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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 3.1887-1888

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Pecht, Friedrich: Die Münchener Ausstellungen von 1888, [2]: die deutsche Malerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.9418#0350

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III. Mhrgang. Gest 18

iz. Amt 1888

—r- Gerausgegeben von Friedrich Recht

»Tic Kunst für Alle" cnchciul in halbmonatiiqco Heslcii von 2 Bogen rcjch illustrierten Textes und t Bilderbeilagen in Umschlag geh. Abonnemcntzpreis im
Buchhandel oder durch die Post iRcichspoiwerzeichniS Nr. 32SS. bahr. Verzeichnis 4!S) 3 M. 6V Pf. für das Vierteljahr <s Hefte); das einzelne Heft
7-> Pf. — Inserate lnur durch R. Masse) die viergefpaltene Nonparcillezeile so Pf. to.ooo Beilagen 60 M., bei größerem Format oder Umfang Preisaufschlag.

Die Münchener Aufstellungen von 1888

von Friedrich pecht

Das arme Ving, von Karl Blos

Vie Nunp für Alle IN

Die deutsche Malerei

I. Religiöse und profangeschichte

1i1>er könnte ein Gefühl hohen Stolzes unter-
drücken, wenn er auch hier im Glaspalast
wiederum in dem so zahlreichen Erscheinen aller
Nationen der Erde ein Zeugnis findet von der
großartigen Machtstellung unseres Vaterlandes?
Auch früher, im Jahre 1854 wie 1863 haben wir
sie eingeladen, aber erschienen sind sie zum erstenmal
1869. Von da an immer lieber, so vollständig und
glänzend wie heute aber noch nie.

Ehe wir aber auf Einzelnes eingehen, seien
hier einige allgemeine Bemerkungen gestattet, wie
sie das erste Durchwandern der Säle selbst jetzt
vor der Eröffnung schon anregt, wo doch die ganze
Ausstellung noch weit entfernt ist, vollendet zu sein.

Zunächst sei hervorgehoben, daß dieser erste
Eindruck ein überaus vorteilhafter ist. Schon das
mächtige, ebenso eigenartige als grandiose Vestibül,
ein Meisterwerk des Architekten Albert Schmidt, übt
die überraschendste Wirkung. Es erfüllt uns sofort
mit der Ehrfurcht, welche solche Vereinigung des
künstlerischen Schaffens der ganzen Welt unter allen
Umständen beanspruchen kann. Denn vor welch
einer Summe glänzenden Talentes, göttlicher In-
spirationen, liebevollster Vertiefung oder doch ehr-
licher Arbeit, gewissenhaften Ringens stehen wir da!
Es gibt keine Saite des menschlichen Herzens, die
hier nicht angeschlagen würde, nichts Schönes existiert
in der Welt der Erscheinungen, das nicht seinen Ab-
glanz hier fände. Von den Geschicken der Völker
alter und neuer Zeit, von ihren Göttern und Helden,
wie von den intimsten Beziehungen des bürgerlichen
und Familienlebens der Nationen haben wir hier
inehr oder weniger treue Schilderungen zu erwarten,

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