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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 7
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Kropf, Louis: Alt-Cassel an beiden Ufern der Fulda
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0155

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Alt«Lassel an beiden Ufern der Fulda.

Von Regierungsbaumeister Kropf, Lassel.

hassalla, die Alte, bietet dem Freindeil in ihrer freundlichcn Lage an beiden
Fuldaufern ein eigenartiges Stadtbild. Durch manche Veränderungen in den
lehten Fahren sind einige Teile der Altstadt wesentlich umgestaltet. Manches
alte Gebäude ist den technischen und wirtschaftlichen Anforderungen der Neuzeit
gewichen, z. B. die alte schöne Fuldabrücke (aus Sandstein) sowie der wlliegende
Stadtbau. — Die alte Fuldabrücke ist in drei Bogen unter Landgraf Wilhelm zur Ver-
bindung von Altstadt und Unterneustadt errichtet. Änlätzlich der im Gange befindlichen
Fuldaregulierung ist dieses den Hochwasserabflutz stark behindernde Bauwerk, auf welchem
auch der Verkehr manchmal wegen der mäßigen Breite stockte, durch eine neue Brücke mit
einem Bogen von nahezu 60 Meter (nebst zwei kleinen Userdurchsahrten) aus Beton und
teilweiser Eisenbetonübermauerung mit 18 Meter Breite ersetzt. (Abb. 120).

Abb. 120. Cassel. Fuldafwnt der Altstadt.

Der auf der anschließenden westlichen Zusahrt befindliche Altmarkt steht noch unter
dem Gepräge seiner alten schönen Bürgerhäuser, die sich jedoch den Anforderungen der Neu-
zeit — u. a. durch Einbau neuartiger Läden anpassen. — Durch die Nähe der Fuldabrücke
und die Einführung vielverzweigter Bahnverbindungen nach vier Richtungen der Stadt,
sowie durch Einführung elektrischer Beleuchtung steht dieser Teil derAltstadt, gegenüber den
anderen Stadtteilen, mit an erster Stelle des Verkehrs.

Zn srüheren Zahrhunderten bewegte sich der Hauptverkehr der Stadt Cassel durch die
alte Leipziger Straße über die ehemalige ältere hölzerne Fuldabrücke, die
auf die noch vorhandenen alten steinernen Eisbrecher gestützt war. Aus der Unterncustädter
Seite (vergl. Abbild. 121) befindet sich dort noch ein alter B r ü ck e n k o p f, besetzt mit
einer alten Abschlußmauer nebst Holzgeländer. Derselbe ist aus der Südseite mit dem Renterei-
Gebäude, auf der Nordseite mit einem Zollhäuschen und einer eigenartig aneinandergesetzten
Gruppe von Gebäuden in Steinbau bezw. Fachwerksbau bcsetzt.
 
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