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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 7
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Kropf, Louis: Alt-Cassel an beiden Ufern der Fulda
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0156

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146

Fm Bereich des Altmarkts sowie des I u d e n b r u n n e n s sind verschiedene
Privatgebäude besonders bemerkenswert (vergl. Abb. 123). Diese sind das Weinhändler
GundlachIche Haus, das Vorthmann'sche Haus im Empirestil und daneben der schöne Fach-
werkbau des Reuffurth'schen Hauses.

Die anschlietzende Hirschapotheke besteht aus einem steinernen ^lnterbau; auf
dessen Zwischenstock setzt sich der obere Stockwerksbau in zwei Hauptgeschossen mit vorstehen-
dem zierlichem Gebälk auf und ist mit drei Giebeln überbaut. — Das Haus (mit Hirschkopf)
ist wahrscheinlich bedeutend ülter als die am konsolartig eingelassenen Portal befindliche
Iahreszahl „1768" anzeigt. Im Anfang dcs 18. Iahrhunderts ist das Haus einem Umbau

unterzogen. Fm
Keller soll ein un-
terirdischer Gang
nach der ain west-
lichen Ausgang der
Marktgasse aus den
Martinsplatz ste-
henden Martins-
kirche sich befinden;
eine Verbindung
mit dem Nachbar-
haus besteht eben-
salls, autzerdem
sind noch ein hohlcr
Raum imZwischen-
stock ohne Licht-
zutritt und versteck-
te, durch Druck zu
öfsnendeTüren be-
merkenswert.

Das Haus Nr.
21 des Fabrikanten
Engelhardt ist be-
sonders wegen sei-
ncr breiten Front
grabe'sche Kaushaw

Verlag S. Bäcker, Cassel.

Adb. 121. Cassel. Anterneustadt mit älteren Brückenresten.

mit 10 Fenstern
und seines hohen
Giebelsbemerkens-
wert. Bei einem
Brande in früherer
Zeit ist das Hinter-
haus zerstört, wo-
bei auch der da-
malige brave Bür-
germeister Henkel
im Dienst tödlich
verunglückte.

Das an der
Nordecke des Alt-
marktes besindliche
Schminke'sche
Haus, das mehr an
die Empirezeit er-
innert, zeigt eine
vor wenigen Iah-
renerneuerteFront
mit neuartigen Lä-
den. — Das an der
nordöstlichen Ecke

befindliche Füll-

„vor der Schlagd Nr. 1", ist auf massivem Unterbau in drei Haupt-
geschossen errichtet, von denen der Zwischenstock ein breites hölzernes Gesims aufweist; die
Fachwerksfrontwünde sind inzwischen übermalt.

An der südlichen Ecke der vom Altmarkt auslaufenden Brüderstratze steht das in Fahre
1597 errichtete Deichmann'sche Haus Nr. 2 — Ecke Renthos (Abb. 122). Besonders bemerkens-
wert sind der massive Unterstock mit schön geschnitzten Türeingängen, der für Ladenräume
eingerichtet ist. Der Ausbau ist in gut erhaltenem Fachwerk mit sreiliegendem Gebälk und
einem gleichartigen Turmerker über einem Konsol errichtet und tritt nebst der Ziegel- und
Schicferbedachung mit bunter Bemalung rccht charakteristisch an dcm davorliegenden
freien Stadtgelände des Marställer Platzes und des Nenthofs hervor. —

An der südöstlichen Seite der Brüderstratze ist das Hupfeld'sche jetzt Stegemöller'sche Haus
wegen seiner reich und verschiedenartig ausgebildeten Fachwerk-Architektur mit Holzkonsolen
 
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