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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

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Nr. 10
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Hertlein, Friedrich: Einzelstehende Warttürme, [1]
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Stockhausen, Hans Ernst: Die Trendelburg im Diemeltal, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0090

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82

Weikersheimer durch eiue ziemliche Höhe getrennten Nkergentheimer Turm korrespondieren läßr, sind
auch nur kleinere Reihen in ävirklichkeic mindestens selten. An eine verbindung des Rörcinger Turms
mit dem über Bieberehren glaubre ich auch, ich habe mich aber micrlerrveile von der Unmöglichkeir
übcrzeugt. vielleichr aber rvaren dcr Turm von Vieberehren und der von Aub bei Baldersheim
gegenseitig sichrbar. Bieberehren ist ein nur mir Wall und Graben versehenes Dorf; der Eingang des
Wartturmes ist gegen Vlorden gerichcet, halt also ungefahr die Mirre ein zrvischen der Richtung auf
das Dorf und den Turm bei Aub. Etwa ZS m aufrvarts finden sich Mauerreste einer -Burg, die einer
dritten Linie der Geier von Giebelstadr gehört haben und im Bauernkrieg zerstört rvorden sein soll.
Der Turm kann keinesfalls ;u dieser Burg gehört haben, da sein Eingang von derselben abgewendec
ist, muß also nach 1525 erbaur sein. Es würde das mir den sonftigen geschichrlichen verhalrnissen
ftimmen: seit 1521 war ein Teil von Aub unmittelbar fürstbischöflich, und nach dem Bauernkrieg
konnre der Bischof überall in seinem Gebiet seine Herrschafc strammer geltend machen. Lraglich ist
dabei, ob der Auber Turm eingerichrct war — sei es unmirtelbar, sei es durch vermittelung einiger
Rirchrürme —, Zeichen ;u der ecwa 20 km entferncen wür;burger Marienburg ;u geben, die von
der Höhe des jetzt halb abgebrochenen Turms durch eine Tallücke sichrbar gcwesen sein muß; bei gucer
Beleuchrung sieht man sogar vom Luße des Turmes aus einen kleinen Teil der Marienburg. Von
den ;wei Türmen über M chsenfurc ist der kleinere über Rleinochsenfurc nur verstandlich als Zwischen-
trager von Signalen; er biecet kaum Ausblick auf Scraßen, die gegen Ochsenfurc führen, von seiner
Höhe aus muß man aber ebenso wie von der rückwarcs liegenden Anhöhe die 15 Icm encfernce Marien-
burg gesehen haben. Dieser ;weite Turm könnce dann wohl auch erst nach dem Bauernkrieg crrichcer
worden sein. Ghne urkundliche Scütze möchre ich abcr diese gan;e Sachc nichr für gesicherr halcen, ;umal
da mir an den übrigen Gren;en des Biscums Wür;burg ahnliches nicht bekannc ift. (Schluß folgt.)

Die Trendelburg im Diemeltal.

Von v. Stockhausen, Oberft z. D.

(Schluß.)

as bedeurendste Bauwerk der 2Zurg ist der Bergfried nach dem Wiedcraufbau vom
Iahre nachdem im Iahre vorher eine Feuersbrunst die Gcadt und Burg ;erstörr

hacce. Es laßc sich annehmen, daß der Turm, der bis dahin an dieser Scelie ftand, von
derselben Form und Beschaffenheic war, wie die anderen Ecktürme. Landgraf Ludwig I.
von Hessen bauce die Burg nach der Feuersbrunst wieder auf und verftarkte sie wesenrlich
durch die Errichtung eines neuen großen Turmes, des Bergfrieds.

Derselbe ist Z2 m hoch, hac 12 m Durchmesser, von denen 7,62 m auf die Mauern enrfallen.

aus dem Anfange des
17. Iahrhunderts
;eigr den Bergfried
ohne Dach. 1851 ist
das große, über-
stehende, auf senk-
rechten Pfosten ruhende
Dach wegen Äau-
fälligkeit abgenommen
worden. Zu glcicher
Zeir sind aus dem-
selben Grunde die
-Valken, Beläge und
Treppen (Leicern),
welche die Scockwerke

Der Turm ist in
seinem unceren Teil
von glact behauenen,
fast gleich großen rocen
Gandsteinblöcken er-
baur, während der
obere Teil aus dem-

selben Macerial, aber
verschieden großen
Gteinen hergestellt ist,
die nach außen eben-
falls glatt behauen
sind. 1^62 bekam der
Bergfried ein Dach.
Das Meriansche Bild

Abb. s. Trendelbueg.
 
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