FRITZ BAER
Aasstellung der Luitpoldgrappe
GEBIRGSLANDSCHAFT
AUSSTELLUNG DER „LU1TPOLDGRUPPE"
IM MÜNCHNER KUNSTVEREIN
Von G.J.Wolf
Von den größeren Münchner Künstlerver-
einigungen ist die „Luitpoldgruppe" die
schicksalsreichste und ihrem Personalstand nach
diejenige, die dem häufigsten Wechsel der
Gestalten und Erscheinungen unterworfen war.
Immer wieder schälten sich neue Gruppen und
Verbände aus ihr heraus: „Die Bayern", „Der
Bund", indessen bewährte Einzelmitglieder ent-
weder zur Genossenschaft zurückkehrten oder
sich der „Secession" zuwandten. Obwohl sol-
chermaßen im Lauf der Jahre der Vereinigung
außerordentlich viel Kraft entzogen wurde, ist
sie heute nicht ein blutleeres Gebilde, denn
sie wußte immer wieder Jugend und Nachwuchs
an sich zu ziehen, und heute versammelt sich
hier so viel junge, frische Kraft, so viel freudi-
ges Draufgängertum, daß man sich zuweilen
an die Frühjahrausstellungen der „Secession"
gemahnt fühlt. Manche von den ganz Jungen,
Gärenden und Chaotischen der„Luitpoldgruppe"
werden vielleicht einmal berufen sein, im
Münchner Kunstleben an vorderster Stelle zu
stehen, während die Führer der Gruppe, Männer
und Künstler wie Fritz Bär, Lietzmann, Exter,
Brüne, Steinmetz u. a. ja heute schon ihren festen,
unbestrittenen Platz an der Sonne behaupten.
Seit vielen Jahren erfolgen die Ausstellungen
der „Luitpoldgruppe" im engen Anschluß an die
Ausstellungen der Münchner Künstlergenossen-
schaft allsommerlich im Glaspalast. Es ist nun
durchaus begreiflich und lobenswert, daß sich
die „Luitpoldgruppe" auch einmal in „splendid
Isolation" den Münchner Kunstfreunden vor-
stellt und mit allem Nachdruck dartut: wir sind
Die Kunst für Alle XXVIII. 12. 15. Marz 1913
265
34
Aasstellung der Luitpoldgrappe
GEBIRGSLANDSCHAFT
AUSSTELLUNG DER „LU1TPOLDGRUPPE"
IM MÜNCHNER KUNSTVEREIN
Von G.J.Wolf
Von den größeren Münchner Künstlerver-
einigungen ist die „Luitpoldgruppe" die
schicksalsreichste und ihrem Personalstand nach
diejenige, die dem häufigsten Wechsel der
Gestalten und Erscheinungen unterworfen war.
Immer wieder schälten sich neue Gruppen und
Verbände aus ihr heraus: „Die Bayern", „Der
Bund", indessen bewährte Einzelmitglieder ent-
weder zur Genossenschaft zurückkehrten oder
sich der „Secession" zuwandten. Obwohl sol-
chermaßen im Lauf der Jahre der Vereinigung
außerordentlich viel Kraft entzogen wurde, ist
sie heute nicht ein blutleeres Gebilde, denn
sie wußte immer wieder Jugend und Nachwuchs
an sich zu ziehen, und heute versammelt sich
hier so viel junge, frische Kraft, so viel freudi-
ges Draufgängertum, daß man sich zuweilen
an die Frühjahrausstellungen der „Secession"
gemahnt fühlt. Manche von den ganz Jungen,
Gärenden und Chaotischen der„Luitpoldgruppe"
werden vielleicht einmal berufen sein, im
Münchner Kunstleben an vorderster Stelle zu
stehen, während die Führer der Gruppe, Männer
und Künstler wie Fritz Bär, Lietzmann, Exter,
Brüne, Steinmetz u. a. ja heute schon ihren festen,
unbestrittenen Platz an der Sonne behaupten.
Seit vielen Jahren erfolgen die Ausstellungen
der „Luitpoldgruppe" im engen Anschluß an die
Ausstellungen der Münchner Künstlergenossen-
schaft allsommerlich im Glaspalast. Es ist nun
durchaus begreiflich und lobenswert, daß sich
die „Luitpoldgruppe" auch einmal in „splendid
Isolation" den Münchner Kunstfreunden vor-
stellt und mit allem Nachdruck dartut: wir sind
Die Kunst für Alle XXVIII. 12. 15. Marz 1913
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