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BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
Nr. 5.
bildung photochemischer Art, sondern
eine Radierung, die, so gut sie gelungen
sein mag, dennoch viele subjektive Züge
enthält. *) Eine mechanisch getreue Nach-
bildung des Schweriner Gemäldes wird
erst heute geboten und mit der Ab-
bildung eines weiteren signierten Werkes
zusammengestellt, das bis vor kurzer
Zeit so gut wie unbeachtet geblieben
ist, mit der Waldlandschaft von 1651
in der Kopenhagener Galerie.
Daß Cornelis Vroom, der Sohn
des Seemalers Hendrick CorneliszVroom,
ein Vorgänger einesjacob van Ruis-
dael und seiner Gruppe ist, wird schon
in Naglers Lexikon angedeutet. **) Seit'
*) Radierung von W. Krauskopf zu
W. Bode: „Die großherzogliche Galerie zu
Schwerin“, Verlag der Gesellschaft für ver-
vielfältigende Kunst, 1891. — Für die Erlaub-
nis zur Aufnahme des Bildes in Schwerin
habe ich Herrn Direktor Steinmann und In-
spektor Malchin zu danken. Bezüglich der
Abbildung des Vroom in der Kopenhagener
Galerie bin ich Herrn Direktor E. Bloch und
Herrn Direktorialassistenten Karl Madsen zu
großer Dankbarkeit verpflichtet. Seitdem diese
Aufnahme für mich hergestellt wurde, ist sie
auch im illustrierten Katalog der Kopenhagener
Galerie verwendet worden.
**) Zur Literatur über C. Vroom nenne
ich die Erwähnungen bei Adr. Roman (1621),
bei Amzing (1628), bei Schrevelins (1647), die
in „Oud Holland“, XVIII, S. 218 ff. eingehend
gewürdigt sind. Aus den ältesten Nachrichten
erhellt, daß Cornelis Vroom, der Landschafts-
maler, ein Sohn des Marinemalers Hendrik
Vroom ist. Vergl. auch De Groot „Arnold
Houbraken und seine groote Schouburgh“,
S. 383. Bei Florent le Comte im „Cabinet de
singularitez“ (1699, Tom. II, S. 268) wird
Cornelis Vroom durch ein Mißverständnis als
Schüler des Paul Bril genannt. Eine kurze
Erwähnung als „een braaf Landschap-schilder“
wird dem Corn. Vroom zuteil im Kommentar
der Van Mander-Ausgabe von 1764 (II. Band).
Offenbar auf C. Vroom ist eine Stelle bei
Hirsching zu beziehen in den „Nachrichten
von . . Sammlungen in Teutschland“ (III,
1789, S. 59), wo eine „ausnehmend schöne
Wildniss von F. Kroon, eines Lehrlings von
Ruisdael“ erwähnt ist. Die Signatur wurde
augenscheinlich verlesen oder der Name ver-
druckt. Die Nachträge zu Füßlis großem
Lexikon sind sich über den Vornamen des
her ist das oftmals klar ausgesprochen
worden durch Bode, Bredius und andere.
Vroom bringt das zur Reife, was Jahr-
hunderte in ihrer Weise vorbereitet
haben, und er ist selbst wieder nicht
denkbar ohne ganze Reihen von Vor-
läufern. Etwas aber, das er, wie es
scheint, zuerst auf der Fläche festgehalten
hat, ist die träumerische, melancholische
Stimmung, die gelegentlich bei trübem
Wetter im Sommer oder Herbst über
dem deutschen, beziehungsweise hol-
ländischen Eichwald ausgebreitet liegt.
Landschaftsmalers Vroom noch nicht recht
klar. Carpenter und L. Hymans „Memoires
etdocuments inedits sur VanDyck.Rubbens ...“
(1845), S. 229 ff. erwähnt eine Rechnung vom
11. November 1628 für den englischen Hof.
Hiezu auch „Oud Holland“, XVIII, S. 219 f.
