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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 6
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Die Burgenfahrten der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen im Jahre 1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0129

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quickenden Kaffee zu laden, und nach dein Marsch in der Mittagshitze, bergauf, bergab, solgten
alle gern diesem freundlichen Ruse. Die breite, nach dem Earten so schön gelegene, von
50jährigen stattlichcn Platancn überschattcte Veranda war scstlich hergerichtet und, da sie die
Menge der Gäste nicht zu fassen vermochte, waren auch in dem grotzen, lichten, freundlichen
Speisesaal des Kurhauses in langen Reihen die Tische gedeckt, alle mit Blumen in den Nassauer

Farben mit orange-
farbigem Mohn und
blauen Kornblumen
lieblich geschmückt.

Der leitende Arzt
des Kurhauses, Herr
Dr. Muthmann, bc-
grüßte die Gästc.
„Siehaben",so sühr-
te er aus, „die beiden
ehrwürdigenRuinen
unseres Burgberges
gesehen und ich freue
mich, Sie nach dcr
anstrengenden Wan-

Abb. S4. Nassau. Das Schloh des Ministers von Stein.

dermrg nrm iit unse-
rem Hause zu einer
leider nur kurzen
Stunde der Rast
willkommen heißcn
zu köimeit. Wenn
dieBurgen dieDenk-
mäler alter Macht-
sülle und Kultur-
arbeit beöeuten und
Ihr historisches^ In-
teresse in Anspruch
itehmen, so möchte
ich Ihnen mit ganz
kurzenWvrten sagen,

daß auch dieses Haus bereits seine kleine aber doch in seiner Art bedeutsame Geschichte hat.
Als es noch kaum ein Kurhaus im gegenwärtigen Sinne gab, eröffnete vor 56 Iahren ein
weitblickender, tüchtiger Arzt ein kleincs bcscheidenes Haus. In den umliegenden Wäldern
wurden Fichtennadeln gesammelt und in diesem Hause das selbstbereitete Eptrakt zu Bädern
verwendet, die sich den Nuf besonderer Heilkrast bei allerlei Leiden erwarben. So hieß das
Haus vor etwa
50 Fahren Kiefcr-
nadelbadcanstalt.

Dem umsichtigen
Begründer Gr.

Haupt solgte Dr.

Nunge, durch den
unser Haus weit
und breit bekannt
wurdc, zumal er
auch in sehr zahl-
reichen >, ! wissen-
schaftlichen sAr-
beiten die Metho-
den der Wasser-
anwendung be-

sentliche Heilfaktor in cinem Hause wie dem unsrigen sein müsse.

Abb. 95. Eingang zur Burgruine Nassau.

sprach. Nach kur-
zer Zwischenzeit
übernahm mein
Vorgänger, Herr
Dr.Poensgen,die
Leitung des Hau-
ses. Es brach sich
immer mehr die
ErkenntnisBahn,
daß nicht nur das
Wasser ein ge-
drücktes Gcmüt
heilen könne, son-
dern daß die Per-
sönlichkeit des
Arztes der we-
Viclen von Ihnen ist

Poensgens Name bekannt und Tausende von Menschen haben sich dank seiner unverwüst-
lichcn Arbcitskrast und der Wucht seiner Persönlichkeit hier neucn Lebcnsmut geholt. Das
Haus wurde erheblich ausgcbaut und ersüllte scither in vollkommenerem Maßc seinen Zweck,
müdcn Menschen eine Stätte dcr Erholung untcr Kührung eines Olrztes zu sein. Nehmen
 
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