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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Editor]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 3
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Gropius, Richard: Weilburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0060

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getrennt, den Eingang in eincn zweiten Tnnnel, der 1847 für einen Kanal zur Abkürzung
des Weges sür die Lahnschifsahrt erbaut ist. Schaut man dann nach Südwcsten, so gewinnt man
einen trefslichen Äberblick über den Südostabhang des rings von der Lahn umslossenen Felsens,
aus dem Stadt und Schlotz erbaut sind. Fm Vordergrunde des Bildes sieht man Gärten;
dahinter fließt das meist dunkelgrüne Wasser des Stromes ruhig dahin, um später in weih-
schimmernden Kaskaden über ein dsn Fluß schräg kreuzendes Mühlenwehr hinabzustürzen und sich
dann unter den Bogen einer steinernen Brücke hindurchzuwinden. Darüber erhebt sich das
bereits zum Schloßbezirk gehörige „Gebück", ein Park, der nur in seinem Namen an eine
Verteidigungsanlage erinnert. Über ihm sieht man die Terrassen des Schloßgartens (v. z.)
und dahinter, zum großen Teil von Bäumen verdeckt, die Stadtkirche. Weiter rechts solgt
zunächst, in der Mitte bis hart an den Rand eines Felsenvorsprungs herangebaut, an beiden

Abb. 43. Schlotz Weilburg.

Seiten ein wenig zurücktretend, das wohlerhaltene Hauptgebäude des Schlosses, dann
unmittelbar daranstoßend der iliedrigere, langgestreckte „Prinzessinnenbau" ulld, wieder
etwas vorspringend, in gleicher Höhe eine Seitenfront des „Marstalls", endlich im stumpsen
Winkel zurückgebogen einer der Flügel eines mit dem Namell „Heuscheuer" bezeichneten
Wirtschastsgebäudes. ünmittelbar an diese Bauwerke aus dem Familienbesitz des Groß-
herzoglich Luxemburgischen Hauses schlicßen sich, als ob sie dazu gehörten, die im Besitz der
Stadt besindlichcn Gebüude der Volksschule.

Nachdem man so eine Äbersicht über die Schloßanlagen gewonneil, dabei auch eiilcn Blick
aus die Höhen des rechten Lahnusers geworfen hat, ist es Zeit geworden, in die innere Stadt
einzudriilgen. Man tut dies von dem geschmackvoll angclegten Postplatz aus, indeni man sich
zwischen den beiden Brückenhäusern hindurch der steinernen Brücke zuwendet und nach deren
ilberschreitung und einem kurzen Rückblick am Ende derselben in die Niedergasse einbiegt.
Wo diese aushört, wird der Burgcnsreund seinen Weg nicht wie andere Reisende aus der
großen Heerstraße sortsetzcn, sondern über die steile „Ritsch" an der Volksschule vorbei, vor
der cr wieder ein Stück dcr erwähnten Heuscheuer zu Gesicht bekonunt, der Langgasse zu-
steuern, die ihn mehrsach Blicke in das „alte" Weilburg tun läßt und ihn dabei an der „Reit-
bahn" und der „Schloßschmiede" vorbeisührt. Zwischen beiden hindurch kann er in den
 
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