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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0124

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114

tung wie „Wilhelmshöhe" eingeschlossen ist. Dem allcin
etwa sind 140 Seiten Text gewidmet. Es scheint aber,
als wenn diese Gründlichkeit über die Aufgabe einer
Inventarijation hinausgeht. DerStoff ist wie in früheren
Bänden gegliedert in eine geschichtliche Einleitung und
eine kunstgeschichtliche Ucbersicht, die auf 25 Seiten
vorausgehen. Es solgt die Schilderung der Orte und
ihrer Denkmüler in alphabetischer Reihensolge. Dem
Sp^zialforscher wird das umsangreiche Literaturver'
zeichnis willkomnien sein.

Die Abbildungen auf Tafeln sind teils in Lichtdruck,
teils in Zinkätzung nach manchmal etwas trvckenen
Kederzeichnungen dargestellt. Eine Schwierigkeit, die
jedem begegnet, der Kunstdenkmäler darstellt, die Fest-
setzung des Mahstabes, hai hier für bauliche Anlagen
6 verschiedene Mahstäbe, für Einzelheiten weitere
5 Mahstäbe notwendig gemacht. Sehr zu begrühen
ist u. a., daß z. B. bei Oberkausungen eine geistreich ge-
zeichnete Rekonstruktion der Kirche der Kaiserpfalz bci-
gegeben ist, die mehr als lange Ausführungen zum
Verjtändnis der heute vorhandenen Reste beitragen wird.

Zm ganzen kann man jeden Fortschritt der deutschen
Denkmalaufnahme mit Bewunderung und Freude be-
grühen, für unsere Nachkommen wird sie zu einem un-
vergleichlichen Schatz werden.

Oenkmalspflege. Auszug aus den stenographi-
schen Berichten des Tages für Denkmal-
p f l e g e in den Iahren IdOO—ISOS. Herausgegeben
von A. vonOechelhaeuser. I. Bd. Vor-
bildungs- und Stilfragen, Gesetzgebung, Staatliche
und Kommunale Denkmalpflege. 4S8 Seiten. Lex.
8". Leipzig, Verlag von E. A. Seemann. Preis
d Mk., geb. in Leinen l l Mk.

Aus dem wertvollen Material, das die Verhandlungen
des Tages sür Denkmalpslege in den Iahren ISOO—1SOS
ergeben haben, hat im Auftrage des gcschäftssührendcn
Ausschusses der langjährige Vorsitzende der Tagungen,
Geh. Hofrat Professor Dr. A. v. Oechelhaeuser, den
vorliegenden Auszug herausgegeben. Der Herausgeber
sagt in der Einleitung: „Der Unterzeichnete hat bei der
Auswahl der Ansprachen und deren Fusammenstellung
keinerlei persönliches Programm verfolgt, sondern sich
ausschließlich von dem Gesichtspunkte leiten lassen, eine
möglichst vollständige Uebersicht über die Bchandlung
der wichtigsten Fragen der Denkmalpslege aus den bis-
herigen >0 Tagen zu geben."

Das Material ist den Besitzern der Protokolle der
Tagungen ja bekannt, doch gewinnt dasselbe durch die
hier erfolgte Anordnung noch an Wert. Die Ordnung
ist in der Weise erfolgt, datz die verwandten Gebiete
der Beratungen zusammengestellt worden sind, auch
wenn die Vorträge in verschiedcnen Iahren gehalten
wurden. Unter den Hauptgegenständen nennen wir die
Themata: Grundsätze für die Wiederherstellung der

Baudenkmäler, Denkmalpflege und moderne Kunst,
die Stilsrage bei Wiederhersteilung alter Baulichkeiten,
Gesetzliche Denkmalpflege, Kommunale Denkmalpflege.
Zu bedauern ist, dah dem fleihigen Werke, das dem An-
denken des Vorsitzenden des ersten Tages sür Denkmal-
pflege, Hugo Lörjch, gewidmet ist, ein ausführliches
Personen- und Sachregister sehlt.

Oie Seschichle cies Garock in Spanien

von Otto Schubert. 424 Seiten mit 2S2 Ab-
bildungen und 1 Doppeltasel. Lex. 8°. Eßlingen,
Paul Nefs Verlag (Max Schreiber). Preis 25 Mk-,
geb. 28 Mk.

Spanien ist auch in unserer Zeit der ausgedehnten
Reisen ein unbekanntes Land für die meisten
Baukünstler unserer Zeit. Trotz einiger guter
Derössentlichungen auf diesem Gebiete sind die
Meisterwerke spanischer Baukunst verhältnismäßig un-
bekannt, woran mit schuld ist, daß die im übrigen nicht
sehr zahlreichen spanischen Veröffentlichungen nicht
so allgemein verständlich sind, wie Werke in französischer,
englischer pder italienischer Sprache. Um so mehr muß
jeder Beitrag, der unsere Kenntnifse der spanischen
Kunstschätze, besonders wenn es sich um Spezialgebiete
handelt, erweitert, willkommen geheihenwerden. So auch
die vorliegende Geschichte des Barock, eine der zahlreichen
Publikationen, welche der Anregungskraft Lornelius
Gurlitts ihr Erscheinen verdanken und die besonders des-
wegen mit Freuden zu begrüßen ist, weil sie sich auf be-
stimmtes Gebiet beschränkt.

Die reich illustrierte Arbeit — auf 424 Seiten werden
292 in den Text eingestreute durchweg gute Abbildungen
gebracht — gibr eine Menge von anregenden Nachrichten
und Bildern, und die übersichtlicheEinteilung des Stosfes
erleichtert besonders die Benutzung, auch die ISO mit
Nunimern versehenen Abschnittüberschriften sind für
die praktische Benutzung des Werkes bei näherem
Studium sehr nützlich. Die Hauptkapitel des Buches
sind: Die Srundlagen des spanischen Barock; Herrera
und seine Zeit; Die Loslösung von Herreras klassischer
Strenge zu barocker Freiheit; Der Sieg des Barock;
Dcr Churriguerismus; Der auf Herrera und Cano
fuhende Plattenstil; Die Oviedenser Schule und der
vitruvianische Rückschlag im Churriguerismus; Italia-
nisnius im Churriguerismus; Der vitruvianisch-klassi-
zistische Barock; Dom vitruvianischen Barock zum
römisch herreresken Klassizismus; Vom römisch-klassi-
zistischen Barock zum hellenistischen Klassizismus. Ein
Künstlcrverzeichnis, ein Ortsverzeichnis sowie ein Litc-
raturnachweis müssen dankbar begrüßt werden. Be-
sonders wertvoll ist die Arbeit durch die zahlreichen,
osi nach Aufnahmen des Derfassers hergestellten Grund-
risse, Schnitte usw., von denen die umfangreiche Dar-
stellung des Iesuitenkollegs in Loyola besonders an-
zuerkennen ist.

Berantwortlicher Schristleiter: Prof. Bodo Ebhardt, Berlin-Grunewald. — Für den Jnseratenteil verantwortlich: Wm. Baron, Berlin.
Berlag: Burgverlag, G. m. b. H„ Berlin-Grunewald. — Druck: Jmberg L Lesson, G. m. b. H., Berlin.
 
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