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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 3
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Burgenschau
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Programm der Burgenfahrt der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen vom 8. bis 12. Juni 1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0081

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73

Hefner-Alteneck mit den in plastischer Seidenstickerei aus-
geführten Geschlechtersahnen und dem glänzenden Tafel-
schmuck, als dessen Hauptstück der von der Vereinigung
zur Erhaltung deutscher Burgen gestiftete prächtige
„Willkomm" gelten darf, macht nach Vollendung dieser
Malerei einen überaus festlichen und gewaltigen EindruL

Zur Besichtigung der neu fertiggestellten Räume
stattete der Kaiser am 12. d. Mts. der Burg einen Besuch
ab. Der Monarch traf mit größerem Gefolge in Auto-
mobilen von Schlettstadt ein und besichtigte unter
Führung des Architekten Professor Bodo Ebhardt ein-
gehend die fertiggestellten Arbeiten, svwie die neu-
erworbenen alten Ausstattungsstücke. Seine Majestät
sprachen sich wiederholt höchst befriedigt über alles aus,
besonders über die Malerei Leo Schnugs, dem als Aner-
kennung seiner künstlerischen Leistung der Rote Adler-
orden verliehen wurde.
fjohkömgsburg.

Die Stadt Schlettstadt hat der Automobilgeseilschast
Schlcttstadt-Hohkönigsburg den bisher gezahlten Zuschutz
von jährlich 1500 Mk. entzogen, und die Gescllschaft be-
absichtigt nunmehr, sich eventl. aufzulösen, da das Ilnter-
nehmen ohne diesen Zuschuß nicht lebensfähig ist. Im
Znteresse der etwa 45 000 jährlichen Besucher der Hoh-
königsburg wäre die Einstellung dieser bequemen Ver-
bindung natürlich sehr zu bedauern.

*Iüan6au (Llfalr:).

Magistrat und Gemeindekvllegien von Landau hatten
mit groher Majorität beschlossen, den Rest einer alten
Bastion, der sich im Innern der Stadt auf einem Rest
bes Festungswalls erhebt, niederzulegen und dort ein
Schulgebäude zu errichten. Am den Abbruch dieses Ge-
schichtsdenkmals zu verhindern, wandte sich eine Anzahl
Bürger mit einem entsprechenden Gesuch an die Re-
gierung, die auch der Beseitigung der Bastion die Ge-
nehmigung versagte. Der Magistrat aber, der an dem
Wallrest nichts Schönes findet, bestreitet der Regierung

das Recht, den Abbruch zu verbieten und läßt mit den
begonnenen Arbeiten fortfahren, so dah bei endlicher
Entscheidung über die Zuständigkeit das strittige Objekt
wohl endgültig verloren sein wird. — Die Festungswerke
von Landau wurden Ende des 17. Iahrhunderts von
Vauban im Auftrage Ludwigs XIV, erbaut. Aus
eigener Kenntnis der Reste können wir den Beschluß
nur ernstlich bedauern; hat sich doch Landau schon eines
der schvnsten städtebaulichen Motive durch Vernichtung
seiner einst so großartigen Befestigungen bei seiner Aus-
dehnung über die alten Stadtgrenzen entgehen lassen.

I7om.

Rom ist in Gefahr, eines seiner schönsten Bauwerke
zu verlieren. Da alle Versuche, die „Vilia Aldobrandini"
zu verkaufen, sehlgeschlagen sind, hat der Fürst Aldo-
brandini die behördliche Erlaubnis nachgesucht, seinen
Palazzo niederreitzen zu dürfen, um das Gelünde auf-
teilen zu könncn. — Kardinal Pietro Aldobrandini lieh
Ende des 1b. Iahrhunderts die Villa von den ersten
Künstlern seiner Zeit errichten und ausschmücken, doch
in neuerer Zeit verfiel der Bau mehr und mehr.

Angekündigte Auktionen.

Müncheu, 2 0. Mai bis 1. Z u n i, GaIerie
H c l b i n g. Sammlung Prof. A. Holmberg,
München. Antiquitäten aller Art, Möbel, Stiche,
Büchcr und Handzeichnungen des Künstlers.
München, Anfang Iuni. Galerie Hel-
b i n g. Sammlung Prof. Frih Meder, München.
Ölgemälde moderner Meister.

Münchcn , 2 0.—2 2. I u n i. Galerie Hel -
bing. Sammlung Iulius Boscowih, Wien: Anti-
quitäten, darunter eine Kollektion alten Silbers,
Ölgemälde alter und moderner Meister. Textil-
sammlung A. Wärndorfer, Wicn : alte orientalische
Stoffe und Teppiche.

Programm der Burgenfahrt der Vereinigung zur Erhaltung
deutscher Burgen vom 8. bis 12. Iuni 1912.

Sonnabend, den 8. Iuni 1912.

4"" Ilhr nachm.: Versammlung auf der Marksburg bei Braubach a. Rh., Konzert, Vortrüge des Männergesang'
vereins Braubach und des Quartett-Vereins Braubach.

Abends: Festbeleuchtung und Feuerwerk.

Preis für den 8. Zuni Mk. 0.50.

10°° Uhr vorm.:
11°° Uhr vorm.:
1°" Uhr nachm.:
2"° Uhr nachm.:

Sonntag, den 9. Iuni 1912.

Versammlung der Festteilnehmer auf der Marksburg, Besichtigung der Burg.

Gemeinsames Mittagessen auf der Burg.

Abfahrt mit Sonderzug nach Nassau.

Ankunft in Nassau, Aufstieg zur Burg Stein, Besichtigung derselben und des Steindenkmals,
Besuch der Burg Nassau unter sachkundiger Führung, Vortrag des Herrn Baurat Beilstein,
Abstieg über Philosophenweg nach dem Kurhaus.
 
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