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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

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Nr. 2
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Krollmann, Christian: Das Dohnasche Schlößchen in Mohrungen, [1]
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Gölitz: Die Aufräumungsarbeiten auf der Burg Hohnstein im Südharz
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https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0023

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I)

Burggraf Pccers, schon 1561 den Fall ins Auge, daß er in Folge Ründigung der Pfandschafc das
Gchloß ;u Nroßrungen verlafsen inüsse und es ißin doch rvünschcnswert erscheincn könnte, scincn
wohnsitz in Mohrungen ;u bekalcen. Er ließ sich daher von der Gtadc, die voin Her;oge schon früher
gedrangc worden war, für bcsserc Besetzung der Baustellcn und gucc klncerbaltung der Befesttgung ;u
sorgen, iin Anfang des Iahres 1561 einen Teil der südwestlichen Stadcinauer nebst einern Bauplatz
daran abtreten, gegen die k?erpflichtung, die dorc befindlichen Bcfeftigungsanlagen ;u uttterhalten:
„nach dein alßier Ein thurin, der blau rhurin genennetch, viel Ihar her sainpr dein Ercker nach dein
Gchloß chor wcrcs ganc; baufelligk vnd wüfte gestanden vndc Gonder schwere vnk'osten dieser Gradt
Ihn wesentlichcn Bau nichr hecche k'onnen erhalten werden, dem nach haben wyher aus wolbedachren
Rarhe vf Ansinncn des Edlcnn vnd wolgebornen herrn Achacien Burggraffen von Dohna Inn be-
rrachtunge, das es geinciner Gradt froinlich vnd c;u-Treglich sein würde, G. G. gedachren thurin Gainpt
dcin Grch der Gtadtinauren vnd dein baufelligen dachloßen Erckers daran nachm schlosse rhor*) wertts
vnd dcin plac;e dabey, wie wir den S. G- Golchs alles abge;eichner, c;u bcbawen vnd vor Eygen
c;ugenyßen rc. Eyngereuineth". — Dcr Her;og gab die Vauerlaubnis iin Iuni desselben Iahres, gleich-
;eirig init eincm ernsten Befehle an die Stadt, Rohrc ;ur Bcwaffnung der Bürger an;uschaffen und die
Tore, Türine, Mauern und Vvehren inir Dach, Treppen und anderein fertig ;u inachen und jcder;eit
in baulichein kvesen ;u halten. Die offi;ielle Belehnung Dohnas inir jenein Grundstückc erfolgce erst
iin (Dk'tober 1562. Die betreffende Urk'unde schildert die Lage etwas genauer: einen Mrr binncn vnser
Scadc Morungen an der Gcadt Mauren gelegen, von dein Thor an, da inan auß der Gtadr nach dein
Gchloße gehcr also vndt der gestaldr daß von dein gedachten Tohr an biß ;uin Erften Torine, seintt
ach;ig Gchricc, vndt von dein Torine die Breite in die Gcadr soll Inne halccen Fünf;ig Schuch vndc
ferner also die Eenge gerichr ;u gehen, biß ;uin andern Torine, den inan den Blawcn Torin kssennet
vnd von eincin Torin biß ;uin Andcrn, doch daß beidc Torin In dein Bau begriffen werden, Inne
halcen Gechs vnd Fünff;ig schritte. (Fortsetzung folgt.)

Die Aufräumunysarbeiten auf der Burg ^ohnstein

inr Südharz.

ie Ruincn des Gchlosscs Hohnstein ;ahlcn init Recht unrer dic interessancesten dcs Har;es.
An Größe und Ausdehnung werden sie wohl nur von dcnen deö Gchlosscs Uransfeld
übcrtroffen, inir welchen sie auch hinsichtlich ihrer historischen Vedeucung für die engere
Heiinat wetteifern. In ^insichr der reichen Gliederung, der herrlichen Lage und inale-
rischen Ruinenwirkung findec Hohnftcin im Har; nichr scinesgleichen.

Auf eincni der dem alten Har;massiv südlich vorgelagcrten steilen Regel der eruptiven Porphyr-
gruppe erhebc sich der Hohnstcin 90 m übcr das ;u seiiien Füßen im lieblichen Tal eingebectete stol-
bergsche Scadtchen ksseuftadt ttiiterm ^ohnstein. Von der alten Reichsstadt kAordhausen ist die
Ruine Hohnstein in ;wei, und von dcn Scationen Vlieder-Gachswerfen und Ilfeld der neu er-
öffnetcn Har;-(vuerbahn in je eincr wcgftunde leichr ;u crreichcn.

„Erbauc ist die Burg Hohnstein im Anfang des 12. Iahrhunderts vom Grafen Ronrad von
Sangcrhausen, einem kAeffen Ludwigs des Gpringers. Durch 0erheiracung seiner Enk'clin
Eurrudis ging sic an deren Gemahl, den Vlachbargrafen Elger II. von Ilfeld über, der sich nach
der ihm ;ugefallenen Burg benannte, und wurde so Sitz des machtigen Grafengeschlechcs von Hohnstein
bis 1Z7Z, wo sie an die jüngere Einie fiel. Der letztc Graf von ^ohnstein, Ernst VII., starb I59Z im
Rloster Walkenried, desscn Gchutzherren die Grafen waren, und sein Grabdenkmal im ehemaligcn
Rapicelsaale des Rlofters gilt noch heure als ein Mcisterwerk der mittelaltcrlichcn ^osibildhauerk'unft
und eine Sehenswürdigkeic erstcn Ranges.

") Das südliche Tar der Stadt neben dem Grdens- später herzoglichen Schlosse Mohrungen.
 
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