Nr. 7
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
109
Monographien zur Geschichte
der christlichen Kunst. Her-
ausgeber Beda Kleinschmidt;
Fra Angelico aus dem Domini-
kanerorden von P. Innocenz M.
S t r u n k , O. P. Mit farbigem Titelbild und
133 Abbildungen. Kühlen in M.Gladbach
1916. Geb. 8,50 Mark; kart. 7 Mark.
Ein im Äußern wie im Innern sehr gefällig
sich präsentierendes sinniges Buch, welches
ein Ordensgenosse dem so verehrten wie be-
rühmten Dommikanermaler (1387—1455) ge-
widmet hat, nicht in der Absicht, die kunst-
geschichtliche Forschung wesentlich zu för-
dern, sondern dem frommen Klosterpater und
gottbegnadeten Künstler durch die Schilde-
rung seines Lebenslaufes der allgemeinen
Würdigung näher zu bringen an der Hand
der von ihm geschaffenen zahlreichen Ge-
mälde, sowie derjenigen, welche viele hervor-
ragende Meister bis in die neueste Zeit ver-
ehrungsvoll ihm geweiht haben.
Der hochbegabte junge Guido aus Vicchio
wird in seinem Heimatsdorf phantasievoll ge-
schildert, sein Eintritt ins Maleratelier zu
Florenz und Aufenthalt im dortigen Domini-
kanerkloster dargelegt, sowie im Noviziat-
konvente zu Fiesole, Foligno, Cortona, wo er
seine weitere Ausbildung fand, ganz im Sinne
der auf der Höhe stehenden Ordenskunst.
Was Fra Angelico dann für Klöster seines
Ordens (Fiesole, Cortona, Perugia, Florenz-
Maria Novella), was er namentlich im Heilig-
tum der christlichen Kunst S. Marco zu Flo-
renz und in mehreren Klöstern anderer Orden,
endlich außerhalb der Klostermauern in
unermüdlichem, überaus fruchtbarem Schaffen
ausführte, wird eingehend beschrieben, sodann
sein Tod und seine Grabstätte in Maria
sopra Minerva; das letzte Kapitel der Verherr-
lichung Fra Angelicos durch die Kunst reser-
viert.
Dieses warm empfundene, ansprechend ge-
schilderte Lebensbild, welches durch zahl-
reiche gute Abbildungen illustriert ist, wirkt
belehrend durch seine umfänglichen Mittei-
lungen und anregend durch seine begeisterten
Schilderungen, so daß es den erhebenden
Zweck, dem es dienen will, vollkommen er-
füllt. S.
Studien zur deutschen Kunstgeschichte.
Heft 188. Heitz in Straßburg 1916.
Romanische Bauornamentik in
Süddeutschand von JanFaste-
n a u. Mit 93 Abbildungen auf 40 Licht-
drucktafeln. M. 12.—.
Der Verfasser hat Bayern und Sachsen,
den Mittelrhein, Schwaben und die an-
grenzenden Länder durchwandert, um an
den dortigen Bauwerken des XII. und XIII.
Jahrh. die Ornamentik zu studieren und
durch deren Vergleichung nähere Einblicke
in die Zusammenhänge derselben zu ge-
winnen. Die zahlreichen, zumeist scharfen
Aufnahmen, die er teils von den Berufs-
photographen übernommen, teils selber be-
sorgt hat, erleichtern ihm, wie das Studium
so die Nachweise, und ungemein dankbar ist
das umfassende und mannigfaltige Material.
— Auf diesem Wege weist er nach die
irischen Einflüsse in Regensburg, die nor-
mannischen in Franken und Sachsen, die
lombardischen Einwirkungen auf Bayern und
den Mittelrhein Die Verbindungen einzelner
Bauhütten treten zutage, auch solche, die,
weder durch urkundliche Notizen noch durch
die Architektur als solche irgendwie geboten
sind; wie auch klösterliche Beziehungen
erst aus diesen Vergleichungen sich ergeben.
— Die ungemein üppige, vielgestaltige ro-
manische Ornamentik, bisher weniger be-
achtet, eröffnet neue Einblicke in die Ur-
sprünge und Zusammenhänge, so daß die
weitere Ausdehnung dieser Studien, auch auf
den Niederrhein und Westfalen, sich sehr
empfehlen dürfte. S.
Studien zur deutschen Kunstgeschichte.
Heft 187. Heitz in Straßburg 1916.
DerWagen in derReligion; seine Wür-
digung in der Kunst von Dr. G. Praus-
nitz. Mit 19 Lichtdrucktafeln. M. 8—.
Eine eigenartige Studie, der eine um-
fassende Kenntnis der Literatur und der
Kunstdenkmäler, namentlich Miniaturen und
Reliefs zugrunde liegt. Denn es handelt
sich um eine Zusammenstellung der Angaben,
die sich hier wie dort finden über die Ver-
wendung der Fuhrwerke im Dienste der Gott-
heit, also des religiösen Kultus. — Die 336 An-
merkungen und das Verzeichnis der 66 Ab-
bildungen im Anhang belegen den Umfang
des Studienmaterials, dem, gerade seiner
Mannigfaltigkeit wegen, eine schärfere Syste-
matik zu wünschen wäre, die den Überblick
erleichtern würde. Durch die alten Mythen
namentlich des Sonne-, Mond-, Sternen-
Kultus, wie durch die Bibel und die Kirche
wird die Verwendung des Wagens verfolgt,
zuletzt im Bestattungskultus. — Zahlreiche
Abbildungen, manche gar zu klein in der
Reproduktion, illustrieren die ungemein
interessante, verdienstvolle Studie. S.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
109
Monographien zur Geschichte
der christlichen Kunst. Her-
ausgeber Beda Kleinschmidt;
Fra Angelico aus dem Domini-
kanerorden von P. Innocenz M.
