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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

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Nr. 7
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Lünnemann, Leopold: Die Ausgrabungen auf der Iburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0061

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V. Iahrgang

Nr.7

im April 190ch

Zelcschrift für Burgenkunde und nnrrelalrerllche Baukunst

Ärgan der Zerkimgung M LHaltung deuWer Vurgen.

Der Lueawarr erscheinr monarlich einmal. — Leiugspreis: S,50 Mark jährlich.

Die Ausgrabungen auf der Jburg.

Von Or. meä. L. Lünnemann in Driburg.

ährend der Gc>inmcrmonarc der Iahre 1901 und 1902 rvurden auf dcr Iburg bei Dri-
" ' burg umfangreichc Ausgrabungen veranstalcer, rvozu ssrvohl die Rönigliche T^egierung

als auch die rvestfalifche Proviirnalvcrrvalcung jc 2500 Mark bereitgestellr harren. Iln»
Gommer 190Z rvurden dann noch die von der rvestfalifchcn Provinzialverwalrung und
der Gcadr Driburg bezw. Driburger Derschönerungsverein bewilligren 600 Mark dazu
verwandr, für Instandsenung dcs Ausgegrabenen Sorge zu cragen.

In, II. Iahrgang des „Burgwarr", Hcfr 9, finden wir eine kurze Gefchichrc und Beschreibung
der Iburg. Diese stammr bekannrlich aus sachsifcher Zeir. Die alce sachsische Volksburg wurde von
Rarl d. Gr. zcrstörr, welcher hier ein Pecrikirchlein errichccre. Sparcr gclangrc die Iburg in dcn
Besitz der ^eerscr Nonnen. Es Lst urkundlich erwiesen, daß schon im 9. und 10. Iahrhunderr einzelne
Nonnen hier verweilcen. Vlachdcm 11Z6 die zuletzr hier angesiedelcen Bencdikrinerinnen die Iburg vcr-
lassen harren, bcfestigrc Fürstbischof Bernard II. von Paderborn dcn Grr 1189 aufs ncue. Im 1Z. Iahr-
hundcrr verweilten die Fürstbischöfe öfrers auf der 19este, welche den Herren von Driburg und dcnen
von Brakcl zu Lehcn gegeben war. IZchZ- endlich wurde die Iburg durch den ^erzog Mrro von
Braunschweig zcrstörr.

Die Ausgrabungcn ergaben zunachst, daß fast das ganze, von rrockenem ^alsgraben und feften
Burgmauern umgebene Plareau nrit Gcbaulichkeiren besetzr gewescn war. Bei denr jetzigen klbergange
zum Burghofe befand sich der Eingang. Zur Lunken sehen wir die niedrigc, meift noch in einenr
Schurrwalle versteckre Burgmauer, zur Rcchcen eincn massigen, ccwa 10 m hohen rechteckigci, Torrurm.
Die Grundmauern des frühcrcn Torhauses mir einenr außercn und einenr inireren Eingange springen
in den Burggraben vor. Dic Geitennrauerir sind 5 bezw. ö m lang, das außere Tor 2,29 m breir.
Un, zu dem inneren Tor, dessen rcchrsseicrge Ecksteine „och erhalren sind, zu gelangen, mußrc auf dem
5,5 m langen wege eine Sreigung von 2 m überrvunden werden. Der rechcs voin Eingange gelegene
Turm ist in sciirem unreren Grockwcrke vollftandig, in scinem obercn reilweise crhalren. Vrach IIord-
westen stützc er sich aüf dic durch cinige Srrebepfeilcr verstarkte Burgmauer. Dieser Turnr harre nach
 
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