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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 13.1912

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Nr. 7
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Albitz, Friedrich Erdmann: Die Walbecker Domruine
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https://doi.org/10.11588/diglit.31850#0161

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der Hügel) befunden hat.

Auffällig ist, daß sich auch
nach Süden hin eine Art
Kreuzgang an die Stists-
kirche angeschlossen zu haben
scheint.

Das Grasengeschlecht ist
verschwunden. Die letzten
Sprossen desselben haben in
den Kämpsen der Sachsen
gegen Heinrich IV. eine Rolle
gespielt. Mehrere Grasen von
Walbeck haben Bischosssitze

gezierch z. B. Ditmar von Abb. 12s. Domruine Waibeck. Südscite.

Merseburg.

Die Stiftskirche (der Dom) hat im Laufe der Fahrhunderte allerhand Erneuerungen
ersahren müssen. Schon im Aahre 1O1l ist sie einmal bis aus das Mauerwerk niedergebrannt.
An den unruhigen Zeiten des 13. Aahrhunderts sollen sich Kirche und Stiftsgebäude in einem
derartig traurigen Zustande befundcn haben, daß die Stistsherrn nach Osterwieck über-
zusiedeln beabsichtigten (1245). Noch heute weist das Mauerwerk Spuren von allerhand Ver-
ändcrungen, die an ihm vorgenommen sind, aus. Zum letztcnmal renoviert ist die Kirche im
Ansang des 16. Zahrhunderts. Von der sich anschließenden (3.) Einweihung durch Erzbischof
Albrecht von Magdeburg i. A. 1516 berichtet die Walbecker Chronik Wunderdinge.

Nachdem das Stist unter Bischof Heinrich Zulius von Halberstadt 1591 evangclisch geworden
war, wurde es 1810 von König Aerome ausgehoben. Kurz bevor es mit der westsälischen
Herrlichkeit ein Ende hatte, hat Aerome noch die zahlreichen Güter des Stifts verkauft (1812),

Die Stistskirche schenkte man der Gemeinde Walbcck, die nichts damit anzusangen
wußte und sie verfallen licß.

Vor ca. 25 Aahren wurde
aus sicherheitspolizeilichen
Gründen die Abtragung des
Dachstuhls behördlicherseits
angeordnet. Dadurch wurde
der Verfall des altehrwürdi-
gen Baudenkmals beschleu-
nigt. Wenn nicht bald ener-
gische Schritte zur Erhaltung
der Ruine getan werden, ist
sie in naher Zukunft völligem
Antergang geweiht. Erst vor
wenigen Iahre» ist der größte
Teil der Fensterpartie der
nördlichen Wand des Mittel-
schisss ausgebrochen.

Abb. 127. Domruine Waibeck. Das Mittelschiff von Norden gesehen.
 
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