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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 5
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Wenzel, Ernst: Schloß Fürstenstein
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0106

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S6

Appel von Eschwege gegen Erstattung aller Unkosten und versprach, ihn von einem Teil des
Schlosses, welchen Appel von Hans von Rusteberg an sich gelöst hatte, nicht eher zu entsehen, bis
er völlig entschädigt sei. Im Zahre 1395 wies er die Brüder Reimbold und Gerhard von Welde
mit 50 Mark aus den Fürstenstein an. Die Keudelsche Hofstätte ging 1407 aus die Brüdcr
Reinhard und Bernhardt von Netra über. 14lZ übertrug der Landgras die Bewachung des
Schlosses an Appel von Eschwege und seinen Sohn Reinhard aus Z Aahre, wosür er ihnen jährlich
2 Fuder Bier, 1 Malter Korn und 2 Seiten Fleisch zu liesern versprach. 14Z0 setzte er über
einen Teil des Fürstensteins die Brüder Berthold und Reinhard Keudel als Amtleute ein,
wofür er ihncn 140 Gulden aus die Stadt Allendors a. W. anwies. Diesen Teil erhielten 14Z6
Hermann Diede und seine Söhne Ludwig und Hermann sür 114 Gulden. Ein Viertel bekam
Kersten Keudel 14Z9 in Psandbesitz. Später erwarb auch Sander von Dörnberg einen Teil
an der Netraschen Psandschast, mit der er nun in Gemeinschaft mit Reinhard und Berthold
von Netra belehnt wurde, bis er denselben um 1462 an Herting von Eschwege verkaufte. Mit

diesem und dem
Rustebergischen
Psandteil, der
rechts vom Ein-
gang der Burg
lag, sowie zwei
Burgmanns-
lehen wurden die
vonEschwege be-
liehen. Auch die
Keudel blieben
iin Lehnbesitz ih-
res Burgsitzes
nebst dessen Zu-
gehörungen wie
auch einem Teil
am Wettschatze
am Schloß, wo-
gegen der Netrai-

sche Teil durch deren Aussterben 1558 an den Landgrasen zurücksiel. Am Cnde des 16. Fahr-
hunderts waren die alleinigen Besitzer die Diede, sie waren aber nur mit der Hälste,
einem Achtel und einem Merundzwanzigstel nebst allen Zugehörungen belehnt. Mit den
übrigen Teilen waren die von Cschwege belehnt, obgleich sie dieselben nicht besaßen. Deshalb
schloß 1596 Georg Diede mit Arban, Aost und Reinhard von Eschwege einen Kausvertrag
ab und kam so in den alleinigen und vollen Besitz des Fürstensteins.

Die Rittersamilie Diede, die sich im 15. Aahrhundert auch Diethen und Dythe schrieb,
wird schon früher genannt. So war ein Hermann Dythe Bürge sür Landgras Ludwig den
Ersten von Hessen, 1Z5Z stand ein Friedrich D. in Diensten Landgras Heinrichs II. und be-
gleitete ihn zu einem Turnier nach Bamberg 1Z62, ein Hermann D. war 1Z8Z Vasall des
Abts von Fulda und wurde von diesem wegen geleisteter Kriegsdienste mit 200 Gulden ent-
schädigt. Sein Sohn war Friedrich D. Ein Heinrich D. nennt sich 1Z87 Burgmann aus dem
Fürstenstein. 1402 besinden sich Konrad, Aakob, Wilhelm, Hans und Christofsel auf einem
Turnier zu Darmstadt; ein Sohn des Burgmanns Heinrich Hermann wird 1442 als Zeuge

Lscar Tellgmann, Hofphot., Eschwege.
Abb. 7ö. Schloß FArstenstein a. d. Werra.
 
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