AUS ADOLF HILDEBRANDS BRIEFEN AN FIEDLER
„In der Kunst hat man doch das Leben als hei, wie ist man obenauf. Dann staunt man über
Ganzes, während man es nur in Stücken, als seineEselei, man glaubt an die Zauber des Don
Moment von der Hand in den Mund erfährt." Quichotte, die einem Alles verhexen und nur
„Die wahre Kunst befreit immer von Allem, selten dieNalur von Angesicht schauen lassen."
was uns das Leben anhängen kann und führt „Ich glaube daß im Einzelnen die Realislen
uns direkt vor die Natur zurück; sie hilft uns auch künstlerisch verfahren, soweit der Vor-
wieder zu uns selbst zu kommen, oder zwingt gang unbewußt ist, während beim Verbinden
uns vielmehr dazu, wenn wir sie begreifen größerer Massen, wobei sie mit Bewußtsein
wollen. Es ist nicht Ablenkung oder Zerstreu- vorgehn, sie sich gegen den natürlichen Vor-
ung unserer Gedanken, die wir ihr zuletzt ver- gang sträuben und die künstlerische Ver-
danken können,son- knüpfung meiden,
dern die höchste ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Beim Erfassen des
Konzentration und Einzelnen können
Schärfung unseres sie aber garnicht
Denkvermögens der anders, nur gestehn
ganzen Welt gegen- Bs , 1 sie es sich nicht
über; sie führt uns H Jf «gpflj ein. Sie sind inkon-
nicht in ein Gebiet, b sequent und sind
welches außerhalb schlechte Psycho lo-
der Welt läge und gen. Es bleibt auch
uns diese mit ihren h> ^ immer zweierlei,
Leiden vergessen was einer theore-
ließe, sie steigert tisch denkt und was
nur unsre Naturalis er macht. Besonders
dem Drucke der Wk beidenKünsllern,es
WelthinauszurBe- steht sogar oft im
trachtung, zum Ver- Widerspruch."
ständnis derselben." jjPllffilPt "''^fWlfBPj „Ich sehe immer
(Fiedler an Hilde- ■HEl§i!& deutlicher, wie alle
brand!) v Phantasie mit einer
„Mit dem Begriff A f gegebenen Situation
Geniemagichnichts HhWt- ' rechnen muß, um
zu schallen haben, m^^^^^ä^k ! -^^^^^^S §anz re£u zu wer~
esisteinhohlesDing B den. Irgend ein Et-
und heißt was man H| was künstlerisch zu
will. An eine spe- gestalten,heißt eben
ziehe andere Tier- I I M&jjffimMsm&m aas Etwas zur Er-
haltung Genie hab ■ -jfl scheinung bringen,
ich nie geglaubt." aber das Etwas muß
„Was die Augen gegeben sein, weil
betrügerisches Volk MF sonst die Unbe-
sind! Wenn man Hr %^HJ schränktheit der
sie nicht am Kragen Phantasie die Puch-
hält, gestehn BSHHHH m lu"s 11'1111)11 1,11(1
nicht die Wahrheit. weil der direkteLe-
Es handelt sich im- bensanschluß fehlt,
mer um ein Stück welcherdieKunst als
Zwangsarbeit,bissie einenatürlicheKon-
ehrlich werden.Und sequenz erscheinen
solcheinBlickdann, e. v. esseö. annunziata. terrakotta läßt."
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„In der Kunst hat man doch das Leben als hei, wie ist man obenauf. Dann staunt man über
Ganzes, während man es nur in Stücken, als seineEselei, man glaubt an die Zauber des Don
Moment von der Hand in den Mund erfährt." Quichotte, die einem Alles verhexen und nur
„Die wahre Kunst befreit immer von Allem, selten dieNalur von Angesicht schauen lassen."
was uns das Leben anhängen kann und führt „Ich glaube daß im Einzelnen die Realislen
uns direkt vor die Natur zurück; sie hilft uns auch künstlerisch verfahren, soweit der Vor-
wieder zu uns selbst zu kommen, oder zwingt gang unbewußt ist, während beim Verbinden
uns vielmehr dazu, wenn wir sie begreifen größerer Massen, wobei sie mit Bewußtsein
wollen. Es ist nicht Ablenkung oder Zerstreu- vorgehn, sie sich gegen den natürlichen Vor-
ung unserer Gedanken, die wir ihr zuletzt ver- gang sträuben und die künstlerische Ver-
danken können,son- knüpfung meiden,
dern die höchste ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Beim Erfassen des
Konzentration und Einzelnen können
Schärfung unseres sie aber garnicht
Denkvermögens der anders, nur gestehn
ganzen Welt gegen- Bs , 1 sie es sich nicht
über; sie führt uns H Jf «gpflj ein. Sie sind inkon-
nicht in ein Gebiet, b sequent und sind
welches außerhalb schlechte Psycho lo-
der Welt läge und gen. Es bleibt auch
uns diese mit ihren h> ^ immer zweierlei,
Leiden vergessen was einer theore-
ließe, sie steigert tisch denkt und was
nur unsre Naturalis er macht. Besonders
dem Drucke der Wk beidenKünsllern,es
WelthinauszurBe- steht sogar oft im
trachtung, zum Ver- Widerspruch."
ständnis derselben." jjPllffilPt "''^fWlfBPj „Ich sehe immer
(Fiedler an Hilde- ■HEl§i!& deutlicher, wie alle
brand!) v Phantasie mit einer
„Mit dem Begriff A f gegebenen Situation
Geniemagichnichts HhWt- ' rechnen muß, um
zu schallen haben, m^^^^^ä^k ! -^^^^^^S §anz re£u zu wer~
esisteinhohlesDing B den. Irgend ein Et-
und heißt was man H| was künstlerisch zu
will. An eine spe- gestalten,heißt eben
ziehe andere Tier- I I M&jjffimMsm&m aas Etwas zur Er-
haltung Genie hab ■ -jfl scheinung bringen,
ich nie geglaubt." aber das Etwas muß
„Was die Augen gegeben sein, weil
betrügerisches Volk MF sonst die Unbe-
sind! Wenn man Hr %^HJ schränktheit der
sie nicht am Kragen Phantasie die Puch-
hält, gestehn BSHHHH m lu"s 11'1111)11 1,11(1
nicht die Wahrheit. weil der direkteLe-
Es handelt sich im- bensanschluß fehlt,
mer um ein Stück welcherdieKunst als
Zwangsarbeit,bissie einenatürlicheKon-
ehrlich werden.Und sequenz erscheinen
solcheinBlickdann, e. v. esseö. annunziata. terrakotta läßt."
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