Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift für christliche Kunst — 29.1916

DOI Artikel:
Hasak, Max: Kirche, Pfarrhaus und Schule zu Luckenwalde
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.4343#0131

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 8

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

115

und lassen trockene Außenluft nachströmen. Kalte Luft ist trocken, weil sie
Feuchtigkeit nicht in Dunstform in sich behalten kann. Hat man keine Öfen
mit ihren Abzugsrohren, sondern eine Sammelheizung (Zentralheizung), dann
muß man in den obersten Teilen der Kirche für Abzugsöffnungen ins Freie
sorgen. Oben ist die heißeste, weil leichteste Luft. Diese enthält den meisten
Wasserdunst in sich. Dort oben muß man sie hinausführen. Frische, kalte Luft
dringt dann ganz von selbst unten durch die Türen in den Raum hinein. Das
öffnen der Fenster
nutzt sehr wenig,
weil diese viel zu tief
unten liegen, als daß
die feuchteste Luft
hoch oben durch sie
entweichen könnte.
Durch die Heizung
wird auch das Her-
unterlaufen desWas-
sers an den Glas-
flächen verhindert.
Die angewärmteLuft
ist eben fähig, mehr
Wasser in sich auf-
zunehmen, als sie
vorher besessen hat.
So nimmt sie im
Vorbeistreifen etwai-
ges „Schwitzwasser"
der Fenster in sich
auf. Die Steinplatten
des Fußbodens blei-
ben manchmal hart-
näckig naß, weil die
Luft am Fußboden
zumeist nicht warm
genug wird, um
Feuchtigkeit in sich

aufnehmen zu können, und öfters der Fußboden unter dem Pflaster naß oder
kalt ist. Da hilft nur eine Asphaltschicht unter den Fliesen und, wenn der
Geldmittel wegen angängig, ein Pflaster aus Lochziegeln, in deren Löchern
die Innenluft der Kirche hindurchströmen kann. Dadurch wird der Fuß-
boden warm und beschlägt nicht mehr. — Diese Feuchtigkeitserscheinungen
treten nicht bloß in neuen Kirchen, sondern ebenso in alten Kirchen auf. Auch
da hilft nur Heizung und eine damit verbundene Entlüftung. Dann hört auch
die mit der beständigen Anfeuchtung entstehende Schimmel- und Salpeterbil-
dung auf. Die Malerei und der Putz fällt nicht mehr von den Wänden. Sind
jedoch falsche Bindemittel für die Farben gewählt worden oder sind nicht echte
Farben, d.h. keine Erd- und Pflanzenfarben verwendet worden, dann nutzt natür-

Abb. 1.

Pfarrhaus zu Luckenwalde in der Mark.
Baumeister: Reg.^ und Baurat a. D. Hasak.
 
Annotationen