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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 43.1927-1928

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Klapheck, Anna: Die Ausstellung "Deutsche Kunst Düsseldorf 1928"
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https://doi.org/10.11588/diglit.16477#0343

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ANTON FAISTAUER. DAMENBILDNIS. AUSSTELLUNG DÜSSELDORF

DIE AUSSTELLUNG „DEUTSCHE KUNST DÜSSELDORF 1928"

Die Kunstausstellungen von heute haben einen
schweren Stand: Auf der einen Seite die Über-
fülle von Veranstaltungen in fast allen größeren
Städten, aul der anderen Seite die Teilnahms-
losigkeit weiter Kreise gegenüber der bildenden
Kunst, Bildermüdigkeit und sogar eine in vielen
Fällen von den zeitgenössischen Architekten
unterstützte Bilderfeindschaft. Eine Kunstaus-
stellung, die bei dieser Situation Anteilnahme
finden soll, muß schon auf irgend eine Weise
Besonderes bieten, muß, wenn sie Erfolg haben
will, rücksichtslos-streng dem obersten Grund-
satz der Qualität folgen und wird dennoch nie-
mals alle Widerslände brechen können, die sich
an das schwierige und gewagte Unternehmen
heften werden.

Die Veranstalter der Düsseldorfer Ausstellung
waren sich der Verantwortung ihrer Aufgabe

wohl mit tiefem Ernst bewußt. Auch ihnen ge-
lang nicht die völlige Einigung der Geister, und
manche Gruppen und Persönlichkeiten lösten
sich ab und fehlen nun bedauerlich im Gesamt-
bild. Aber was hier in Düsseldorf geschaffen
wurde, ist doch inmitten des zerrissenen Vieler-
lei unseres heutigen Ausslellungswesens ein
Stück positiver Leistung, Zeichen selbständigen,
eigenen Wollens.

Man brach zunächst mit der sonst üblichen Me-
thode der Auswahl. Man ließ — bis auf die hei-
mischen Düsseldorfer Künstler — kein freies
Einsenden von Kunstwerken zu, sondern eine
Zentraljury unterzog sich der mühevollen und
schweren Aufgabe, die einzelnen Künstler und
Ateliers im Reich, in Deutsch-Osterreich und
in der deutschen Schweiz aufzusuchen, um so an
das Beste heranzukommen, was gegenwärtig in

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