S t r u n k , O. P. Mit farbigem Titelbild und
133 Abbildungen. Kühlen in M.Gladbach
1916. Geb. 8,50 Mark; kart. 7 Mark.
Ein im Äußern wie im Innern sehr gefällig
sich präsentierendes sinniges Buch, welches
ein Ordensgenosse dem so verehrten wie be-
rühmten Dommikanermaler (1387—1455) ge-
widmet hat, nicht in der Absicht, die kunst-
geschichtliche Forschung wesentlich zu för-
dern, sondern dem frommen Klosterpater und
gottbegnadeten Künstler durch die Schilde-
rung seines Lebenslaufes der allgemeinen
Würdigung näher zu bringen an der Hand
der von ihm geschaffenen zahlreichen Ge-
mälde, sowie derjenigen, welche viele hervor-
ragende Meister bis in die neueste Zeit ver-
ehrungsvoll ihm geweiht haben.
Der hochbegabte junge Guido aus Vicchio
wird in seinem Heimatsdorf phantasievoll ge-
schildert, sein Eintritt ins Maleratelier zu
Florenz und Aufenthalt im dortigen Domini-
kanerkloster dargelegt, sowie im Noviziat-
konvente zu Fiesole, Foligno, Cortona, wo er
seine weitere Ausbildung fand, ganz im Sinne
der auf der Höhe stehenden Ordenskunst.
Was Fra Angelico dann für Klöster seines
Ordens (Fiesole, Cortona, Perugia, Florenz-
Maria Novella), was er namentlich im Heilig-
tum der christlichen Kunst S. Marco zu Flo-
renz und in mehreren Klöstern anderer Orden,
endlich außerhalb der Klostermauern in
unermüdlichem, überaus fruchtbarem Schaffen
ausführte, wird eingehend beschrieben, sodann
sein Tod und seine Grabstätte in Maria
sopra Minerva; das letzte Kapitel der Verherr-
lichung Fra Angelicos durch die Kunst reser-
viert.
Dieses warm empfundene, ansprechend ge-
schilderte Lebensbild, welches durch zahl-
reiche gute Abbildungen illustriert ist, wirkt
belehrend durch seine umfänglichen Mittei-
lungen und anregend durch seine begeisterten
Schilderungen, so daß es den erhebenden
Zweck, dem es dienen will, vollkommen er-
füllt. S.
Studien zur deutschen Kunstgeschichte.
Heft 188. Heitz in Straßburg 1916.
Romanische Bauornamentik in
Süddeutschand von JanFaste-
n a u. Mit 93 Abbildungen auf 40 Licht-
drucktafeln. M. 12.—.
Der Verfasser hat Bayern und Sachsen,
den Mittelrhein, Schwaben und die an-
grenzenden Länder durchwandert, um an
den dortigen Bauwerken des XII. und XIII.
Jahrh. die Ornamentik zu studieren und
durch deren Vergleichung nähere Einblicke
in die Zusammenhänge derselben zu ge-
winnen. Die zahlreichen, zumeist scharfen
Aufnahmen, die er teils von den Berufs-
photographen übernommen, teils selber be-
sorgt hat, erleichtern ihm, wie das Studium
so die Nachweise, und ungemein dankbar ist
das umfassende und mannigfaltige Material.
— Auf diesem Wege weist er nach die
irischen Einflüsse in Regensburg, die nor-
mannischen in Franken und Sachsen, die
lombardischen Einwirkungen auf Bayern und
den Mittelrhein Die Verbindungen einzelner
Bauhütten treten zutage, auch solche, die,
weder durch urkundliche Notizen noch durch
die Architektur als solche irgendwie geboten
sind; wie auch klösterliche Beziehungen
erst aus diesen Vergleichungen sich ergeben.
— Die ungemein üppige, vielgestaltige ro-
manische Ornamentik, bisher weniger be-
achtet, eröffnet neue Einblicke in die Ur-
sprünge und Zusammenhänge, so daß die
weitere Ausdehnung dieser Studien, auch auf
den Niederrhein und Westfalen, sich sehr
empfehlen dürfte. S.
Studien zur deutschen Kunstgeschichte.
Heft 187. Heitz in Straßburg 1916.
DerWagen in derReligion; seine Wür-
digung in der Kunst von Dr. G. Praus-
nitz. Mit 19 Lichtdrucktafeln. M. 8—.
Eine eigenartige Studie, der eine um-
fassende Kenntnis der Literatur und der
Kunstdenkmäler, namentlich Miniaturen und
Reliefs zugrunde liegt. Denn es handelt
sich um eine Zusammenstellung der Angaben,
die sich hier wie dort finden über die Ver-
wendung der Fuhrwerke im Dienste der Gott-
heit, also des religiösen Kultus. — Die 336 An-
merkungen und das Verzeichnis der 66 Ab-
bildungen im Anhang belegen den Umfang
des Studienmaterials, dem, gerade seiner
Mannigfaltigkeit wegen, eine schärfere Syste-
matik zu wünschen wäre, die den Überblick
erleichtern würde. Durch die alten Mythen
namentlich des Sonne-, Mond-, Sternen-
Kultus, wie durch die Bibel und die Kirche
wird die Verwendung des Wagens verfolgt,
zuletzt im Bestattungskultus. — Zahlreiche
Abbildungen, manche gar zu klein in der
Reproduktion, illustrieren die ungemein
interessante, verdienstvolle Studie. S.