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Zeitschrift für christliche Kunst — 13.1900

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Schnütgen, Alexander: Neuer gestickter Chorkappenschild
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https://doi.org/10.11588/diglit.3912#0243

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377

1900.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 12.

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darf eigentlich auch, wenn die Wirkung eine
feierliche sein soll, der architektonischen Ein-
fassungen und Bekrönungen nicht entbehren,
welche im späten Mittelalter als der Glanzzeit
der Nadelmalerei so stark betont sind. Je
kräftiger und glänzender die Säulen und Bai-

beweist der für die Marienkirche in Neufs
von Otto Mengelberg gezeichnete, von
Frl. Minna Peters ausgeführte Chormantel-
Schmuck, von dessen Schild (ohne die Fran-
senverbrähmung 55 cm hoch, 54 cm breit)
hier photographische Abbildung beigegeben ist.

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Neuer gestickter Chorkappeiischild

dachine sich geltend machen, um so ge-
schlossener werden die Figuren wirken, die in
ihren Verhältnissen und Bewegungen den mo-
dernen Anforderungen recht wohl angepafst
werden können, ohne mit der Architektur in
Konflikt zu gerathen, oder ihren Flächen-
charakter einzubüfsen.

Dafs im alten Rahmen diesen neuen An-
sprüchen vollkommen genügt werden kann,

Derselbe stellt in spätgothischer Stilisirung die
heilige Familie dar, nicht in genrehafter Auf-
fassung, wie sie sich für eine Chorkappe minder
eignen würde, sondern in feierlicher Haltung,
für welche sich namentlich das Sedile empfahl,
auf welchem Maria und Joseph sitzen, das
Jesuskind steht, sie überragend und segnend.
Diese abgerundete Gruppe gliedert sich in ihrer
Breitenwirkung dem Räume vortrefflich ein und
 
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