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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 3.1907

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Heft 6
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.27900#0127

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Nr. 6.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

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gebäude am Königsplatz eine große Uhde-
ausstellung zu veranstalten. Es ist geplant,
womöglich einen erschöpfenden Überblick über
Uhdes gesamtes bisheriges Lebenswerk zu
geben. Daher ergeht an Besitzer Uhdescher
Bilder, deren Adressen dem Vereine nicht be-
kannt sind und die deshalb auch nicht speziell
eingeladen werden konnten, die ergebene Bitte,
ihre Bilder für die Zeit der Ausstellung der
Sezession überlassen zu wollen.

Der Ausschuß ist gerne bereit, über alle
Fragen der Ausstellung sofortige Auskunft zu
erteilen und hofft auf eine rege Unterstützung
durch die Besitzer Uhdescher Bilder rechnen
zu dürfen. (Adresse: Sezession, Königsplatz i,
München.) D. N.

München. Hoksai-Ausstellung im
Kunstsalon Krause. (M. N. N. 16. Novem-
ber 1906.)

— Für die Versteigerung der Sammlung
Oppolzer, die am 3. Dezember im Auktions-
hause Helbing beginnt, ist ein kostbarer
Katalog ausgegeben worden.

New York. Das Metropolitan-
museum hat ein Bildnis aus dem Jahre 1517
von der Hand des jüngeren Holbein er-
worben, das in „The Burlington Magazine«
(Oktober 1906) beschrieben und abgebildet ist.

Paris. Zweite Ausstellung der noch
jungen Societe internationale d’Aqua-
rellistes in der Galerie Georges Petit.

— Gemäldeausstellung in der Galerie
B. Weil.

— Bei Georges Bernheim Ausstellung
der neuesten Werke des Malers Eugene Clary.

Riga. Vor kurzem wurde ein „Be-
schreibendes Verzeichnis der Gemälde
der vereinigten Sammlungen der Stadt, des
Rigaschen Kunstvereins und des weiland
Rigaschen Ratsherrn Friedr. Wilh. Brederlo«
ausgegeben. Es ist von Dr. W. Neumann,
dem Direktor des Museums zu Riga, verfaßt,
gibt ausführliche Beschreibungen der Bilder
und bringt in einer Einleitung geschichtliche
Mitteilungen über das Museum zu Riga.

Schwerin i. M. Seemanns Kunstchronik
berichtet, daß im Vorrat der Galerie vor
kurzem ein Bildnis der Prinzessin Sophie
Friederike von Mecklenburg, ein Werk von
Georg David Mathieu, aufgefunden
worden ist.

Wien. Die Herbstausstellung im Künst-
lerhause bringt ganze Reihen von Werken
lebender Künstler und zwei Gruppen, die dem
Andenken des Alt-Wieners Peter Krafft und
des vor kurzem verstorbenen Anton Schrödl
gewidmet sind. Über beide Künstler ein ander-
mal.'1') Die Ausstellung der Lebenden bietet

*) Vorläufig verweiseich auf die Berichte in den
Wiener Tagesblättern. Davon liegen mir vor: Neues

namentlich gute Bildnisse z. B. von John
Quincy Adams, H. v. Angeli, Joanovitch,
Larwin, Laszlo, W. v. Krausz, Rauchin-
ger, Frau Rosenthal-Hatschek, Schram,
Veith. Im Sittenbild ist die Sonderausstellung
von Werken Matthias Schmids hervorzu-
heben. In der Landschaftsmalerei fällt eine
Serie von Werken des Stimmungsmalers
Kasparides auf. Architekturdarstellungen,
Landschaften und Meerbilder sind da u. a. von
Ameseder, Fr. Beck, Geller, Graner,
Hammacher, Keiser-Herbst, H. Ranzoni,
K i n z e 1, Suppantschitsch, Quittner,
Zetsche. Zoff. Erinnert sei auch an die
Märchenbilder von Gottlieb v. Kempf und an
ein stilvolles Temperabildchen von Fischer-
Köystrand. Eine Wand mit launigen Zeich-
nungen von Oberländer ist nicht zu über-
sehen.

Wien. Die Weihnachtsausstellung
im Österreichischen Museum für Kunst
und Industrie zeichnet sich diesmal durch
kluge Auswahl aus. Nicht auf Masse, vielmehr
auf Güte wurde hingearbeitet. Sehr bemerkens-
wert ist auch das bewußte Hinneigen zu
älteren, bewährten Stilen und die Abkehr von
haltlosen Schrullen, ohne daß dadurch im
mindesten der lebendige Strom frischer Er-
findung abgedämmt wurde. Die vorgeführten
Innenräume gehen auf ältere Stile zurück,
von der Gotik bis zur Biedermeierei. Auch
ein Wohnraum in holländischer Spätrenaissance
wird vorgefunden. Die Blätter für Gemälde-
kunde nehmen insofern von der Ausstellung
Notiz, als die meisten Räume in geschickter
Weise mit Gemälden oder Stichen ausge-
schmückt sind und dadurch an malerischer
Wirkung ungemein gewonnen haben. Unter
anderen hat auch der Wiener Sammler Eugen
Miller v. Aichholz einige Bilder beigesteuert.
Ein großflächiges Werk des lustigen Faustino
Bucchi (auch Bocchi), das vor Jahren bei
Dr. Groß in Wien gewesen, wird vielen Be-
suchern auffallen durch seine drolligen Zwerg-
figuren in phantastischen Stellungen. In bezug
auf die Namen der einzelnen Aussteller ver-
weise ich auf den Katalog.

— Der Österreichische Kunstverein,
seit Jahren nicht mehr lebendig, aber auch
nicht ganz tot, rührt sich wieder. Emanuel
Pen dl, der Bildhauer, leitet den Verein, der
jüngst eine Ausstellung I. Krugerstraße 6
eröffnet hat.

— Im Kunstsalon H.O. Miethke istvor
kurzem eine Ausstellung von Werken des
schwedischen Malers Karl Larsson eröffnet
worden.

Wiener Tagblatt vom 16. November (Friedrich Stern),
Wiener Abendpost (Armin Friedmann) und Neue
Freie Presse (A. F. Seligmann) vom 17. November,

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