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Zeitschrift für christliche Kunst — 29.1916

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Habicht, Victor Curt: Meister Francke, ein Kölner
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https://doi.org/10.11588/diglit.4343#0024

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14

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST. Nr.

nicht lösen. Ich möchte nur hinweisen auf die großen stilistischen Überein-
stimmungen dieses Werkes mit den Malereien Franckes. Und berichtet Ghiberti
nicht von einem Kölner, dem er besonders viel zu danken hat? Es kann natürlich
möglich sein, daß es in Köln außer unserem Knstian van Bunna — alias Francke —
noch andere, ihm der gleichen Herkunft wegen eng verwandte Künstler gegeben
hat. Aber, des ewigen Gefasels über den „Zeitstil" satt, wird man hoffentlich in
Zukunft Mut haben, Dingen nachzugehen, die sicherlich auch wieder nur Aus-
sagen von Archivalien beweiskräftig machen können. Jedenfalls verdient es ein für
die deutsche Kunstgeschichte so bedeutungsvolles Werk, wie der Riminialtar
eines ist, daß jede nur denkbare Spur, die zur Auffindung seines Verfertigers
führen könnte, zum mindesten auch verfolgt wird.

Ich habe absichtlich keine Hinweise auf die einzelnen stilistischen Beziehungen
oder Übereinstimmungen zwischen dem Rimini-Altar und den Malereien Franckes
gegeben. Wir stehen erst am Anfange der Erkenntnis des Ausdruckvermögens
der mittelalterlichen Künstler in malerischen und plastischen Werken14. Die
übliche Stilkritik muß hier meistens versagen. Es wäre darum besser, wenn man
erst Alabasterarbeiten — ob die des Rimini-Altares oder andere ist natürlich einerlei
— auf Grund gesicherter urkundlicher Aussagen mit Kristian de Bunna, alias
Francke in Verbindung bringen könnte. Solche Tatsachen, an denen nicht gerüttelt
werden kann, müssen erst feststehen, ehe man ein Wort über die Selbstverständ-
lichkeit, daß sich e i n Künstler mit dem Pinsel und mit dem Schnitzmesser oder
Meißel verschieden — zunächst scheinbar wenigstens — ausdrücken muß,
aussagen könnte.

Hannover. V. Curt Habicht.

ßÜCHERSCHAU.

Der Kunstverlag von Kühlen Erinnerungsblätter an den Hei-
in M. G 1 a d b a c h hat seinen (hier bereits dentod, das eine in gedämpften Far-
erwähnten) großen farbigen Porträts von ben (1,80 Mark), das andere in Lichtdruck
Papst, Kaiser, Bismarck und Hindenburg, (1,20 Mark) mit ausgesparten Stellen für die
kleinere Lichtdrucktafeln von Kaiser und Photographie; jenes Soldaten am Grabe des
Kronprinz (0,75 Mark), größere von Kameraden unter dem Schutze der Engel
Kardinal und Erzbischof Felix von Hart- darstellend, dieses zwei an der Gruft kniende
mann (nach dem Faust'schen Gemälde, Im- Fahnenhalter unter dem krönenden Heiland
perial-Größe 60 X 82 cm, 4,— Mark) bei- und zwischen den Kriegerpatronen St. Mi-
gefügt. — Ein großes Gedenkblatt chael und St. Sebastianus, werden vielfachen
zum 500 jährigen Regierungs- Wünschen ehren- und liebevoller Erinnerung
Jubiläum des Hohenzollernhauses in entgegenkommen. S

a s

Brandenburg, Preußen und Deutschland 1415 inj -iit ir^> 11

bis 1915 zeigt in durch Rankenwerk verbun- I • B i d r a g t > 11 L u n d s Dom k y r k

denen, kartuschenhaft gefaßten Medaillons die B y g g n a d s h i s t o r i a af Otto R y d -

Brustbilder oben der sechs Könige, in der b fc k■ M.rt Zusammenfassung in deut-

Mitte der drei Kaiser, darunter der 11 Kur- scher Wehe.

fürsten: eine wirkungsvolle, weihevolle Zu- 2. Det Medeltida Bildskapel

sammenstellung (3,— Mark). — Zwei sinnige frän Lunds Domkyrkas. — Hög-

14 In Niedersachsen ist der Fall besonders häufig (vgl. Bertram, Hermann Rode, Hans
Raphon usw.). Es ist deshalb möglich, daß Franke erst hier darauf gekommen ist, auch
malerische Arbeiten anzufertigen.
 
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