153
Ein anderes Inventarverzeichnis aus dem 16. Iahrhundert vom Schlosse Höhingen
am Kaiserstuhl läßt uns gleichsalls einen Einblick in das Innere tun.
Wenn wir nun auf Grund dieses Verzeichnisses dem Schlosse einen Besuch abstatten,
so werden wir sehen, daß es zur Zeit der Inventarausnahme fast dürftig ausgestattet war.
Beginnen wir im Keller: da liegen 22 Saum neuer Wein, 88 Saum alter Wein, weißes und
rotes Gewächs. In den Scheunen finden wir 58 Viertel Hafer, und 18 Viertel Mehl. An
Kriegsgerätschaften waren vorhanden: ein Zentner Schwesel, zwei Faß Pulver, und ein kleiner
Trog mit Pulver und noch ein Kästchen mit Pulver. Ein Zentner Harz, ein Zentner Blei, zwei
kupserne Steinbüchsen, eine kleine und eine große, eine eiserne Steinbüchse, eine eiserne Klotz-
büchse (ein Geschütz, aus dem metallene Kugeln in der Weise geschossen wurden, daß unmittel-
bar vor das Pulver ein hölzerner Klotz und auf diesen die Kugel gesetzt wurde), zwei Stein-
büchsen, acht Handbüchsen, zwölf Armbruste, gute und schlechte, drei neue Gürtel zu einer Arm-
brustwinde, drei neue Gürtel mit schlechten Winden, eine Winde, cine Spannbank, 50 Feuer-
pfeile, 3000 gute Pseile, zehn kriegerische Kopfbedeckungen, ein Helm, zwei eiserne Panzer, sechs
Eisenschienen, vier Hebeisen, 14 Spitzhacken, 6 Äpte, ein Handbeil, drei Schwerter, zwei Hauen,
ein Wagen. In der Schmiede ein Amboß, zwei Hornambosse, zwei Blasbälge, zwei Nagel-
hammer, vier Meißel, eine Beschlagzange, ein Stempel, acht Zangen, dabei eine zerbrochene,
zwei Vorhammer, ein Vorschläger, eine Zimmeraxt, zwei eiserne Schlägel, ein doppelschneidiges
Müllerbeil, ein Küferbeil, einc Fuhre Salz und eine Salzscheibe. Nun betreten wir die große
Kammer. Hier finden wir sechs kleine und große Betten mit Bettüberzug imd Zwillich, füns
Federkissen, „da sind zweene nit gar gut", acht gute und schlechte Kissen, zwöls Laken aus Lein-
wand, eine wollene Bettdecke, füns Sensche (eine ArtWollstoss) — Bettdecken, fünf graue, zwei
blaue und eine gestreifte; eine lange Truhe und eine Kiste; auf dem hohen Erker befinden sich
ein Bett und verschiedenes Bettzeug. In der Herrenkammer stehen zwei große Betten mit
dem üblichen Zubehör, ja, diesmal finden wir sogar eine gesteppte Bettdecke. Die Iungsrau-
kammer weist ein Bett auf mit dem Zeug, darunter ein blasses Kissen. Die finstere Kammer
birgt eine unvollständige Bettgarnitur, die Köchinkammer hat keine besonders guteQualität von
Liegstätten auszuweisen. DieWächterstube schon bessere. Es fällt auf, daß anscheinend im Schlosse
wcder Tische noch Stühle vorhanden waren,' es werden alle „böscn und guten" Kopskissen aus-
gezählt — an die sonstigen Zimmcreinrichtungen hat kein Mensch gedacht. Dcr Vogt konnte
sie vielleicht nicht auszeichnen, weil keine vorhanden waren oder weil sie jemand anders ge-
hörten. In der Küche sah es auch nicht eben reich aus: wir sinden darinnen einen ganzen und
einen zerbrochenen Hafen, drei große und zwei kleine Kessel, drei Pfannen und einen Feuer-
balg, einen Schaumlöffel, einen Rost, drei Kacheln, zwei eiserne Bratspieße, ein Fleischmesser,
eine Schabe, zwei Hackmesser, sechs Speckseiten. Außerdem lagen in der Küche zwei Meß-
gewänder mit allem Zubehör, ein Meßbuch, und ein anderes Büchlein. Das Verzeichnis ist
erschöpft: beglaubigt wird es vom Verwalter der Weinberge und des Weinkellers.
