Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

DOI Heft:
Nr. 11 u. 12
DOI Artikel:
Ebel, Friedrich: Die Wetzlarer Stadtbefestigung, [1]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0095

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
V. Itchrgang

Nr.n u. 12

im Augnst u. Geptember 190^.

Der Burgrvarr erscheinr monarlich einmal. — Beingspreis: ö,5S Mark jährlich.

Die Wetzlarer Gtadtbefestigung.

Von Acgicrungs-Laumeister Ebel in Bad Bertrich.

^n, Iahre 1180 crhebt Raiser Friedrich I. wetzlar zur freieu Reichöstadt, daraus ergibc slch,
daß es damals schou eine gewisse Vedeucung gehabc haben muß. Legen wir uns aber
die Lrage vor, wie das Gradrbild damals beschaffen war, sc> suchen wir vcrgebens eine
genügende Ancworr zu findcni das Urkundenmacerial ist bis 1200 sehr sparlich, und a,r
Gpuren baulicher Tatigkeit ist uns allein die in einigen formalen Äeziehungen mit dcr
Raiserpfal; in Gelnhausen verwandce Ruinc der romanischen zwcirürmigen Westanlage des Domcs
überkommen. Dagegcn liegr das Weylar dcs 1Z. und l^. Iahrhundercs ziemlich klar vor uns. Die
geschichtlichen Micreilungen sind verhalrnismaßig zahlrcich, und einc Reihe werrvoller Baudenkmaler
find uns als Zeugen jener Zeic erhalten. Nnrer letzteren bildet der Dom frcilich den Mitcelpunkt, doch
ift für das gcsamre ehemalige Gradrbild keines so wichcig wie die Stadtbefestigung, die uns klar und
deuclich über die Anlage der Scadc und der vororce, die Hauprverkehrsstraßen u. a. m. uncerrichrec ^).
ITIoch vor hundert Iahren war sie ziemlich vollftandig erhalcen; seitdem ist sic rasch verfallcn, und
es ist heute nicht nrehr leicht, aus den Resten ein 2Zild dcs Ganzen zu bekommen.

Bei Gudenus, Lociex clipIomLtiLU8 (Micce dcs 18. Iahrhundercs), und Ulmcnstein, Geschichte
der Scadc wetzlar (1802 1810) finden wir die meisten Aufzeichnungen. Eö ware wünschcnswert,

diese ;u vcrvollstandigen, doch könnrc das erst erfolgreich durchgesctzt werden, sobald das ftadtische
2lrchiv geordner sein wird, womic zur Zeir der Geheime Archivrar Or. velcmann bcschafrigt ist.
Hier scicn nur einige bisher unbekannre weitere Urkunden aus den im Braunfelser Archiv befindlichen
^utiquirates ^läeuber^en8S8, einer Handschrifr des Abces pccrus Dierrich (17. Iahrh.) hinzugefügr; im
übrigen soll an der ^and dieser und der frühcr schon bekanncen historischen Mitteilungen, ciniger alrer
2lquarelle, Zeichnungen und Rarren der Befund der heurigen Maucrreste behandelt und zur Darstellung
gebrachc wcrden. Zunachst ist versuchc worden, von der Befeftigung der cigcntlichen Sradt wie der

h Bei Ulmenstein ist des öftern dic Rede von der „alten" Stadtmauer, deren einer Teil zwischen der keutigen Lahn-
nnd Uräniergasse llef und ani Lisenmarkt ein Tor aufwies. Reste einer solchen sind nicht vorhanden; auch Ulmenstein hat dercn
kcine gesehen. Die ganze Erzählung von der „alten" Stadtmauer gehört wohl in das Gebiet der Sage.
 
Annotationen