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ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
lichkeit kann man Meister Konrad auch diese Klosterbauten zuschreiben; er-
halten sind davon aber höchstens die Grundmauern, so daß wir seine Kunst
nur aus dem Kirchenbau kennen lernen können. Eine Nachforschung nach
weiteren Angaben über Leben und Wirken des Meisters in der bisherigen Lite-
ratur und in den
Quellen des Kölner
Stadtarchivs blieb
erfolglos. Beachtung
verdient die Angabe
des Liber sepulto-
rum auch insofern,
als meines Wissens
bei keinem älteren
Bau in Köln ein
Künstler in so ent-
schiedener Form ge-
nannt wird.
Durch diese An-
gabe wird die Ver-
mutung Merlos, daß
der 1398 im Kloster
beerdigte Steinmetz
G o b e 11 n u s, ein
Wohltäter des Or-
dens, in leitender
Weise an den damali-
gen Klosterbauten
teilgenommen, hin-
fällig. Dieser Gobe-
linus wird als con-
versus bezeichnet,
im Gegensatz zu
Meister Konrad, bei
dem eine solche Be-
zeichnung fehlt, so
daß wir wohl diesen
als einen außerhalb
der Klosterorganisa-
tion lebenden, wenn
auch vielleicht wäh-
rend der Bauausführung im Kloster wohnenden Handwerker und Genossen der
Steinmetzzunft ansehen können. Beachtung verdient auch der Umstand, daß
dagegen bei Gobelinus der Meistertitel fehlt. Arntz'Annahme, daß die Bauten des
Klosters auf Laienbrüder zurückzuführen seien, wird also nur teilweise zutreffen.
Ferner erhält durch die Angabe des Meisters Konrad als des Architekten der
1393 geweihten Kirche die Person und die Wirksamkeit des Meisters Heinrich
von Tricht (de trajecto), in dem Merlo den Baumeister der Kirche
Abb. 2.
Sdilußstein des Hauptchores.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
lichkeit kann man Meister Konrad auch diese Klosterbauten zuschreiben; er-
halten sind davon aber höchstens die Grundmauern, so daß wir seine Kunst
nur aus dem Kirchenbau kennen lernen können. Eine Nachforschung nach
weiteren Angaben über Leben und Wirken des Meisters in der bisherigen Lite-
ratur und in den
Quellen des Kölner
Stadtarchivs blieb
erfolglos. Beachtung
verdient die Angabe
des Liber sepulto-
rum auch insofern,
als meines Wissens
bei keinem älteren
Bau in Köln ein
Künstler in so ent-
schiedener Form ge-
nannt wird.
Durch diese An-
gabe wird die Ver-
mutung Merlos, daß
der 1398 im Kloster
beerdigte Steinmetz
G o b e 11 n u s, ein
Wohltäter des Or-
dens, in leitender
Weise an den damali-
gen Klosterbauten
teilgenommen, hin-
fällig. Dieser Gobe-
linus wird als con-
versus bezeichnet,
im Gegensatz zu
Meister Konrad, bei
dem eine solche Be-
zeichnung fehlt, so
daß wir wohl diesen
als einen außerhalb
der Klosterorganisa-
tion lebenden, wenn
auch vielleicht wäh-
rend der Bauausführung im Kloster wohnenden Handwerker und Genossen der
Steinmetzzunft ansehen können. Beachtung verdient auch der Umstand, daß
dagegen bei Gobelinus der Meistertitel fehlt. Arntz'Annahme, daß die Bauten des
Klosters auf Laienbrüder zurückzuführen seien, wird also nur teilweise zutreffen.
Ferner erhält durch die Angabe des Meisters Konrad als des Architekten der
1393 geweihten Kirche die Person und die Wirksamkeit des Meisters Heinrich
von Tricht (de trajecto), in dem Merlo den Baumeister der Kirche
Abb. 2.
Sdilußstein des Hauptchores.