Ein anderes Inventarverzeichnis aus dem 16. Iahrhundert vom Schlosse Höhingen
am Kaiserstuhl läßt uns gleichsalls einen Einblick in das Innere tun.
Wenn wir nun auf Grund dieses Verzeichnisses dem Schlosse einen Besuch abstatten,
so werden wir sehen, daß es zur Zeit der Inventarausnahme fast dürftig ausgestattet war.
Beginnen wir im Keller: da liegen 22 Saum neuer Wein, 88 Saum alter Wein, weißes und
rotes Gewächs. In den Scheunen finden wir 58 Viertel Hafer, und 18 Viertel Mehl. An
Kriegsgerätschaften waren vorhanden: ein Zentner Schwesel, zwei Faß Pulver, und ein kleiner
Trog mit Pulver und noch ein Kästchen mit Pulver. Ein Zentner Harz, ein Zentner Blei, zwei
kupserne Steinbüchsen, eine kleine und eine große, eine eiserne Steinbüchse, eine eiserne Klotz-
büchse (ein Geschütz, aus dem metallene Kugeln in der Weise geschossen wurden, daß unmittel-
bar vor das Pulver ein hölzerner Klotz und auf diesen die Kugel gesetzt wurde), zwei Stein-
büchsen, acht Handbüchsen, zwölf Armbruste, gute und schlechte, drei neue Gürtel zu einer Arm-
brustwinde, drei neue Gürtel mit schlechten Winden, eine Winde, cine Spannbank, 50 Feuer-
pfeile, 3000 gute Pseile, zehn kriegerische Kopfbedeckungen, ein Helm, zwei eiserne Panzer, sechs
Eisenschienen, vier Hebeisen, 14 Spitzhacken, 6 Äpte, ein Handbeil, drei Schwerter, zwei Hauen,
ein Wagen. In der Schmiede ein Amboß, zwei Hornambosse, zwei Blasbälge, zwei Nagel-
hammer, vier Meißel, eine Beschlagzange, ein Stempel, acht Zangen, dabei eine zerbrochene,
zwei Vorhammer, ein Vorschläger, eine Zimmeraxt, zwei eiserne Schlägel, ein doppelschneidiges
Müllerbeil, ein Küferbeil, einc Fuhre Salz und eine Salzscheibe. Nun betreten wir die große
Kammer. Hier finden wir sechs kleine und große Betten mit Bettüberzug imd Zwillich, füns
Federkissen, „da sind zweene nit gar gut", acht gute und schlechte Kissen, zwöls Laken aus Lein-
wand, eine wollene Bettdecke, füns Sensche (eine ArtWollstoss) — Bettdecken, fünf graue, zwei
blaue und eine gestreifte; eine lange Truhe und eine Kiste; auf dem hohen Erker befinden sich
ein Bett und verschiedenes Bettzeug. In der Herrenkammer stehen zwei große Betten mit
dem üblichen Zubehör, ja, diesmal finden wir sogar eine gesteppte Bettdecke. Die Iungsrau-
kammer weist ein Bett auf mit dem Zeug, darunter ein blasses Kissen. Die finstere Kammer
birgt eine unvollständige Bettgarnitur, die Köchinkammer hat keine besonders guteQualität von
Liegstätten auszuweisen. DieWächterstube schon bessere. Es fällt auf, daß anscheinend im Schlosse
wcder Tische noch Stühle vorhanden waren,' es werden alle „böscn und guten" Kopskissen aus-
gezählt — an die sonstigen Zimmcreinrichtungen hat kein Mensch gedacht. Dcr Vogt konnte
sie vielleicht nicht auszeichnen, weil keine vorhanden waren oder weil sie jemand anders ge-
hörten. In der Küche sah es auch nicht eben reich aus: wir sinden darinnen einen ganzen und
einen zerbrochenen Hafen, drei große und zwei kleine Kessel, drei Pfannen und einen Feuer-
balg, einen Schaumlöffel, einen Rost, drei Kacheln, zwei eiserne Bratspieße, ein Fleischmesser,
eine Schabe, zwei Hackmesser, sechs Speckseiten. Außerdem lagen in der Küche zwei Meß-
gewänder mit allem Zubehör, ein Meßbuch, und ein anderes Büchlein. Das Verzeichnis ist
erschöpft: beglaubigt wird es vom Verwalter der Weinberge und des Weinkellers.