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Zeitschrift für christliche Kunst — 29.1916

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Nr. 6

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

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sorgsamen Analyse unterzog, um den Ent-
wicklungsgang möglichst scharf darzulegen.
Deswegen sind dieselben auf Grund literari-
scher Dokumente (die im Anhang abgedruckt
sind) wie stilkritischer Prüfung chronologisch
geordnet, was an sich schon ein großes Ver-
dienst ist. — Da der Meister eine große
Werkstatt und umfassende Schule hatte, so
war es eine wichtige und keine leichte Auf-
gabe, die Schüler und Gehilfen besonders zu
behandeln. Ihrer werden acht aufgeführt,
unter denen Mainardi als der bedeutendste
(zugleich für eine besondere Arbeit in Aussicht
genommen ist). Auch den Werkstattbildern,
die keine besondere Zuweisung ermöglichen,
ist ein eigenes Kapitel gewidmet.—Die große
Anzahl der beigefügten guten Lichtdrucke ge-
stattet die Kontrolle der stilkritischen Prüfun-
gen, die der Verfasser als einen ebenso ernsten
wie scharfblickenden Kritiker bewähren. S.

Die HerderscheVerlagshand-
lung in Freiburg gibt bekannt, daßdas
in ihrem Verlag erscheinende, 300 Farben-
tafeln und 540 schwarze Textabbildungen
bei 1200 Folioseiten umfassende mehrbändige
Monumentalwerk von Joseph W i 1 p e r t
,,D le Römischen Mosaiken und
Malereien der kirchlichen
Bauten vom IV. b i s XIII. J a h r h."
am Ende 1916 erscheinen und die Subskrip-
tion auf dasselbe zu 800 Mark (bei Ladenpreis
1000 Mark) am 30. September geschlossen
wird. — Der Umstand, daß der Verfasser
Rom verlassen mußte und in Freiburg sich
niederlassen konnte, hat die Überwachung
der Ausführung erleichtert und gesteigert. —
Diejenigen Fachgenossen, die in diese Ein-
blick gewonnen haben, können Zeugnis ab-
legen für die ganz ungewöhnliche Bedeutung
von diesem „Prachtwerk christ-
lichen Denkens, kirchlicher
Kunst und moderner graphi-
scher Techni k", welches wenigstens
in keiner Zentralbibliothek, namentlich auch
theologischer, fehlen darf. S.

Kriegsdenkmäler. Die beim Wett-
bewerb des K. K. Ministeriums für Kultus
und Unterricht durch Preise oder ehrende
Anerkennung ausgezeichneten Entwürfe.
Neunzig Bilder und Pläne mit erklärendem
Text undeinerEinleitung. („DerArchitekt":
neuntes Beiheft). Wien 1916. Kunstverlag
Anton Schroll & Co. Preis 10 Mark.
Der vom österreichischen Kultusminister

für österreichische Künstler, unter Freigabe

der Platzwahl, ausgeschriebene Wettbewerb
lieferte 223 Entwürfe, von denen 17 durch
Geldpreise von 8000, 5000, 4000, 1000 K.;
8 durch Diplome ausgezeichnet wurden, und
zwar 12 Architekten, 10 Bildhauer, 2 Maler,
1 Kunstlehrer. Diese Projekte werden hier
in Kleinfoho-Lichtdrucken, eines sogar in
Farben, wiedergegeben mit den von den
Künstlern beigefügten kurzen Erläuterungen.
— Da diese Beiträge zur Lösung großer Zeit-
fragen und Befriedigung wichtiger Zeitbe-
dürfnisse durch die sie beherrschenden Ideen,
wie durch die Großzügigkeit und Originalität
ihrer Behandlung zum Teil sehr beachtens-
wert sind, so sei auf deren Veröffentlichung
besonders hingewiesen, die zur Klärung der
bezüglichen Grundsätze und Gesichtspunkte
wesentlich beiträgt. S.

Vierter Jahresbericht des Diö-
zesan - Museumsvere i ns der
Diözese Paderborn über das Ver-
einsjahr 1915. Bonifatiusdruckerei 1916.
In diesem Bericht referiert Prof. Fuchs
über die erhebliche Vermehrung der Samm-
lung, aus der, unter Beigabe von Abbildungen,
beschrieben werden: eine spätgotische Holz-
gruppe der (sehr selten vorkommenden) hl.
Susanna selbviert; eine feine bemalte Barock-
Madonna ausWachs, ein Rokoko-Expositorium
aus Holz, eine merkwürdige Rokoko-Fünf-
wunden-Sonnenmonstranz; in ihrer Art be-
achtenswerte Denkmäler, die eingehend ge-
würdigt werden. — Über die aus dem Kölner
Eifel-Kanal stammenden frühromanischen
Kalksintersäulen im Dom zu Paderborn unter-
richtet, namentlich in technischer Hinsicht,
Bergwerksdirektor Vüllers.— Die ergebnis-
reichen Ausgrabungen in der Krypta des Pader-
borner Domes prüft Fuchs unter Beigabe
eines detaillierten Grundrisses. — Derselbe
liefert beachtenswerte Beiträge über die sog.
Heiligenhäuschen oder Bildstöcke, von denen
er alte wie neue Exemplare abbildet und be-
schreibt, mehrfach auf die passendste Art der
Kriegerverehrung hinweisend und, im Schluß-
artikel, hinsichtlich der Friedhofskunst gute
Ratschläge erteilend. — Mit der „Bauberatung
in Westfalen" beschäftigt sich Diplom-Inge-
nieur Sonnen, praktische und formschöne
Umbauten alter Häuser vorführend in Bild
und Wort. — Die „Bauarbeiten am Dom" im
Jahre 1915, über die Dombaumeister M a -
t e r n berichtet, sollen eine ständige Rubrik
werden. — So bietet das nur 48 Seiten und
8 Tafeln umfassende Heft eine Fülle von Be-
lehrung und Anregung, die, aus engen Kreisen
 
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