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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 4
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0099

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89

Burgenschau.

Die mit " versehenen Nachrichten sind eigene Mittellungen unserer
Mitarbeitcr. Nachdruck derselben nur mit Quellenangabe gestattet.

Gefährdet.

*Sirbacjen.

Einer Zuschrift aus dem Elsaß zufolge ist es dringend
erforderlich, die Burgruine Girbaden baldmöglichst vor
weiterem Verfall zu schützen. Die mächtigenRingmauern
sind an mehreren Stellen im Verfall begriffen und
überall nimmt der zerstörende Pflanzenwuchs überhand.
Der Bergfried der Vorburg bedarf schon seit Iahren
der Sicherung, die Buckelquaderverkleidung der einen
Seite ist bereits abgestürzt. An der östlichen Abschlutz-
mauer des Innenhofes haben sich letzten Winter mehrere
KubikmeterQuaderwerk gelockert und drohenabzustürzen.
Bei jedem Besuche der Burg kann man beobachten,
wie stetig derVerfall fortschreitet; und doch verdient
gerade Girbaden, nächst der Hohkönigsburg die größte
und schönste Burg der Vogesen, eine würdige Erhaltung
Wir können aus eigener Anschauung bestätigen, daßSirba-
den eine der Ruinen ist, die den Beweis erbringen, daß
dachlose Mauern unheünlich schnell verfallen. Wenn,
wie beim Heidelberger Schlotz, ununterbrvchen große
Mittel für Flickarbeiten ausgegeben werden, kann man
diesen Prozetz wohl aufhalten, ist aber dauernd der
Gesahr plötzlicher Katastrophen ausgesetzt.

Erhaltungsarbeiten.

^alkenstein.

Für die Instandsetzung der Ruine Falkenstein bei
Niedenstein bewilligte der Niederhessische Touristen-
verein 6000 Mk.

stieicielberg.

Nm die Bewegungen an der Fassade des Otto-
Heinrich-Baues des Heidelberger Schlosses sicher sest-
zustellen, sind am Bau entsprechende Meßvorrichtungen
angebracht worden und zwar im Keller ein Horizontal-
pendel und zwischen 6 Fenstern des Sbergeschosses
14 Einspannröhrchen. Über die Resultate lätzt sich erst
nach mindestens einjähriger Bevbachtungszeit ein Ur-
teil fällen. Würde man den Bau sachgemäß wieder-

herstellen, so würden alle diese kostspieligen und im
Ergebnis unsicheren Arbeiten gespart werden können.

fiohenburg.

Auf der Ruine Hohenburg in Steiermark, deren
Zustand Anlaß zu Besorgnissen gab, werden durch die
Landesregierung durchgreifende Sicherungsarbeiten
burchgcführt werden.

*läangenau.

Die schon 12ZS erwähnte Burg Langenau besteht
aus einem mittelalterlichen Mauerkranz von länglich
rechteckigem Grundriß an dessen 2 kurzen Seiten sich
2 hohe Schildmauern erheben. In der Mitte liegt
'ein SchlößcheN, das im siebzehnten Iahrhundert mit
Benutzung alter Palasreste errichtet wurde. Dieses
vielfach umgebaute Herrenhaus war seit vielen Iahren
unbewohnt und ausbesserungsbedürstig. Bei den jeht
vorgenommenen Baüarbeiten sanden sich in mehreren
Näumen hochinteressante alte Malereien von höherem
Alter als das der schönen barocken Stuckdecken. Der
am Hause angebrachte Stein mit Iahreszahl 1676
dürfte daher eine spätere Zutat sein. Alte Abbildungen
zeigen übrigens auher dem stehenden Bau eine ganz
verschwundene Giebelwand an der Nordseite, deren
Fundamente jetzt freigelegt wurden, ferner zwei Turm-
spitzen aus der Südseite des Herrenhauses, die gleich-
salls in den letzten SO Iahren verschwunden sind.

kDünflereifel.

Die Stadtverordneten haben für Sicherungsarbeiten
an der Burg 7OMMark bereit gestcllt. Auch Provinz und
Kreis haben Zuschüsse bewilligt, so daß ca. 12 000 Mark
zur Verfügung stehen.

I^eichenberg.

Für die Instandsetzung der Ruine Reichenberg in
Hessen-Nassau sind der Bezirkskommission für die
nüchsten Zahre SSOO Mark bewilligt worden.

Schwcrrrenberg.

Die Anregungen der Vereinigung z. E. d. B. finden
erfreulicherweise von Iahr zu Iahr mehr Erfolg und
Nachahmung. Wie in Frauenstein i. Sachsen, Schwäbisch
Hall, Altena und Volmarstein hat sich auch ein Aüsschuß
gebildet für die Instandsetzung der Burgruine Schwar-
zenberg in Westfalen. Der Verfall der Burg, auf be-
waldeter Höhe dicht an der Lenne gelegen, ist in den
letzten Iahrzehnten unaufhaltsam fortgeschritten, be-
sonders die Wurzeln des üppigen Baumwuchses richten
durch Zersprengung des Mauerwerks großen Schaden
an. Die vorzunehmenden Arbeiten werden sich zunächst
auf Beseitigung des Pflanzenwuchses und Freilegungs-
arbeiten beschränken, später sollen die vorhandenen
Mauerreste befestigt werden.

Stromberg.

Der Verein für Hochwald und Hunsrück, der sich
um diese schöne Gebirgslandschaft schon große Verdienste
 
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