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ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
Nr. 10/II
Füllungen der Türen waren durchbrochen in Form von Bronzebalustern mit
Engelsköpfen und feinem Maßwerk aus Eichenholz (Abb. 6). Alle Holzteile und
Plastiken sind durch den großen Brand der Kirche zerstört. Von der Tür blieben
nur das gotische Eisenschloß und die Bronzen erhalten. Stilistisch von Inter-
esse ist der Vergleich mit den gleichfalls erhaltenen mächtigen Bronzebalustern
der seitlichen Fen-
ster, die in der Be-
handlung (vgl. Ab-
bild. 5 im Bd. XXIX
S. 67 der Zeitschr.
für christl. Kunst)
der Knäufe und des
Blattwerkes stark
voneinander abwei-
chen. Bei letzterem
handelt es sich offen -
bar um Erzeugnisse
der italienischen
Hochrenaissance.
Daraufhin deutet die
Modellierung des
Blattwerkes in der
Art italienischer
Goldschmiedearbei-
ten der Zeit. Die
Bronzen der Tür
sind heimischen Ur-
sprunges, ihre Sil-
houette ist weniger
abgewogen, der Auf-
bau wirkt derber,
entsprechend der
Eigenart flämischer
Kunst. Auch die
Durchbildung der
Blattkelche scheint
naiver, gleichsam
von außen her mo-
delliert, während die
anderen Bronzen in
Abb. 5. Dixmuidcn, Teil des Lettners, der ungefähr so als Torso wieder
zusammengesetzt wurde.
alter italienischer Tradition aus einheitlichem Organismus auf Licht und Schatten
hm herausgearbeitet wurden.
Die Umrahmung der Tür und Fenster aus dunklem Muschelkalk ist zer-
schmettert bis auf plastische Einzelheiten von Köpfen und Blattwerk (Abb. 7).
Vor diesen Köpfen von Rittern mit Helmen taucht die Erinnerung an die plastisch
gearbeiteten Köpfe auf den Kölner Schränken und Wandfüllungen auf, wie
überhaupt diese engen Beziehungen sich allenthalben verfolgen lassen.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
Nr. 10/II
Füllungen der Türen waren durchbrochen in Form von Bronzebalustern mit
Engelsköpfen und feinem Maßwerk aus Eichenholz (Abb. 6). Alle Holzteile und
Plastiken sind durch den großen Brand der Kirche zerstört. Von der Tür blieben
nur das gotische Eisenschloß und die Bronzen erhalten. Stilistisch von Inter-
esse ist der Vergleich mit den gleichfalls erhaltenen mächtigen Bronzebalustern
der seitlichen Fen-
ster, die in der Be-
handlung (vgl. Ab-
bild. 5 im Bd. XXIX
S. 67 der Zeitschr.
für christl. Kunst)
der Knäufe und des
Blattwerkes stark
voneinander abwei-
chen. Bei letzterem
handelt es sich offen -
bar um Erzeugnisse
der italienischen
Hochrenaissance.
Daraufhin deutet die
Modellierung des
Blattwerkes in der
Art italienischer
Goldschmiedearbei-
ten der Zeit. Die
Bronzen der Tür
sind heimischen Ur-
sprunges, ihre Sil-
houette ist weniger
abgewogen, der Auf-
bau wirkt derber,
entsprechend der
Eigenart flämischer
Kunst. Auch die
Durchbildung der
Blattkelche scheint
naiver, gleichsam
von außen her mo-
delliert, während die
anderen Bronzen in
Abb. 5. Dixmuidcn, Teil des Lettners, der ungefähr so als Torso wieder
zusammengesetzt wurde.
alter italienischer Tradition aus einheitlichem Organismus auf Licht und Schatten
hm herausgearbeitet wurden.
Die Umrahmung der Tür und Fenster aus dunklem Muschelkalk ist zer-
schmettert bis auf plastische Einzelheiten von Köpfen und Blattwerk (Abb. 7).
Vor diesen Köpfen von Rittern mit Helmen taucht die Erinnerung an die plastisch
gearbeiteten Köpfe auf den Kölner Schränken und Wandfüllungen auf, wie
überhaupt diese engen Beziehungen sich allenthalben verfolgen lassen.