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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 1
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Haas, Alfred: Die mittelalterlichen Wehrbauten Pommerns in der heimischen Volkssage, [1]
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0023

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17

nieder und stießen sie in die Oder und öfsneten die anderen Tore, um die vor der Stadt ver-
borgenen Leute des Herzogs einzulassen. Werner von der Schulenburg, der tags zuvor Kind^
tause geseiert hatte und „noch halb voll vom Zechen war", slüchtete durch einen unterirdischen
Gang in das nach Vierraden gehende Tor, in dein er Pulver und Geschütz hatte. Hicr setztc
er sich vier Tage lang zur Wehr, dann rnußte er sich ergeben. So kam Gartz, nachdem es acht
Aahre lang in den Händen des Kurfürsten gewesen war, in den Besitz der Herzöge von Pommern
zurück. Eine lebensvolle Schilderung dieses Überfalles sindet sich bei dem pommerschen Chro-
nisten Thomas Kantzow (II. S. 1dl fs.), der etwa zwei Generationen später seine pommersche
Geschichte abfaßte.

Die Art, wie Garh wiedergewonnen wurde, steht nicht vereinzelt da; denn in ganz ähnlicher
Weise nahm Herzog Wartislaw von Pommern im Zahre 1468 den Herzögen von Mecklenburg
die Stadt TreptowanderTollense weg: nachdem er mit Kriegsvolk in die Nähe der
Stadt gerückt war, schickte er einen Wagen voraus, den er so eingerichtet hatte, daß er mitten
im Tore zerbrechen mußte, und als das geschehen war, konnte er sich des Tores und der Stadt
mit Leichtigkeit bemächtigen. (Schluß solgt.)

Burgenschau.

Die mit * versehenen Nachrichten sind eigene Mitteilungen unserer
Mitarbeiter. Nachdruck derselben nur mit Quellenangabe gestattet.

Erhaltungsarbeiten.

Altena.

Für den Fonds zum Wiederaufbau der Burg
Altena in Westfalen stiftete Herr Fabrikant Albert
Klincke in Altena LOOO Mk.

*Va6ur.

Schloß Vaduz, auch Hohenliechtenstein genannt,
ist durch den Besitzer, den regierenden Fürsten von
Liechtenstein, mit Auswand bedeutender Mittel und
unter matzgebender Mitwirkung Sr. Exzellenz des
Grasen Wilczeck (Kreuzenstein) im Lause der letzten
Iahre wiederhergestellt worden. Das Schlotz
erhielt auch eine vollständige Einrichtung aus alten
Wöbeln, Skulpturen und Gemälden. Die Rüsikammer
wurde wieder mit Waffen ausgestattet etc. Wir werden
in einem der nächsten Hefte noch näher und mit Ab-
bildungen über die interessante Wiederherstellung be-
richten.

Wiederherstellungsarbeiten.

Lalgcr.

An der Ruine der Ordensburg Balga, am Frischen
Haff gelegen, wurdenErhaltungsarbeiten ausgeführt, die
durch die Nnterspülung derMauern nötig geworden waren.

Lösig.

Nnter der Oberleitung des Architekten RitteOvon
Walcher werden gegenwärtig an der Burg Bösig in
Böhmen umfangreiche Erhaltungsarbeiten ausgeführt
A. a. wird die aus dem 13. Iahrhundert stammende
Burgkapelle wiederhergestellt.

*Husen.

An der Ruine Husen bei Hausach wurden durch
das fürstlich Fürstenbergische Hofbauamt Erhaltungs-
arbeiten ausgesührt. Die Fugen der Mauerwerks Ab-
deckung wurden mit Mörtel ausgegossen, lose gewordene
Steine an den Schießscharten und an der Ringmauer
wurden besestigt.

*Snan6stein.

An der Burg Gnandstein (Kreis Leipzig), Eigentum
des Herrn Oberleutnant v. Einsiedel, werden unter
sachkundiger Leitung Wiederherstellungsarbeiten aus-
geführt. In den 34 m hohen Bergfried, dessen Amsang
31 iu und untere Mauerstärke 7 m beträgt, wird eine
Treppe eingebaut, auch werden die verfallenen Zinnen
wiederhergestellt. Der Saalbau des Pallas soll seine
frühere Gestalt wieder erhalten. Die Kgl. Kommission
zur Erhaltung ber Kunstdenkmale im Königreich Sachsen
zeigt für diese Arbeiten grohes Interesse, denn der Pallas
ist der einzige in Sachsen erhaltene. Die Kommission
leitet daher die Ärbeiten ünd hat auch einen namhaften
Betrag zu den Kosten beigesteuert.

Volmarstein.

Dem Ausschuß für die Erhaltung der Burgruine
Volmarstein ist es gelungen, die für die weiteren Aus-
grabungsarbeiten unbedingt erforderlichen nordwestlich
unterhalb des Burgplateaus liegenden Grundstücke von
den Anliegern zu erwerben. Am Fuße des Schlotzberges
ist inzwischen eine längere Böschungsmauer fertiggestellt,
hinter welcher Abraum angeschüttet werden soll.

<iVachtenburg.

In den Bergfried der Wachtenburg bei Wachenheim
a.d.Haardt wurde eine eiserneTreppeeingebaut,dieeine
bequeme und gesahrlose Ersteigung derRuine ermöglicht.
(Muhte das Eisen sein? Die Redaktion.)
 
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