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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 5
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Wenzel, Ernst: Schloß Fürstenstein
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0109

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Die Burg hat sich, wie der Lageplan zeigt, in ihren Hauptteilen noch erhalten und ist
noch bewohnbar, wenn auch manche Burgmannshäuser aus der Gebäudegruppe ver-
schwunden sind.

^Das Hauptgebäude ist der Wvhnturm, aus einem vorspringenden Felsen stehend, ein
Massivbau von 3 Stockwerken und einem späteren Holzstockwerk. Das Untergeschoß über
dem tonnenge- 1720 errichteten

wölbten Keller war
die alte Gesinde-
stube, zu ihr führte
von außeneineTür
mit Eselsrücken-
bogen, die Decken-
balken ruhen aus
einem langen, von
einer Holzsäule ge-
stützten Anterzug.
Ein eiserner Ofen,
der in der Stube
stand, ist abgerissen
und seine gußeiser-
nen Platten mit
den Anitialen des
Landgrasen Karl
und seiner Gemah-
lin und dem hessi-
schen und kurländi-
schen Wappen sind
an der Außenseite
der Burg ange-
bracht. In neu-
ester Zeit ist ein
Kamin an seiner
Stelle errichtet
worden.

Dasnächsthöhere
Geschoß enthielt
den Rittersaal mit
einem schönen von
Wilhelm Diede
zum Fürstenstein

Abb. 79. Schloß Fürstenstein a. d. Werra. Lageplan.

Kamin, der aber
jetzt in dem Herren-
haus auf dem
Gutshos steht. Be-
merkenswert ist in
den oberen unge-
teilten Räumen je
eine Nische sür den
Abtritt. Sämtliche
Fenster haben pro-
silierte Gewände,
sind ein-oder zwei-
teilig. Nur ein
Kreuzstockfenster
irn obersten steiner-
nen Geschoß mit
seitlichen Stein-
sitzen gehört noch
zu dem ältesten
Bau. Von den
Fenstern herab
blickt man auf die
Fluten der Werra
und die entlang-
ziehende Straße.
An der Außenseite
ist ein dem 16.
Aahrhundert ange-
höriger Löwenkops
angebracht, der je-
densalls srüher
über dem Burgtor
befindlich war. Ein
laut Inschrift 1693

F.

vor dem Wohnturm errichteter polygonaler Treppenturm von Holz ist von Wilhelm D. z
gebaut.

Das an den Wohnturm anstoßende Gebäude von unregelmäßiger Grundform ist durch
Fachwerkswände in 3 Näume eingeteilt. Am interessantesten von diesen ist die Kapelle mit
ihren spätgotischen Fischblasenmaßwerksenstern. Ossenbar aus derselben Zeit stammt auch
die gotische Tür zu dem Nebenraum von außen neben dem Wohnturm. Von der Innen-
 
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