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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Editor]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 5
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Wenzel, Ernst: Schloß Fürstenstein
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0107

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genannt. Ein Ludwig Diede, Hennanns Sohn, sindet sich 1474 unter den heldenmütigen
hessischen Rittern, welche die Stadt Neuß gegen Herzog Karl den Kühnen verteidigten. Ein
Goisvin war Deutschordensritter der Ballei Hessen, ein Hans D. war 1439 und sein Sohn
Hans 1471 landgräslicher Küchenmeister. 1505 ist ein Ernst D. Hersseldischer Amtmann.
Kurt Diede war 1362 Vormund der hessischen Prinzen, sein Sohn Philipp kämpste bei Schwein-
surt und bei Ingolstadt auf hessischer Seite. Dieser hinterließ an Söhnen Quirin, den Stannn-
vater der bürgerlichen Linie zu Niederhone, Georg, der 1363 in hessischem Hosdienst steht, und
Hans, den Obervorsteher der adligen Stister. Georg brachte 1396 das Schloß Fürstenstein
in den Alleinbesitz der Diede und gründete mit seinem Bruder Hans, der in Marburg Ober-
sörster war, die Psarrei Albungen und wies die Kapellen aus dem Fürstenstein und in Hitzelrode
dorthin. Georg war seit dem 13. August 1370 mit Anna Sittich von Berlepsch, der Tochter
des hessischen Geheimen Rats aus Fahrenbach und Oberamtmanns zu Katzenellenbogen
vexmählt.

Zn dern ältesten
Lehnbuche derDiede
vom Zahre 1438
wird der Anteil der-
selben folgender-
maßen beschrieben:

Wenn inan zum
Tore eingeht, linker
Hand an der Mauer
hin und so sort bis
zur Hausung, welche
Kersten Keudel
psandweise besitzt.

Ein Haus zwischen
Kersten Keudel und
der anderen Keudel
Hosstätte, nebst vie-

len umliegenden Abb. 77. Schloß Fürstenstein a. d. Werra. Wcchnturm und Kapellenbau (1882).
Ländereien, Gütern

in Albungen und einer Fischerei in der Werra. Später besaßen die Diede, die sich seit dem
Alleinbesih der Burg Diede zum Fürstenstein nennen, die Orte Albungcn, Hitzelrode, Nidda-
witzhausen, Wellingerode, Mitterode, Urlettich, Ammichenhain und Volkersdors, als Gan-
erben der von Meyseburg seit 1738 Frielingen, Gersdors, Willingshain, Heddersdors und
Allendorf, als Darmstädter Lehen Langenhain und Ziegenberg in der Wetterau, als sächsisches
Lehen Madelungen, als suldisches Gerstungen. Ziegenberg war ursprünglich im Besih der
von Eppstein, von denen es Philipp von Katzenellenbogen 1477 kaufte. Von diesem erbte es
sein Schwiegersohn Landgras Heinrich III. 1337 erhielten die Diede Ziegenberg und Langen-
hain als Crblehen nach dem Aussterben des Anton von Traxdors und Absindung der von
Reissenberg. Conrad Diede, der Schwager des lehten von Traxdors, erhielt das Lehen von
Hessen gegen Crlegung von 40O0 Talern.

Nach Winkelmanns Chronik vom Fahre 1697 gehörte diese ritterbürtige Familie zu den
ältesten Familien, welche Anteil am Salzwerk zu Sooden und Allendors hatten. Am
17. Zahrhundert begegnen wir der Familie Diede zum Fürstenstein in Niederhessen und
 
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