Zeitschrift für christliche Kunst (7.1894)

341

1891.

ZEITSCHRIFT KÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 11.

342

Jahrh. auch in modernerVer-
unstaltung herausgegeben,
jetzt ist es sehr selten; auf
deutschen Bibliotheken hat
der Verfasser kein Exemplar
gefunden.

Im vierten Buche be-
handelt er auch dasKirchen-
geräth (piezas de iglesia)
und sein vornehmstes Stück,
die Custodie.

Custodia es tcmplo rico,

fabricado
Para triunfo de Christo

verdadero,
Donde se muestra en pau

transi ubstanciado,
En que esta Dios, y

Hombrc todo entere:
Del grau Saneta Sancto-

rum fabricado,
Que Beselcel, Artißce tan

vero,
Escogido por Dios para

este efecto
Fabricö, dandole (l el in-

teUctofi)
Es soll von unten nach
oben die jonische, korin-
thische und die Komposit-
ordnung befolgt werden,
stets im Anschlufs an die
Spuren der Alten; die
dorische aber bleibt aus-
geschlossen, weil sie sich
wegen ihrer Schmucklosig-
keit für Silberarbeiten nicht
eignet. Für die verschie-
denen ,Körper' oder Ka-
pellen kann man das Vier-
eck, das Sechseck und den
Kreis anwenden, oder man
wechsle ab mit Kreis und
Sechseck, vielleicht auch
mit Quadrat und Octogon.

5) Custodia ist ein Pracht-
tempel.errichletfürdenTriuir.ph-
zug des wahren Christus, wie er
sich offenbart in dem verwan-
delten Brod, in dem er ganz
Golt und Mensch ist, erbaut
nach dem grofsen Sanctum Sanc-
torum, das Bezaleel, der echte
Künstler, erwählt von Gott zu
diesem Zweckeerbaute, indem
Er ihm den Verstand gab.

Abbild. IV. Die Custodia von Sevilla.