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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 5
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0122

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N2

Neuäeck.

An der Ruine Neudeck in Streitberg (Bayern)
werden gegenwärtig Erhaltungsarbeiten ausgekührt.
In den Turm soll eine Treppe eingebaut werden,
damit derselbe bestiegen werden kann.

Ovbin.

Die bekannten Ruinen aus dem Oybin zeigen wie
alle dachlosen Nuinen so deutliche Spuren des fort-
schreitenden Versalls, daß der Rat der Stadt Iittau
durchgreifenbe Erhaltungsarbeiten vornehmen lassen
will, falls sich der Staat mit einem grötzeren Beitrag
an den Kosten beteiligt.

Schwarrenberg.

Die Eigentümer der Ruine Schwarzenberg bei
Plettenberg (Westf.) haben sich entschlossen, die not-
wendigen Erhaltungsarbeiten aus eigenen Mitteln
vornehmen zu lassen, so daß sich die Kommission, die sich
gebildet hatte, um die Ausführung der Arbeiten in die
Wege zu leiten, auflösen konnte.

Staufenberg.

Der Bezirksverein für Natur- und Heimatschutz
im Oberamt Horb in Württemberg ließ an der Ruine
Stausenberg im Eutinger Tal Erhaltungsarbeiten aus-
führen, so daß einem weiteren Verfall zunächst vorgebeugt
ist. Größere Beiträge zu den Kosten leisteten der Be-
sitzer der Ruine Graf Schenk von Staufenberg mit ZLl)
Mark, der Schwäb. Albverein 20O Mk., der Württem-
bergische Schwarzwaldverein 30O Wk. und der Staat
Württemberg 4OO Mk.

Ausgrabungen und Funde.

?)lesia.

Bei den Ausgrabungen auf dem Felde von Alesia
im Departement Cote d'Or sind Mauerreste sowie ein
Graben der alten Stadt aufgedeckt worden. Es wird
angenommen, daß es sich um Reste einer Burg handelt,
die Cäsar im Zahre 52 vor Chr. eroberte und zerstörte.

Graunschweig.

Beim Legen von Röhren ist man in Braunschweig
auf die Grundmauern des Lauenturmes gestoßen. Der
Lauenturm war eins der Tore der Altstadt und erhielt
seinen Namen, weil auf ihm ein Löwe auf Kosten des
Rates unterhalten wurde. 1388 wird das Lawendor
zuerst in einer Kämmereirechnung erwähnt, 1545 wurde
es einem Umbau unterzogen.

Lppstein.

Auf der Nordseite der Burg Eppstein im Taunus
wurden bei Herstellung eines Wasserreservoirs sehr
interessante Pfahlbaufunde gemacht. U. a. legte man
die große Sperrmauer des Tales frei, die auf einem
Psahlbau aufgeführt ist. Die Pfähle sind nicht senkrecht
sondern kreuzweise eingerammt, dazwischen noch kleinere
Pfähle. Ferner wurden gefunden Messer mit Kupfer-
griff, Pfeilspitzen, Eisenreste und Fußbodenplatten.

Die Funde und ein Teil des Pfahlbaues sollen im Burg-
museum aufgestellt werben.

flohenkarpfen.

Der Württemb. Schwarzwaldverein hat Mittel zu
Ausgrabungsarbeiten an der Burg Hohenkarpfen bereit-
gestellt. Mit den Srabungen soll noch in diesem Herbst
begonnen werden.^

Abb. 88. Langenau. Fundstücke. Geschützgabel, Kanonenkugeln,
Kammern von Hinterladern, Gefäßreste.

lüangenau.

Auf Schloß Langenau an der Lahn wurden
vor kurzem bei Ausgrabungen interessante Funde
gemacht. Im Bergfried fand man im Schutt unter
dem untersten Gewölbe u. a. Geschützteile, die Kammern
von alten Hinterladern (Abb. 89), eine mächtige Lafette
oder Bockgabel, sowie etwa 2O—30 Kanonenkugeln,
die teils aus Tuffstein, teils aus gebranntem Ton
bestehen (Abb. 88). Ferner wurde eine große Zahl
menschlicher Knochen gefunden, die augenscheinlich
zwei verschiedenen Skeletten angehören. Im nördlichen

Abb. 89. Langenau. Ausgegrabene Geschützteile, Kammern von
alten Hinterladern.
 
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