Auf Naglers Lexikon wurde schon im Text
hingewiesen. Die Monogrammisten seien nun
hinzugefügt. Urkundliche Mitteilungen aus
Haarlem bei Van der Willigen „Les artistes
de Harlem“ (1870) und nach Van der Willigens
Angaben bei Bode in „Zeitschrift für bildende
Kunst“, VII, S. 175, im Jahrbuch der königl.
preußischen Kunstsammlungen, XI, S. 236, in
der oben genannten Veröffentlichung der
Schweriner Galerie und in der „Bilderlese aus
kleineren Gemäldesammlungen in Deutsch-
land und Österreich“ (Sammlung Wesselhöft,
S. 38). Vrooms Zeichnungen in der Albertina
zu Wien, beschrieben im Feuilleton der „Neuen
Freien Presse“ vom 21. September 1889 „Zur
Geschichte der holländischen Landschafts-
malerei“ (Frimmel) und „Zur Geschichte der
Landschaftsmalerei“ in „Monatsblätter des
wissenschaftlichen Klub in Wien“, X. Jahrgang,
Nr. 8 (1889). Siehe auch A. Bredius im großen
Amsterdamer Galeriewerk und E. W. Moes
in „Oud Holland“, XIII, S. 192, und XVIII,
S. 218 ff. Dort noch weitere Literatur sowie
im Verzeichnis der Werke, das im Text ge-
geben wird.
Mit dem Vroom, der in Obreens Archief,
VI, S. 56 f. genannt wird, ist wohl der Vater
Hendrik gemeint. Für Cornelis Vroom von
Bedeutung sind die Kataloge der Galerien zu
Schwerin, Berlin, Dresden, Hampton-Court.
— Der vorliegende Artikel ist nahezu gleich-
lautend mit dem früheren Abdruck, erschienen
in Helbings Monatsberichten über Kunstwissen-
schaft und Kunsthandel (Jahrgang III, S. 225 ff.);
leider ist der erste Abdruck ohne die vorbe-
reiteten Illustrationen erschienen; deshalb wird
die Angelegenheit nochmals vorgenommen.
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
Nr. 5.
bildung photochemischer Art, sondern
eine Radierung, die, so gut sie gelungen
sein mag, dennoch viele subjektive Züge
enthält. *) Eine mechanisch getreue Nach-
bildung des Schweriner Gemäldes wird
erst heute geboten und mit der Ab-
bildung eines weiteren signierten Werkes
zusammengestellt, das bis vor kurzer
Zeit so gut wie unbeachtet geblieben
ist, mit der Waldlandschaft von 1651
in der Kopenhagener Galerie.
Daß Cornelis Vroom, der Sohn
des Seemalers Hendrick CorneliszVroom,
ein Vorgänger einesjacob van Ruis-
dael und seiner Gruppe ist, wird schon
in Naglers Lexikon angedeutet. **) Seit'
*) Radierung von W. Krauskopf zu
W. Bode: „Die großherzogliche Galerie zu
Schwerin“, Verlag der Gesellschaft für ver-
vielfältigende Kunst, 1891. — Für die Erlaub-
nis zur Aufnahme des Bildes in Schwerin
habe ich Herrn Direktor Steinmann und In-
spektor Malchin zu danken. Bezüglich der
Abbildung des Vroom in der Kopenhagener
Galerie bin ich Herrn Direktor E. Bloch und
Herrn Direktorialassistenten Karl Madsen zu
großer Dankbarkeit verpflichtet. Seitdem diese
Aufnahme für mich hergestellt wurde, ist sie
auch im illustrierten Katalog der Kopenhagener
Galerie verwendet worden.
**) Zur Literatur über C. Vroom nenne
ich die Erwähnungen bei Adr. Roman (1621),
bei Amzing (1628), bei Schrevelins (1647), die
in „Oud Holland“, XVIII, S. 218 ff. eingehend
gewürdigt sind. Aus den ältesten Nachrichten
erhellt, daß Cornelis Vroom, der Landschafts-
maler, ein Sohn des Marinemalers Hendrik
Vroom ist. Vergl. auch De Groot „Arnold
Houbraken und seine groote Schouburgh“,
S. 383. Bei Florent le Comte im „Cabinet de
singularitez“ (1699, Tom. II, S. 268) wird
Cornelis Vroom durch ein Mißverständnis als
Schüler des Paul Bril genannt. Eine kurze
Erwähnung als „een braaf Landschap-schilder“
wird dem Corn. Vroom zuteil im Kommentar
der Van Mander-Ausgabe von 1764 (II. Band).
