Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift für christliche Kunst — 29.1916

DOI Artikel:
Habicht, Victor Curt: Meister Francke, ein Kölner
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.4343#0019

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

kraft erzählen — Francke dagegen will gefallen, liebliche Stimmungen schil-
dern. Man verzeihe die Schlagwörter. Allein, sie ersparen langatmige, billige
Reden. Die Grund-
stimmung der köl-
nischen Malerei ist
bekannt genug. Die
Identität der Auf-
fassung liegt vor.
Gehen wir zu Haupt-
sachen.

Der Christus-
kopf ist vielleicht
am stärksten von
allen darzustellen-
den Typen der Auf-
fassung der Zeit, dem
sogenannten „Zeit-
stil" unterworfen ge-
wesen. Die schiefe
Stellung der Augen,
die Mund-, Bart-
und Haarbehand-
lung stimmen über-
all überein. Aber es
lassen sich hinsicht-
lich Franckes Dar-
stellung und der köl-
nischen Wiedergabe
doch noch engere

Zusammenhänge
aufweisen. Die ge-
radlinige schmale
und sehr lange Nase,
die schiefe Stellung
— die spitzwinkelige
—der Augen, beson-
ders aber die schwe-
ren Augenlider, die
kugelige Bildung des
Kopfes selbst, bilden
die Merkmale des
Franckeschen Chri-
stustyps (Abb. 1).

Abb. 3.

Phot. Hanfs.acngl, München.
Unbekannter Meister: Die hl. Veronika (München, Pinakothek).

Sie finden sich genau vorgebildet z. B. auf dem Bilde mit Christus, Maria und
acht Aposteln (Scheibler-Aldenhoven5 22) (Abb. 2), auf der Darstellung der

5 Vgl. L.Scheibler-C. Aldenhoven: Geschichte der kölnischen Malerschule, Lübeck o.J.
 
Annotationen