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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 6
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Die Burgenfahrten der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen im Jahre 1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0135

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trotzigen Türme ragen heute noch hoch aus der Nuine einpor, seit inr Aahre 1654, im 50 jährigen
Kriege, die Kroaten Isolanis die Burg zerstörten. Der untere Teil der Burg ist zum Teil
erhalten, zum Teil nach dem Kriege wiederhergestellt und beherbergt u. a. eine Haushaltungs-
schule. Hier wurde also eine der mächtigsten alten Burgen, eine Halb-Ruine großartigen Maß-
stabes, dem Studium der Burgenfahrer zugänglich gemacht.

Zum Abschied bewirtete der Fürst, der sich in liebenswürdigster Weise seinen Gästen
widmete, die Teilnehmer mit einem Trunk aus seinen Weinbergen. Kredenzt wurde der
berühmte „Run-
keler Rote", der
an den Bergab-
hängen des rech-
ten Lahnusers
wächst. VollDank
sür die herzliche
Ausnahme schie-
den die Burgen-
sahrer von der
gastlichen Stütte
und wohl jeder
wird sich des lei-
der nur kurzen
Ausenthaltes in
Runkcl mit Vcr-
gnügen erinnern.

Ilm die Mittags-
zeit sührte der
Sonderzug die
fröhliche Schar
der Teilnehmer
nach Weilburg,
der Perle der
Lahn, das nach
kurzer Fahrzeit
crreicht war. Die
Stadt hatte zu

grüßung. Zn langem Zuge bewegte sich dann die wohl 200 Personen starke Schar durch
die Stadt zum Schlosse empor, geleitet von den sröhlichen Weisen der Kapelle der Weil-
burger Unterossizierschule, die oben im Schloßgarten Ausstellung genommen hatte. Zunächst
wurde eine eingehende Besichtigung der umfangreichen Schloßanlage vorgenommen, wo-
bei Professor Gropius einen Vortrag über die Geschichte dieses alten Oranier-Schlosses
hielt. Wcilburg ist das Stammschloß dcs nassauischen Fürstenhauses und bietet mit seinen
500 Räumen und dem grvßen terrassensörmig angelegten Schloßgarten ein anschauliches
Bild von der Pracht eines Fürstensitzes des 16., 17. und 18. Zahrhunderts, das mit
seinen fröhlichen Formen und lichten Hösen und Altanen doppelt merkwürdig erschien
nach dem eben vorhergegangenen Beispiel einer noch ganz mittelalterlich geschlossenen
Burganlage.

—fsel' '

Abd. 102. Limburg, Walderborffer Hof.

Ehrerr der Gäste
reichen Flaggen-
schmuck angelegt
und sorgsältige
Vorbereitungen
waren getrossen
worden, um den
Burgenfahrern
diesürdenAusent-
haltvorgesehenen
Stunden so an-
genehm und be-
lehrend wie mög-
lich zu gestalten.

Kanonensalut
der Bürgergarde
begrüßt den ein-
lausenden Zug.
Auf dem Bahn-
hof harrten Ver-
treter des Ma-
gistrats und der
Stadtverordne-
ten der Gäste und
Bürgermeister
Karthaus sprach
warmempfunde-
ne Worte der Be-
 
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