Nr. 12
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
191
und ausdrucksvoll, auf frischer Putzfläche eingeschnitten, deutet die Zeich-
nung auf eine groß aufgebaute Darstellung der Auferstehung, die beiderseits
von doppelter Reihe gekrönter Gestalten begleitet wird: der obere Teil des
Mittelbildes wie auch die obere Figurenreihe war bei der Aufnahme größten-
teils zerstört. Das Werk, vermutlich aus der zweiten Hälfte des XIII. Jahrh.
stammend, hatte den großen Stadtbrand des Jahres 1631, der auch das Dach
der St. Johanniskirche ergriff, überstanden und ist im Jahre 1892 gänzlich zer-
stört worden. Die best erhaltenen Teile wurden damals noch durch den Photo-
Abb. 25. Abb. 26.
Chor der Johanniskirdie zu Magdeburg. Seitenfelder.
graphen E. v. Flottwell von den Gerüsten aufgenommen, die für die Neuver-
puizung bestimmt waren. Das Abhauen des alten Verputzes ging so schnell
und gründlich vor sich, daß es dem Verfasser nicht mehr möglich war, von dem
überkommenen Bestände eine genaue, zeichnerische Gesamtaufnahme zu machen :
der Einspruch des Konservators verhallte wirkungslos, und so ging auch dieser
seltene und sinnvolle Außenschmuck der Nachwelt unwiederbringlich verloren.
Eine etwas sorgfältigere Behandlung ist dem monumentalen Bilderschmuck
an der Außenwand des östlichen Domkreuzganges in Magdeburg zuteil geworden,
einer figurenreichen Putzzeichnung, auf welche schon v. Quast aufmerksam ge-
macht hat11. Bei einer Hof breite von etwa 33,50 m öffnet sich der (nach 1207
11 Vgl. Zeitschr. f. christl. Kunst, Archäologie und Kunst, Leipzig 1856, S. 228.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
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und ausdrucksvoll, auf frischer Putzfläche eingeschnitten, deutet die Zeich-
nung auf eine groß aufgebaute Darstellung der Auferstehung, die beiderseits
von doppelter Reihe gekrönter Gestalten begleitet wird: der obere Teil des
Mittelbildes wie auch die obere Figurenreihe war bei der Aufnahme größten-
teils zerstört. Das Werk, vermutlich aus der zweiten Hälfte des XIII. Jahrh.
stammend, hatte den großen Stadtbrand des Jahres 1631, der auch das Dach
der St. Johanniskirche ergriff, überstanden und ist im Jahre 1892 gänzlich zer-
stört worden. Die best erhaltenen Teile wurden damals noch durch den Photo-
Abb. 25. Abb. 26.
Chor der Johanniskirdie zu Magdeburg. Seitenfelder.
graphen E. v. Flottwell von den Gerüsten aufgenommen, die für die Neuver-
puizung bestimmt waren. Das Abhauen des alten Verputzes ging so schnell
und gründlich vor sich, daß es dem Verfasser nicht mehr möglich war, von dem
überkommenen Bestände eine genaue, zeichnerische Gesamtaufnahme zu machen :
der Einspruch des Konservators verhallte wirkungslos, und so ging auch dieser
seltene und sinnvolle Außenschmuck der Nachwelt unwiederbringlich verloren.
Eine etwas sorgfältigere Behandlung ist dem monumentalen Bilderschmuck
an der Außenwand des östlichen Domkreuzganges in Magdeburg zuteil geworden,
einer figurenreichen Putzzeichnung, auf welche schon v. Quast aufmerksam ge-
macht hat11. Bei einer Hof breite von etwa 33,50 m öffnet sich der (nach 1207
11 Vgl. Zeitschr. f. christl. Kunst, Archäologie und Kunst, Leipzig 1856, S. 228.