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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Editor]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 4
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0102

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92

langte 174S durch Heirat in den Besitz der Fürsten
Hohenzollern'Sigmaringen, die danach den Titel Grasen
zu Berg führen.

*Soeäenraacj.

Das schon lange unbewohnte Schloß Goedenraad
bei Maastricht, ein Bau des 1S. Iahrhunderts, wurde
einem religiösen Orden verkauft.

I^heingrakenftein.

Die Stadtverordneten von Kreuznach genehmigten
den Ankaus von Gut und Schloß Rheingrafenstein. Nach
Einrichtung einer besseren Wasserversorgung (Kosten
3S000 Mark) soll das Schloß als Sommerfrische ver-
pachtet werden.

s9oiherburg.

Der Gemeinderat von Innsbruck beschloß, die erst
kürzlich von der Stadt erworbene Weiherburg, ein Zagd-
schloß Kaiser Maximilians I., an die Handels- und Ge-
werbekammer Znnsbruck zu verkaufen. Die Handels-
kammer beabsichtigt, darin ein Museum für Tirolische
Volkskunst unterzubringen, muß aber die Verpslichtung
übernehmen, den baulichen Charakter der Burg ungestört
zu erhalten und keine Bauten aufzuführen, die das
Gesamtbild beeinträchtigen.

* sbolmar.

Die Stadt Wolmar kaufte die Ruine der Deutsch-
ordensburg Wolmar. Die Burg stammt aus dem
13. Iahrhundert und liegt malerisch am hohen Ufer der
Treyder-Aa. Sie wurde 1S6b, 1677, 1600, 1601, 1606,
1622, 1667 und 1668 belagert und 1702 zerstört.

Verschiedenes.

Salambocr.

Die serlusche Regierung läßt längs der unteren
Donau eine Landstraße bauen, die an der Gemeinde
Koronini vorbeisührt, in deren Nähe die Veste
Galambocz liegt. Die Burg spielt in der serbischen
Geschichte oft eine Rolle. Sie wechselte häufig ihren
Besiher und war oft eine Stätte blutiger Fusammen-
stötze zwischen Türken und Serben. Von ihren
mächtigen neun Türmen wurde nun der eine, der
sogenannte Cecilie-Rozgonyi-Turm, durch die beim
Straßenbau notwendigen Sprengarbeiten vollkommen
zerstört. Auch die anderen Türme erlitten Be-
schädigungen. Es wäre dringend zu wünschen, daß
die Sprengarbeiten mit mehr Rücksicht ausgeführt
werden, so daß derartige Beschädigungen historischer
Baudenkmale vermieden werden.

flohenfmOw.

Die Besitzung des Reichskanzlers von Bethmann
Hollweg, Hohensinow in der Uckermark, ist auch

der Burgenkunde interessant. Sie führt ihren Ur-
sprung auf eine Brandenburger Grenzburg gleichen
Namens zurück. Ihre Hauptbedeutung lag in den Zeiten
derMarkgrafen Ottoll. und Albrecht II-, in ben Kämpfen
mit den Pommern. Schon nach 200jährigem Bestehen
sank der Bau in Trümmer, nachdem sich inzwischen um
die Burg eine Niederlassung gebildet hatte.

Rynsburg.

Der Buchen- und Eichen-Hochwald, der bisher die
Ruinen der Kynsburg bei Kynau in Schlesien umgab
und größtenteils den Blicken entzog, wurde niederge-
legt und wird durch junge Anpflanzungen erseht werden.
Die noch wohlerhaltenenReste ragennun weithin sichtbar
hervor.

fldolsheim.

Um Plah sür einen Neubau der Hospitalverwaltung
zu schaffen, soll ein Teil der aus dem 14. Iahrhundert
stammenden Stadtmauer dem Erdboden gleich gemacht
werden. Da gerade an dieser Stelle die Mauer mit
Schießscharten und Pulverturm noch vorzüglich erhalten
ist, so wäre eine Beseitigung dieses mittelalterlichen
Baudenkmals in hohem Grade zu bedauern.

Quecllinburg.

Das alte Schlotz in Quedlinburg, jetzt Eigentum
der Staatsregierung, soll auf Beschlutz der Stadt in
ein Museum umgewandelt werden, wenn der Staat
das Gebüude der Stadt kostenlos überlätzt. Auf der
Schlotzterrasse soll ein Denkmal für den deutschen König
Heinrich I., den Gründer der Stadt und ErbaUer des
Schlosses, errichtet werden.

sbarlburg.

Der Besuch der Wartburg hat mit der ganzen
Steigerung unseres Reiseverkehrs einen ungeheuren
Aufschwung genommen. Schon vor Iahren zeigten sich
deshalb so große Schwierigkeiten beim Betrieb der Wart-
burg-Wirtschaft, daß wiederholt Umbauten vorgenommen
wurden, teils zur Vergrößerung der Anterkunftsräume,
teils zur Verbesserung der Tageswirtschaft sür Besucher.
Bei der Ilngunst des zur Verfügung stehenden Bau-
geländes und bei der Nähe der Wartburg blieben alle
diese Umbauten natürlich bisher nur Stückwerk, und bei
dem steigenden Besuch der Burg waren sehr bald neue
Unzulänglichkeiten unvermeidlich. Nach jahrelangem
Studium dieser Frage, nach der Aufstellung einer ganzen
Reihe von Ambau- und Vergrößerungsplünen hat nun-
mehr Seine Königl. Hoheit der Großherzog verfügt,
daß bci der Wartburg ein völlig ncues Wirtschaftshaus
mit angemessenen Sälen und ausreichenden Fremden-
zimmern errichtet werden soll, dessen Pläne jetzt die
 
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