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Abb. Velrhurns, Außenansicht.
Damir war das Schick-
sal der Burg besicgelr. Gan;
vernachlässigc, war sie be-
reirs iin Iahre 1577 nur
mehr eine Ruine. Da be-
schloß der Bischof von
Brixen, Rardinal Lhristof
von Madrutz, angezogen
von der köstlichen Eage des
klkicrelgebirges, sich aus
dem wecrerbraunen Burg-
gemauer ein neues Gchloß
zum Gommeraufenrhalte zu
erbauen; im Iuli 1578 war
der Neubau, den ein wal-
scher Maurermeifter Marhia
Parlari leitece, schou weir
gediehen, als der Rardinal
fern der Heimar in Rom
starb. Gein Nachfolger,
Thomas von Gpaur, setzte
die Arbeiren mir solchem
Eifer forc, daß der Roh-"
bau schon am Ende des folgenden Iahres vollendcr war.
Es ist ein starrliches, aber architekronisch gan; schmuckloses Haus, das kNeister parlaci in zwei
Iahrcn um 2O7Z Gulden hergefteUc hac^). Durch das wappengcschmückte Tor berrccen wir das ge-
wölbce Erdgeschoß, in dem siä) dic RapeUe befindec, die freilich durch cinen durstigen Besitzer zum
WeinkeUer degradierc worden ist. Die beiden obcren Gcockwerke zeigcn das gewöhnliche Schema des
südcirolischen Edelsitzes: einen weiren, kühlen Saalraum, der durch Erker sein Elchc erhalc und zu
beiden Geicen desselben zwei oder drei wohnraume. Für das Gesinde war ein eigener Bau, „dic
Dürnitz", bestimmc; 1582 er-
richcec, cnchielc er die Rüchc
und in jedem Gcocke eine ge-
räfclce Gcube"*).
So einfach das Äußere
des Gchlofses ist, so kostbar ist
die Innenausstaccung; scchs
Iahre (1580— 1586) wurde von
den verschiedencn Runfthand-
werkern an ihr gearbeirec und
ihre Gesamckosten beliefen fich
auf mehr als 18 000 Gulden.
Unrcr Rardinal Andreas, dem
Gohne Erzherzog Lerdinands,
^) Genaueres in den Mit-
teilungen der Lentralkominission 1880
und 1885 von Lind und Schoenherr.
Die Baurechnungen befinden sich in den
Archiven von Innsbruck und Brixen.
^^) Ganz dieselbe verteilung der
Räunie zeigen die venezianischen Paläste
aller Ttilperioden.
Abb. 2. Velthuens, Saal mit Holztäfelung.
Abb. Velrhurns, Außenansicht.
Damir war das Schick-
sal der Burg besicgelr. Gan;
vernachlässigc, war sie be-
reirs iin Iahre 1577 nur
mehr eine Ruine. Da be-
schloß der Bischof von
Brixen, Rardinal Lhristof
von Madrutz, angezogen
von der köstlichen Eage des
klkicrelgebirges, sich aus
dem wecrerbraunen Burg-
gemauer ein neues Gchloß
zum Gommeraufenrhalte zu
erbauen; im Iuli 1578 war
der Neubau, den ein wal-
scher Maurermeifter Marhia
Parlari leitece, schou weir
gediehen, als der Rardinal
fern der Heimar in Rom
starb. Gein Nachfolger,
Thomas von Gpaur, setzte
die Arbeiren mir solchem
Eifer forc, daß der Roh-"
bau schon am Ende des folgenden Iahres vollendcr war.
Es ist ein starrliches, aber architekronisch gan; schmuckloses Haus, das kNeister parlaci in zwei
Iahrcn um 2O7Z Gulden hergefteUc hac^). Durch das wappengcschmückte Tor berrccen wir das ge-
wölbce Erdgeschoß, in dem siä) dic RapeUe befindec, die freilich durch cinen durstigen Besitzer zum
WeinkeUer degradierc worden ist. Die beiden obcren Gcockwerke zeigcn das gewöhnliche Schema des
südcirolischen Edelsitzes: einen weiren, kühlen Saalraum, der durch Erker sein Elchc erhalc und zu
beiden Geicen desselben zwei oder drei wohnraume. Für das Gesinde war ein eigener Bau, „dic
Dürnitz", bestimmc; 1582 er-
richcec, cnchielc er die Rüchc
und in jedem Gcocke eine ge-
räfclce Gcube"*).
So einfach das Äußere
des Gchlofses ist, so kostbar ist
die Innenausstaccung; scchs
Iahre (1580— 1586) wurde von
den verschiedencn Runfthand-
werkern an ihr gearbeirec und
ihre Gesamckosten beliefen fich
auf mehr als 18 000 Gulden.
Unrcr Rardinal Andreas, dem
Gohne Erzherzog Lerdinands,
^) Genaueres in den Mit-
teilungen der Lentralkominission 1880
und 1885 von Lind und Schoenherr.
Die Baurechnungen befinden sich in den
Archiven von Innsbruck und Brixen.
^^) Ganz dieselbe verteilung der
Räunie zeigen die venezianischen Paläste
aller Ttilperioden.
Abb. 2. Velthuens, Saal mit Holztäfelung.