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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 43.1927-1928

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Neugass, Fritz: Emile Othon Friesz
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https://doi.org/10.11588/diglit.16477#0420

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EMILE OTHON FRIESZ.

LANDSCHAFT IN PORTUGAL

EMILE OTHON FRIESZ

In dem Suchen und Taslen nach neuen Pro-
hlemen und in der zersplitterten Einheit heu-
tiger Malerei steht dasSchafFen vouOthonFriesz
wie ein Markstein in dem Sturme der Jsmen.
Die Harmonie seiner Bilder, die Geschlossenheit
der Komposition, dies abgeklärte So-und-nicht-
Andersein ist ein Zeichen seiner starken Persön-
lichkeit und Meisterschaft in dem Chaos der
jungen Kunst. Dabei ist sein Werk nicht aka-
demisch oder klassizistisch als letzter Ausläufer
einer alten Tradition, sondern ganz von innen
heraus, ganz aus eigener Kraft gewachsen.
Schon seine ganze Entwicklung weist auf jene

Die Wiedergaben dieses A11fsat7.es erfolgen mit Genehmigung
der S. A. A.-Galerie Flechtheim, Berlin.

feste Männlichkeit hin. die heule der Malerei so
mangelt und die statt dessen durch weichliche
und manierierte Züge — sei es im Technischen
oder im Motivischen — ersetzt wild.
Friesz, geb. 1879 'uLe Havre, liebt es, daran zu
erinnern, daß er von Normannen stammt. Seine
Vorfahren waren Seeleule, Schilfskapiläne und
Reeder. Dies bluthafte Verbundensein mit dem
Meer und der Natur ist das wesentlichste Mo-
ment, das ihn in seiner Entwicklung förderte.
Das ferne skandinavische Erbe, das sowohl in
seiner äußeren Erscheinung, wie auch in seinem
künstlerischen Schaffen zum Ausdruck kommt,
öffnet uns den Weg zu seinen Werken, läßt ihn
uns artverwandt erscheinen und ist zugleich auch

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