Offenbar auf C. Vroom ist eine Stelle bei
Hirsching zu beziehen in den „Nachrichten
von . . Sammlungen in Teutschland“ (III,
1789, S. 59), wo eine „ausnehmend schöne
Wildniss von F. Kroon, eines Lehrlings von
Ruisdael“ erwähnt ist. Die Signatur wurde
augenscheinlich verlesen oder der Name ver-
druckt. Die Nachträge zu Füßlis großem
Lexikon sind sich über den Vornamen des
her ist das oftmals klar ausgesprochen
worden durch Bode, Bredius und andere.
Vroom bringt das zur Reife, was Jahr-
hunderte in ihrer Weise vorbereitet
haben, und er ist selbst wieder nicht
denkbar ohne ganze Reihen von Vor-
läufern. Etwas aber, das er, wie es
scheint, zuerst auf der Fläche festgehalten
hat, ist die träumerische, melancholische
Stimmung, die gelegentlich bei trübem
Wetter im Sommer oder Herbst über
dem deutschen, beziehungsweise hol-
ländischen Eichwald ausgebreitet liegt.
Landschaftsmalers Vroom noch nicht recht
klar. Carpenter und L. Hymans „Memoires
etdocuments inedits sur VanDyck.Rubbens ...“
(1845), S. 229 ff. erwähnt eine Rechnung vom
11. November 1628 für den englischen Hof.
Hiezu auch „Oud Holland“, XVIII, S. 219 f.
Auf Naglers Lexikon wurde schon im Text
hingewiesen. Die Monogrammisten seien nun
hinzugefügt. Urkundliche Mitteilungen aus
Haarlem bei Van der Willigen „Les artistes
de Harlem“ (1870) und nach Van der Willigens
Angaben bei Bode in „Zeitschrift für bildende
Kunst“, VII, S. 175, im Jahrbuch der königl.
preußischen Kunstsammlungen, XI, S. 236, in
der oben genannten Veröffentlichung der
Schweriner Galerie und in der „Bilderlese aus
kleineren Gemäldesammlungen in Deutsch-
land und Österreich“ (Sammlung Wesselhöft,
S. 38). Vrooms Zeichnungen in der Albertina
zu Wien, beschrieben im Feuilleton der „Neuen
Freien Presse“ vom 21. September 1889 „Zur
Geschichte der holländischen Landschafts-
malerei“ (Frimmel) und „Zur Geschichte der
Landschaftsmalerei“ in „Monatsblätter des
wissenschaftlichen Klub in Wien“, X. Jahrgang,
Nr. 8 (1889). Siehe auch A. Bredius im großen
Amsterdamer Galeriewerk und E. W. Moes
in „Oud Holland“, XIII, S. 192, und XVIII,
S. 218 ff. Dort noch weitere Literatur sowie
im Verzeichnis der Werke, das im Text ge-
geben wird.
Mit dem Vroom, der in Obreens Archief,
VI, S. 56 f. genannt wird, ist wohl der Vater
Hendrik gemeint. Für Cornelis Vroom von
Bedeutung sind die Kataloge der Galerien zu
Schwerin, Berlin, Dresden, Hampton-Court.
— Der vorliegende Artikel ist nahezu gleich-
lautend mit dem früheren Abdruck, erschienen
in Helbings Monatsberichten über Kunstwissen-
schaft und Kunsthandel (Jahrgang III, S. 225 ff.);
leider ist der erste Abdruck ohne die vorbe-
reiteten Illustrationen erschienen; deshalb wird
die Angelegenheit nochmals vorgenommen.