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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 3.1887-1888

DOI Artikel:
Heilbut, Emil: Über die Kunst in England, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9418#0113

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III. Jahrgang. Deft 6

iA. Dezember 1887

—tzerausgcgeben von Friedrich Wechr

^Die Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und -1 Bilderbeilagen in Umschlag geh. Abonnementspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reichspostverzeichnis Nr. 3161, bayr. Verzeichnis 410) 3 M. 60 Pf. für das Vierteljahr (6 Hefte): das einzelne Heft
75 Pf. — Inserate (nur durch R. Masse) die viergespaltene Nonpareillezeile 50 Pf. 10,000 Beilagen 60 M., bei größerem Format oder Umfang Preisaufschlag.

Perseus befreit Andromeda
Bronzegruxpe oc>n Johann Pfuhl

Die Aunft für Alle NI.

Uber die Kunst in England

von Derman Lelferich

Zweiter ZSrief

2?)

Grosvenor-Gallery.

Säle sind außerordentlich hübsch und der wirk-
liehe Extrakt der New-Bondstreet-Eleganz. Ein
bewußter Gegensatz zu der nüchtern herrschaftlichen
Noblesse der Academhsäle in diesen zart geschmückten
und gegen die Regeln lieber als mit der Regel deko-
rierten Räumen. Hier stellen einige sehr Berühmte
ans, die in der Academy nicht ausstellen — um ihren
Gegensatz zum Akademischen kundzugeben, hier stellen
zweitens einige sehr Berühmte aus, die auch in der
Academy ausstellen — des doppelten Ausstellens wegen
(welches immer doppelt so viel ist wie das einfache und
namentlich für den Porträtmaler günstig, weil er an
zwei von der Society bevorzugten Orten seine Bilder
gleichzeitig zur Schau zu bringen vermag), und hier
stellen schließlich auch die aus, (wenn sie eingeladen
sind) die in der Academy nicht zugelassen wurden; denn
deren Räume erweisen sich, wie groß auch immer, als
zu beschränkt für die Wünsche vieler, da vorweg Platz
für die vierzig Unsterblichen, dann für ihre Associates
sein muß, dann für ihre Klienten, dann für die Klienten
ihrer Klienten. Bleibt dann noch Platz, kommen die
Klienten der Klienten der Klienten, kurz es ist wie in
Deutschland.

Richmond, der bekanntlich in Berlin diese schönen
Porträts hatte, bald traumhaft zart, wenn es sich um
Kinder handelte und bald eindringend und geistig, wenn
es Männer waren — stellt »tbe startinA ok Icurus«
ans. Man muß das von englischen Lippen hören,
startiuZ! Es ist für unser Gefühl entsetzlich, einen Begriff,
den wir bisher nur mit Rennpferden und allenfalls Wett-
ruderern in Verbindung brachten, nun auf Ikarus, den
Sohn des Dädalus, angewendct zu sehen, der mit den Flü-
geln des Vaters versehen sich in die Lüfte schwang, um vor
der Glut der Sonne elendiglich umzukommen. Das

') 1 j. Seite 6S

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