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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Editor]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 6
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Die Burgenfahrten der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen im Jahre 1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0126

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Einen weiteren Anziehun§spunkt besitzt das Lahntal von alters her in seinen heilkräftigen
Quellen. Überall aus Fels und Wiese sprudeln die heilenden Wasser, und un§ezählte Tausende
von Kranken sinden alljährlich in den Bädern Erholun§ urid Hcilung.

Doch nun zurn Verlaus der Fahrt selbst.

Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch ein Fest aus der Marksburg, dem stolzen Be-
sitztum der Vereinigung hoch über dem alten Städtchen Braubach. Die Stadt, noch vor
10 Aahren ein wenig besuchter Ort, ist seit dem Ausbau der Marksburg in stetem und schnellem
Aufblühen begrissen, und gar mancher Burgensahrcr wird der alljährlich in dem traulichen
Städtchen verlebten srohen Stunden gern gedenken.

Ein Fest aus der Marksburg ist aber auch sür ganz Braubach allemal cin großes Fest,
und so prangte denn der sreundliche Ort in reichem Flaggenschmuck, als am Nachmittag des

Abb. S1. Braubach und die Marksburg von der linken Nheinseite aus gesehen.

8. Funi sich die Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands zu einem Begrüßungsabend aus
der Marksburg versammelten.

Der Vorstand der Vereinigung, vertreten durch die Herren Epzellenz von Bardeleben,
Professor Bodo Ebhardt und den Vorsitzenden der Ortsgruppe Braubach Dr. Romberg,
empfing die Gäste und beim Konzert der Kapelle der Koblenzer Pioniere entwickelte sich
bald ein sröhliches Treiben. Alte Bekanntschaften wurden erneuert und manche neue geschlossen.

Auch deutscher Sang trug zum Gelingen des Abends bei. Der Männergesangverein
und der Quartett-Vercin aus Braubach brachten eine Reihe stimmungsvoller Lieder zu
Gehör und ernteten mit ihren Darbietungen wohlverdienten Beisall. Gar bald vergingen
so die wenigen Stunden bis zum Abend. Bei anbrechender Dunkelheit wurde der Abstieg
nach Braubach angetreten; stand doch der Hauptgenuß dieses Abends noch bevor, die große
Beschießung und Beleuchtung der Burg.

Ausmerksam gemacht durch die von dem Freiburger Maler Ed. Stritt künstlerisch aus-
gesührten Ankündigungen, harrten im Städtchen bereits zahlreiche Gäste des Beginns des
interessanten Schauspicls. Da beträchtliche Mittel sür diesen Zweck ausgewendet waren,
auch die Stadt Braubach hatte sich mit einem Beitrag beteiligt, so bot das feurige Schauspiel
in der Tat ein prüchtiges Bild. Böllcr aus Böller wurde gelöst und im strahlenden Grün-
 
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