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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

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Nr. 9
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Stock, W.: Die Edderbrücke zu Fritzlar
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0081

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7Z

schen Sril (IZ99) in Verbindung gebrachr; ein Ansay der Gewdlbrippen isr ain Brückenwiderlager
noch sichrbar.

An Skulpruren rrug das westliche Brückcngelander cine Vlepomuck Scarue, die jetzt unrerm
Gebüsch im Torenhof lagerr; im zwdlfren Bogen ist ein 3^nu8 clei eingemauerr.

Dic Brückc ist meist aus Sandstein, im unreren Teil mcist aus guc bearbeitecen Werkftücken
hergestellt, die stier und da Gteinmetzzeichen aus alterer oder jüngerer Zeir aufweisen.

M Durgenschau. TG

Gefährder.

Lversberg (Sauerland).

AIs gefährdet sind zwei im Sauerland liegende
Burgen anzusehen. Die Burg Eversberg (an der
Ruhr), die bisher von einem hohen Fichrenbestand um-
geben und dadurch einigermaßen vor ZVind und werter
geschüyr war. Auf der Ostseite sind die Fichten jeyt
jedoch abgerrieben worden, und um die Mauerreste ;u er<
halten, wäre eine reilweise Zementierung sehr erwünscht.
Die Gemeinde sowie der Saucrländische Gebirgsverein
haben bercits in früheren Iahren Mittel zu größeren
Reparaturcn bewilligt, es scheint aber, als ob jeyt bei
beiden Fakrsren kcine Geneigtheit mehr zu weireren Auf-
wendungen besteht. Die Burg ist im 13. Iahrhundert
von den Grafen von Arnsberg gcbaut worden. — Eine
andere von den Arnsberger Grafen gebaure Burg, die
dem gänzlichcn Untergang enrgegengcht, ist Hachcn im
Ruhrtal (erwa 2 Stunden von Arnsberg). Auf Bildern
aus den fünfziger Iahren steht man noch bedeurende
Reste, scirdem ist aber immer mehr abgebröckelt.

^einrbacb.

Nach Zeitungsmeldungcn ist am 20. April ein Teil
der Burgruine Heimbach bei Düren eingestürzt. Die
Ruine befinder stch in privatbesitz. Vom provinzial-
ausschuise dcr Rheinprovinz war ein ansehnlicher Zuschuß
zur Erhaltung der Ruine bewilligt worden, unter der
Bedingung, daß jede weiterc Bebauung und Verwertung
des Bestyes von der Genehmigung der provinz abhängig
sei. Der Eigentümcr glaubte auf diese Leschränkung
nicht eingehen ;u können. Hoffenrlich gibt der jeyt ein-
getrcrene Zusammensturz Anlaß, das, was noch übrig ist
von den Resten der ehemals so statklichen Lurg, ;u rettcn,
damit dcm frcundtichcn und vielbesuchren Orte Heimbach
seine romantische Zier erhalten bleibr.

Wiederherstellungen.

Burghausen

Zu Bauren an der Burg zu Burghausen bewilligte
der baycrischc Landtag 7<>X> Mk.

Draclienfels bei Busenberg i. d. Pfalz.

Aus Mirreln des Rönigl. Staatsministeriums bczw.
des Rreises — im ganzen etwa 1<Xx) Mark — wurde
die Südseirc dieser gewaltigen wasgauburg zum Teil

aufgeräumr und freigelegt, zum Deil mir festen Treppen,
Gcländern, neuen Dorgewänden u. s. w. versehen. Unrer
andcrem wurde der zwischen den beiden Hauptfelsen —
vergl. Lageplan in „Baudenkmale in der pfalz", II. Band,
S. 162 k — gelegene Rittersaal, wo noch im Iahre 1522
Franz von Sickingen die 24 Ganerben des Drachenfels
versammelt hatte, freigelegr. Es ist cine 2(> m lange,
8,50 m breite Halle, die im PZorden von einer halbrunden
Apsts abgeschlossen ist, die durch zwei Lichtschliye erhellt
wird. PZoch sind die Seirenwände 4 bis 5 m hoch. Die
nach Südosten gelegene Torburg — vergl. s auf sbigem
plane - wurde mit neucn Dorgewänden versehen, auf
dercn Schlußstein die Iahreszahl ISstZ prangt. Vor der
gewölbten Halle des aus Bossenquadern erbauten Berg-
frieds — i auf obigem plane fand sich ein hsrizontaler
Türsturz spärgorhischer Form. Auf seiner Außenfläche
ist innerhalb eines viereckigen Rahmens folgende In-
schrift in gothischen Minuskeln sauber eingemeißelt: snno
skLsetssa (in Ligatur), (zur Angabe des Datums der min-
deren Zahl) XV. Da nach der Scheifrart der Buchstaben
und dem Dypus des Hausteins die Inschrift in den Bc-
ginn des 1S. Iahrhunderrs ;u seyen ist, so lesen wic
anno - MO - XV und sehen Stein und bezügliches Bau-
werk als Zeichen der letzten Baurätigkeit auf Burg
Drachenfels an, die am 11. Mai 1523 in Schutt und
Asche sank (vergl. a. a. O. S. 18S; G. Lehmann „Burgen
und Bergschlösser der baperischen pfalz", 1. Bd., S. 127
bis 12S). — Von kleineren Fundstücken ist eine Rugel
aus Sandstein anzumerken, sowie ein Stück eines spät-
römischcn Mahlstcins aus verschlackrem Niedermcndiger
Basalr. Leyteres fand Unrerzeichneter im Schurre, der
am südwcstlichen Fuße des westfelsens oder Schuler-
felsens frisch aufgegraben lag. An obiger Bestimmung
kann kein Zweifel sein. Auch die zwei nahen „Heiden-
berge" (der eine im Süden gerade gegenüber, der andere
zwischen Lauterschwann und Bobcnthal gelegcn, vcrgl.
Topograph. Rarte 1:50<X>S, Blarr pirmasens) sprechen
dafür, daß hier in der Vlähe römische Vlieder-
lassungen stch vormals befanden. Or. L. Meklis.

Llsterberg.

Zur Erhalrung der Ruine stnd dem Gebirgs-
verein vom Ministerium dcs Inncrn auch für dieses Iahr
wiedee 5<X> Mk. als staatlicher Beitrag zugewender worden.

Hals.

Die Burgruine zu Hals in Niederbayern soll in
Srand gcsetzt werdcn Der Landtag bewilligte dafür
24<X> Mk.
 
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