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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 6
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Die Burgenfahrten der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen im Jahre 1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0132

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Limburg, noch heute Residenz des Bischofs, Sitz des dischöslichen Ordinariats und des
Domkapitels und vieler anderer Behörden, ist dadurch vorwiegend Beamtenstadt. Durch
seine günstige Verkehrslage hat sich auch eine nicht unbedeutende Zndustrie entwickelt, so daß
der Ort jetzt in schneller Entwicklung begrissen ist. Seine Lage inmitten eines weiten Tal-
beckens, in das drei Nebenslüsse der Lahn ihre Wasser führen, überragt von dem aus einer
imposanten Felskuppe stehenden herrlichen Dom, weit im Bogen umgeben von Bergen und
Wäldern, macht die Stadt zu einer der interessantesten, von Künstlern und Kunst-
historikcrn hochgeschätzten an der Lahn. Die Altstadt, seit Fahrhunderten sast unberührt, nüt
ihren engen Gäßchen und alten Häusern zieht sich um den Schloßberg herum, durch Treppen

Abb. S8. Bad Ems.

mit der Höhe verbunden,' das ganze umschließt in weitem Bogen die Neustadt mit ihren
breiten wohlangelegten Straßen und Plätzen.

Bei der Ankunst der Teilnehmer am Bahnhos wurden sie durch die Herren Bürgermeister
Haerten und Stadtverordnetenvorsteher Kommerzienrat Cahensly mit herzlichen Worten be-
grüßt. UnterFührung des etgens für dieVeranstaltung gebildetenOrtsausschusses ging es dann
durch die mit Fahnen reichgeschmückten Straßen nach der Barfüßerkirche zur Besichtigung des
berühmten Domschatzes. Herr Geistlicher Rat Dr. Höhler gab dabei die nötigen Erläute-
rungen. Die äußerst kostbaren und durch ihr hohes Alter hochinteressanten Kunstschätze er-
regten das größte Interesse der Burgensahrer. Die Kleinode sind reich aus edelsten Metallen
und Edelsteinen hergestellt, bis aus eins der wichtigsten, ein kleines Bleigefäß mit den Fahres-
zahlen und Namen über die Erbauung des Doms, die dessen Baugeschichte klarstellen.

Der Schatz besteht aus solgenden Gegenständen: l. bischöfliche Ansignien, Mitra, Stab
und Kapitelskreuz aus dem 17. Aahrhundert, reich besetzt mit kostbaren Steinen. Enthält
doch allein die Mitra 2421 Diamanten, 174 Rubine, ZS7 andere Edelsteine und 4OO Perlen.
2. zwei goldene Kelche) 3. eine Monstranz aus dem 17. Zahrhundert mit 3135 Edelsteinen;

4. ein byzantinisches Neliquiarium mit einer großen Partikel vom Kreuz des Erlösers. Der
Schrein stammt aus dem 1O. Zahrhundert und ist mit prächtigen Emaillemalereien verziert;

5. der Stab des heil. Petrus und b. ein bleiernes Neliquicnkästchen aus dem Dom.
 
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