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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 3
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Gropius, Richard: Weilburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0059

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Weilburg.

Von Prof. Richard Gropiusm Weilburg.

on Runkel soll die diesjährige Burgenfahrt zunächst nach dcin in der
lehten Zeit so häufig genannten Weilburg führen, der „Perle der
Lahn", die 1906 ihre Tausendjahrfeier beging, 1904 und 1907 bci
/Automobilrennen eine Rolle spielte, 1911 die Prinz-Heinrich-Fahrt
begrüßen durfte und 1910 das stolze Luftschiff Z. II zuerst ruhig auf
sich zufliegen, dann aber elend scheitern sah.

Schon bald nach der Abfahrt von Runkel wird der Geschichts-
kundige an Weilburg erinnert, wenn er zur Rechten auf einein
schroffen Felsvorsprung jenseits der Lahn ein Standbild sieht und
erfährt, daß dieses König Konrad I. darstellt, der auf seinem Sterbelager zu Weilburg 918
die deutsche Königskronc'seinem Gegner Heinrich von Sachsen vermachte. Von Weilburg selbst

Abb. 42. Stadt und Schlotz Weilburg.

bekommt der Reisende erst etwas zu sehen, wenn er sich nach der Sommerfrische Guntersau
an dcr Weilmündung dem fünften der zwischen Fürfurt und Weilburg gelegenen Tunnel
nähert. Zuerst erblickt er zur Rechten gleich hinter der Abzweigung der Weilbahn und den
von Fichten eingefaßten Halden eines Stollens unter dem Pavillon des Kurhotels „Webers
Berg" jenen Felsenvorsprung, an dem Z. II sein Ende fand, und zur Linken die Südseite
der Stadt mit einem Teil der Schloßanlagen, zuleht auch am Fuße malerischer Höhen die
Unteroffizier-Vorschule. Allerdings nur für einen Augenblick; denn gleich darauf fährt der
Zug in den Tunnel ein, hinter dem er auf einer eisernen, von 4 Türmchen flankierten Brücke
die Lahn überschreiten und in den Bahnhof Weilburg einlaufen soll.

Von hier kann sofort die Besichtigung der Stadt wie des Schlosses bcginnen. Denn die
nur eins eitig bebaute Bahnhofstraße, die zur Stadt führt, bietet in ihrer ganzen Länge weithin
freie Aussicht. Ostwürts richtet sich der Blick auf die Eisenbahnbrückc und den dahinterliegenden
Karlsberg, und westlich von diesem sieht man den Ausgang des Tunnels, durch den man
vorher gekommen, und nicht weit davon, nur durch die Gartenwirtschaft zum „Felsenkeller"
 
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