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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 5
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Haas, Alfred: Die mittelalterlichen Wehrbauten Pommerns in der heimischen Volkssage, [2]
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0121

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hatte. Vor Schmerzen schrie er taut auf uud verriet dadurch den §eplanten Überfall. —
So sehen wir, daß die mannigfachsten Ereignisse in Krieg und Frieden und die verschieden-
artigsten Sitten und Gebräuche gerade an die alten Wehrbauten, insbesondere an die Stadttore,
anknüpften. Viele von den ehemaligen stolzen Bauwerken sind im Lause der Zeit verschwunden
und mit den Bauwerken selbst meist auch die Kunde von dem, was Stolz und Selbstbewußtsein
der Bürger oder Neid und Mißgunst der Nachbarn einst von ihnen zu erzählen wußten. Möge
das, was zurzeit noch erhalten ist, auch späteren Geschlechtern aufbewahrt bieiben!

Burgenschau.

Die mit * versehenen Nachrichten sind eigene Mitteilungen unserer
Mitarbeiter. Nachdruck derselben nur mit Quellenangabe gestattet.

^ n Gefährdet.

*<ldarkst»urg.

Seit Iahren leidet die der Vereinigung zur Erhaltung
deutscher Burgen gehörige Marksburg beiBraubach a.RH.
bzw. ihre Besucher unter den Einwirkungen des Qualms
und der giftigen Gase, die von der benachbarten Blei-
und Silberhütte ausgehen. Neuerdings beabsichtigt die
Berwaltung der Hütte, einen neuen Schornstein, etwa
in der Höhe der Marksburg, zu errichten, sowie eine er-
hebliche Erweiterung der Hüttenanlagen vorzunehmen,
nach deren Inbetriebsehung die Rauchplage zweifellvs
vergrößert werden würde.

Im gesundheitlichen Interesse der Marksburg-
besucher und der Bewohner der Stadt Braubach,
sowie im Interesse der Erhaltung des herrlichen Land-
schaftsbildes hat die Vereinigung Protest gegen die
Ausführung der geplanten Bauunternehmungen er-
hoben. Daraufhin hat am lv. September eine örtliche
Besichtigung in Braubach durch Vertreter der Wiesbade-
ner Behörde stattgefunden. Während man ernste Be-
fürchtungen hegte, daß im Anschluß daran sofort eine

Entscheidung, und zwar zugunsten der Blei- und Silber-
hütte getroffen werden könnte, war dies ersreulicher-
weise nicht der Fall; es ist vielmehr ein neuer Ver-
handlungstermin auf den 3. Oktober d. Is. vor dem
Bezirksausschuß in Wiesbaden anberaumt worden.

Es ist dringend zu wünschen, daß durch den nach-
drücklichsten Protest aller Beteiligten und der Kreise
im Reiche, die sür ein so herrliches Landschaftsbild
wie es die Marksburg und ihre Ilmgebung darbietet,
Interesse und Verständnis haben, wenigstens so viel
erreicht wird, daß der Hütte bei einer etwaigen Geneh-
migung der Schornsteinanlage derartige Bedingungen
vorgeschrieben werden, daß eine Verunstalhung ver-
mieden oder wenigstens nach Möglichkeit eingeschränkt
wird. Die Beheiligten haben die Hoffnung noch nicht
aufgegeben, daß die Errichtung der geplanten Kupfer-
schmelzhütte, sowie einer Anlage für die Eewinnung
von Zinkoxyd und Kupfervitriol von der Behörde an
jener Stelle nicht gestattet wirb.

Erhaltungsarbeiten.

lüimburg.

An der Ruine Limburg in Baden sollen größere Er-
haltungsarbeiten ausgeführt werden. Nach einer Be-
sichtigung durch den Großherzoglichen Konservator
wurde beschlosscn, den derzeitigen Bestand dcr Ruinc
in sachgemäßer Weise zu sichern. In Bauperioden von
2 zu 2 Zahren sollen je 3MO Mk. verwendet werden.
Die Eigentümer, der Staat und verschiedene Vereine,
darunter die Vereinigung zur Erhaltung d. B., leisten
zu den Kosten größere Beiträge.
fldünsterejfel.

Zu den Sicherungsarbejten an der Burgruine
Münstereifel, die vor kurzem in den Besitz der gleich-
namigen Stadt übergegangen ist, hat auch der Staat
einen Zuschuß von 3000 Mk. bewilligt, so daß nunmehr
schon l3S0 Mk. mehr als veranschlagt zur Derfügung
stehen.
 
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