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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 7
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Ebhardt, Bodo: Der Schloßbau, 3, Art der Bauaufgabe
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0153

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gehende Anforderungen und deshalb ist es notwendig, die eigentlichen Wohnräuine und
Treppen nicht, wie es noch manchmal geschieht, in umnittclbareVerbindung mit der Vorhalle
zu bringen; besonders ist es nach dem für die offene Unterfahrt Gesagten notwendig, dieAb-
messungen des ersten Vorraumes sehr erheblich anzunehmen, was gewöhnlich versäumt wird.
Nun einige Beispiele. Der Grundriß des Renaissance-Schlosses zu Neuenstein zeigt, daß
die sämtlichen Treppenhäuser sofort vom Hof aus ohne Vorhalle oder Windfang zugänglich
waren. Weikersheims Grundriß zeigt von der Durchfahrt aus einen Zugang zu mächtigen
hallenartigen Gängen. Ein Beispiel einer älteren Barock-Vorhalle gibt die Abbildung 119,

Original-Eigentum von Wilh. Meyer-Jlschen, Stuttgart.
Abb. 118. Beispiel einer masswen offenen Unterfahrt am Schloß zu Ludwigsburg.

und zwar das Schloß in Würzburg, in dem man von außen sofort in das geräumige
Treppenhaus kommt.

Das Barockschloß in Gröditzberg in Schlesien hat eine besondere Note dadurch, daß es
crmöglicht, daß die ankommenden Wagen vollstündig in das Schloß hineinfahren, ein Motiv,
das der Beachtung wohl wert ist. Bei einer solchen Anordnung süllt natürlich die auhen an-
gebrachte Unterfahrt sort. Andererseits beansprucht sie eine Menge Platz und durch Lärm
und Schmutz werden die Bewohner des Schlosses unter Umständen erheblich gestört. Wo
es die Umstände ermöglichen, namentlich wo große Mittel und viel Platz zur Versügung stehen,
wird diese Lösung nicht zu verwersen sein, besonders wenn ein tiefliegender Unterstock mehr
für Wirtschafts- und Verwaltungszwecke benützt wird, während die eigentlichen Wohn- und
 
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