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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 43.1927-1928

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Thausing, Moritz: Dürer und das klassische Altertum
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https://doi.org/10.11588/diglit.16477#0271

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DÜRER UND DAS KLASSISCHE ALTERTUM

Als Ausgangspunkt dient Dürer immer seine
Verehrung für die Kunst und Weisheit des
klassischen Altertums, seine Klage um deren
Untergang und seine Achtung vor den neuen
Bestrebungen der Italiener. In der Y\ idmung
seiner Meßkunst an Pirkheimer heißt es: „In
was Ehren und Würden aber diese Kunst bei
den Griechen und Römern gewesen ist, zeigen
die alten Bücher genügsam an; wiewohl sie in
der Folge gar verloren und über tausend Jahre
verborgen gewesen und erst vor zweihundert

Jahren wieder durch die Welschen an den Tag
gebracht worden ist" — oder wie es in der Pro-
portionslehre einmal heißt: vor anderthalbhun-
dert Jahren. Man sieht, daß Dürer die neue
Blüte der Kunst an die Epoche der Renaissance
knüpft. In der Vorrede zu seinem Proportions-
werke soll nach seinem ausdrücklichen Wunsche
hervorgehoben werden, „daß er die Welschen
sehr lobe in ihren nackten Bildern und zumal
in der Perspektive". Im Jahre 1513 aber schreibt
Dürer: „Die große Kunst des Malens ist vor

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