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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 43.1927-1928

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Widmer, Karl: Hermann Binz, Karlsruhe
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https://doi.org/10.11588/diglit.16477#0114

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HERMANN BINZ. SCHLAFENDE

HERMANN BINZ, KARLSRUHE

Für die künstlerische Entwickhing von Her-
mann Binz wurde eine Reise entscheidend,
welche der damals Fünfundzwanzigjährige im
Jähr der Weltausstellung von 1900 nach Paris
machte. Hier lernte er Rodin kennen und be-
kam dadurch Fühlung mit der großen Entwick-
lung der modernen Bildhauerei. Der Gewinn
war für ihn eine höhere Auffassung von der
Aufgabe und dem Wesen seiner Kunst: das
Losstreben von der bloßen Naturnachahmung
zum freien geistigen Schaffen.
In Karlsruhe lagen damals die Bedingungen für
einen aufstrebenden Bildhauer besonders gün-
stig. Eine Generation junger Künstler trat auf,
welche einen frischen und vielversprechenden
Zug in die Karlsruher Bildhauerei brachten.
Die Anfänge von Karl Albiker, Hermann Ger-
stel u. a. fallen in diese Zeit. Außerordentlich

förderlich wurde auch der gleichzeitige Auf-
schwung der modernen Baukunst, welche auch
der Plastik neue Aufgaben und Wege wies und
ihr den Boden für eine gesunde lokale Tradi-
tion bereitete. Gerade für Hermann Binz sollte
dies eine reiche Quelle künstlerischer und ma-
terieller Förderung werden. Die erste größere
Aufgabe, die seinen Namen bekannt gemacht
hat, ist die Bildhauerarbeit für den von Her-
maim Billing erbauten Monumentalbrunnen auf
dem Karlsruher Stephanplatz. In der folgenden
Zeit wurde die Bauplastik ein Hauptzweig seiner
künstlerischen Tätigkeit. Unter den zahlreichen
Arbeiten, die er für Karlsruher und für aus-
wärtige Bauten ausgeführt hat, seien die Portal-
reliefs an der neuen Stadthalle zu Mühlheim
a. d. Ruhr als eines seiner letzten und reifsten
\\ erke auf diesem Gebiet genannt.

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