Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

DOI Heft:
Nr. 6
DOI Artikel:
Die Burgenfahrten der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen im Jahre 1912
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0125

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
XIII. Iahrg. Nr. 6


Zeitung für
Wohnbau u.

Wehrbau,

Städtebau

er Burgwart «

Organ der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen

Herciusgeber: Profcssor Bodo Ebhardt, Architekt, Berlin-Grunewald

Dec Burgwact erscheint sechsinal jährlich — Bezugspreis: 12,60 Mk. jährlich — Mitglieder der Dereinigung zur
Srhaltung deutscher Burgen (Mindestbeitrag 10 Mk. jährlich) erhalten den Burgwart unentgeltlich frei ins Haus.

Die Burgenfahrt der Vereinigung zur Erhaltung
deutscher Burgen im Iahre 1912.

ie allsährlich erging auch diesesmal im Funi von der Vereinigung z.E.d.B.
der Rus an Mitglieder und Freunde, sich zu sammeln zu gemeinsamer
Fahrt zum Studium der Wahrzeichen vergangener Zeiten. Zn Er-
innerung an die köstlichen Tage des Vorjahres, an die sestlichen Emp-
sänge in den württembergischen Fürstenschlössern und an die in so
reichem Matze überall gebotenc Gastsreundschast, solgten auch diesmal
überaus zahlreiche Freunde dem Ruse. Bilden doch die Teilnehmer
an den Burgensahrten schon eine Familie, deren Glieder durch ge-
meinsame Erlebnisse der Vorjahre frcundschastlich verbundcn sind.

Die Burgensahrt dieses Iahres führte an die Aser der Lahn, ein Ziel, nicht weniger
verlockend wie die der srüheren Zahre. Verglichen mit den ausgedehnten Fahrten der Vor-
jahre, war das Gebiet 1912 räumlich beschränkter. Datz trotzdem das Programm der drei Tage
an Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit der Genüsse nicht hinter dem der srüheren Aahre zurück-
bleiben brauchte, war dem glücklich gewählten Reiseziel zu danken.

Vereinigt doch die Lahn aus der kurzen Strecke ihres Lauses von Marburg bis Nieder-
lahnstein eine so überreiche Fülle von Naturschönheitcn und Baudenkmalen, datz wcgen der
Kürze der Zeit manche Sehenswürdigkcit übergangen werden mutzte, oder den Burgensahrern
nur nn Vorbeieilen vom Sonderzug aus gezeigt werden konnte.

Das Lahntal kann aber auch unstreitig als eines der schönsten Nebentäler des Rheins
bezeichnet werden. Der Fluß muß sich seinen Weg in vielen Windungen durch eine der reiz-
vollsten Berglandschaften bahnen und gar mannigsaltig ist die Gestaltung seincr Ufer, in
sast unerschöpslicher Reihe wechseln die prächtigsten Szenerien. Hier steile Felsabhänge,
daneben sanst anstcigende Berge mit prächtigen Wäldern) dort wogende Kornfeldcr, sastige
Wiesen oder Weinberge und überall, sei es über den idyllisch gelegenen Städtchen, sei
es einzeln aus schrofsem Felshang oder hoher Bergeskuppe, die stolzen Zeugen der ruhmreichen
Vergangenheit dieses alten deutschen Gaues, die Schlösser und Burgen. Manche noch erhalten
in altem Glanze, die meisten aber auch hier Ruinen und bedürftig der achtsamen Pflege.
 
Annotationen