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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 6
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Burgenschau
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0145

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fältig abgebrochen und troh der natürlich ungebeurcn
Kosten, man spricht von 8 Millionen Dollars, nach
New Bork ^eschafft und dort in einem Park wieder auf-
gebaut werden. So erfreulich es wäre, wenn diese
Kunstdenkmale auf irgend eine Art erhalten werden
könnten, so kann man doch dieser Art der Denkmäler-
versetzung nicht das Wort reden, man soll sie in dem
Lande erhalten, mit dessen Geschichte sie verwachsen
sind. Ein Mittel, die Bauten zu erhalten, ist, wenn die
Kosten getragen werden, schon zu finden.
LNassenburg.

Die mächtigen Räume der Plassenburg bei Kulmbach
die bis vor einigen Iahren als Fuchthaus benutzt wurden,
stehen zurzeit leer, und schon manche Vorschläge sind
gemacht worden, um den Räumen eine neue, würdige
Verwendung zu geben. Neuerdings schlägt Dr. F.
Limmer, Privatdozent für Photographie an der Tech-
nischen Hochschule zu Braunschweig, vor, in der Burg
ein historisch photographisches Museum zu errichten,
dem eine ständige Ausstellung photographischer Neu-
erscheinungen und künstlerischer Photographien ange-
gliedert werden könnte.

^eimar.

Das ErvhherzvglicheSchlotz wird in absehbarer Feit
durch Um- und Anbau einen völlig veränderten Anblick
bieten. Da die bisherigen Wohnrüume sür die Hof-
haltung des Großherzoglichen Paares nicht mehr aus-
reichen, ist der Bau eines vollständig neuen Flügels
in Aussicht genommen, der die bfsher noch offene Seite
des Schlosses einnehmen wird.

<pv>Lrms6orf.

Das Königl. sächsische Zagdschloß Wermsdorf, das
Manöverquartier des Königs von Sachsen während
der diesjährigen Kaisermanöver, ist ein stattlicher
Renaissancebau aus dem Anfang des l7. Iahrhunderts.
Sind seine Fronten auch nicht so imposant wie die
Barockfassaden des benachbarten Hubertusburg, so macht
die umfangreiche Gebäudegruppe mit ihren vielen
Giebeln doch einen sehr wirkungsvollen Eindruck. Der
Bau wurde lö26 nach mchrfachen Wandlungen des
ursprünglichen Planes vollendet, er enthält über 8O
Zimmer und wurde vor Errichtung von Hubertusburg
von den Wettiner Herrfchern ständig benutzt. l63d legten
die Schweden Feuer an das Schloß. Von 1876 bis l876,
unter König Albert, der Wermsdorf wieder bevorzugte,
wurden die Bauten in ihren jehigen Zustand versetzt.

^wingen.

Der unerfreuliche bauliche Zustand derBurg Zwingen
bei Lauffen läßt dringend baldige Erhaltungsarbeiten
wünschen. Die Burg enthält zahlreiche und schöne
Zimmer und könnte mit verhältnismähig geringen
Mitteln bewohnbar gemacht werden, umsomehr, als
die Burg nur wenige Minuten von der Bahnstation
liegt. Die höchst interessante Burganlage gehörte
ehemals den Bischöfen von Basel.

Bücherschau.

Slirgen (jer Liahn. lOOriginalsteinzeichnungenvon
Marie Fischer, Dillenburg. Quer-Folio
(32 :43 om) in Mappe. Verlag von Willy Kalb,
Montabaur. Preis 6,50 Mk.

Durch die steigende Wertschützung der Schönheiten
unserer Heimat erschlietzen sich auch die bisher wenig
gckannten Reize des Lahntales immer weiterenKreisen,
und von Iahr zu Iahr wächst der Fremdenstrom, der
den Fluh hinauf- und hinabzieht. Auch unsere Maler,
die um die Mitte des XIX.Iahrh. so zahlreiche Lahn-
bilder veröffentlichten, sind wieder aufmerksam geworden
und beginnen sich den landschaftlichen und architek-
tonischen Schönheiten dieses uralten deutschen Gaues von
neuem zu widmen. In der vorliegenden Publikation
hat die Mnstlerin unter den zahlreichen Burgen und
Schlössern, die die Ilfer der Lahn schmücken, eine Aus-
wahl getroffen und mit sehr slottem Stift auf den
Stein gebannt. Die Mappe enthält die Burgen und
Schlösser Lahncck, Langenau, Schaumburg, Hohlenfels,
Hohenstein, Diez, Runkel, Weilburg, Braunfels und
Marburg. Der Wert der Blätter würde freilich durch
ernsteres Studium der Bauwerke sehr gewachsen sein.
Sind auch die Skizzen offensichtlich nur auf schöne
Bildwirkung und gute Farbenabstimmung berechnet,
so hätte die Künstlerin doch, wenn sie so edle Bauwerke
darstellen woilte, mehr auf architektonische Einzelheiten
eingehen müssen. So ist doch die Durcharbeitung oft
gar zu oberslächlich geblieben. Die malerische Dar-
stetlung groher Architektur ist eben eine sehr schwere Auf-
gabe selbst für den erfahrenen Meister.

P)er ^efterwalcj. Im Auftrage des Westerwald-
klubs herausgegeben von Leo Sternberg.
l2S Seiten mit 32 Tafeln und vielen Abbilduygen
im Tert. 4". Düsseldorf ldll. Verlag von August
Bagel. Preis 4,50 Mk., geb. S,S0 Mk.

Gegenüber der Neigung der deutschen Erholungs-
und Vergnügungsreisenden, ihre Schritte ins Ausland
zu lenken, läßt sich in verschiedenen deutschen Gegenden
eine sehr erfreuliche Rückkehr zur Wertschätzung der
engeren Heimat konstatieren. Äberall bilden sich örtliche
Vereinigungen, die sür das Bekanntwerden der Schön-
heiten ihrer Bezirke begeistert eintreten. Zu diesen Be-
mühungen ist auch die vorliegende Publikation „Der
Westerwald" zu rechnen, die im Auftrage bes Wester-
waldklubs erschienen ist. Eine ganze Reihe von Ver-
fassern, unter denen wir Namen wie Willy Rath,
BörriesvonMünchhausen, aber auch Männer
der Praxis wie Landrat Büchting, Professor Luthmer
finden, hat beim Erscheinen des Buches mitgewirkt.
Die Beiträge von Eduard Berdel über das Kannen-
bäckerland und die moderne Steinzeugindustrie im Anter-
westerwald sind ebenso interessant wie diejenigen von
Otto Stückrath über Voltstrachten und Sagenwelt
 
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