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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 5.1903-1904

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Nr. 7
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Lünnemann, Leopold: Die Ausgrabungen auf der Iburg
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Ebel, Friedrich: Burg Vetzberg, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31827#0065

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lichen Gebäude fand inan 7l- aufrecht nebeneinander stehende Rnochen, deren obcre Gelenkflache einen
sagitcalen, 2 cm riefen Einschnitt in der Mirce, darunrer ein quer durch den Rnochen gebohrces Loch
aufweisc. Die unrere Gelenkfiache ist geglatter. Diese Rnocheir gchörcen wokl zu eincin Webscuhle.
Auch gehörrcn zu den Lunden mehrere Gpinnwirrcl, glasiert und unglasierr, in Lorin einer plarr-
gedrückten, durchlöcherten Rugel. Die Halfte eines plarcsteins aus dunklcm Glase wurde ebenfalls auf
gefunden. Eine nicht weit voin Torcurin gefundene Gcheibe aus grünein Glase zeigre Spuren von
Beinalung in Lorin von drei gelben Rreisen. Bezeichnend Lst, daß sich sogar Reste von Rinderspielzeug
vorfanden. So gehören inehrere Gcherben init Lüßen und Ropf Tierfiguren an, welche inncn hohl
waren. Eine Miniarur Urne, 8 cm hoch, grün glasierr, aus rocein Ton, enrhalr iin Innern eine
Rugel, welche durch den cngen Hals nicht herausgleiren kann. (Schluß folgt.)

Burg Vetzberg.

Von Regieeungs-Baumeister Ebel in Vvetzlar.

(Schluß.)

en westltchen Abhang der Ruppe niinint das nach der Burg benannre Dorf Vetzberg
ein. Es ist umgürrer von einer in 5 öm Höhe erhalrencn Maucr inic 5 halbrunden
Türinen; der Ratasterplan, der vor einigcn Iahren angefertigc wurde, zeigc einen
weiceren sechsten (Abb. 1 in Nr. ö) an dein südöftlichen Ende der Mauer. von den
Torcn ist cins noch gur erhalcen (Abb. S). Ritgen niininc dic Encftehungszeir der
Burg uin II4S—H50 an. Mag diese für die Erbauung dcs Bcrgfricds zurreffcn, so dürfccn die
übrigcn Tcile der Burg doch frühestenö dein Anfang des lZ. Iahrhundcrtö zuzuschreiben scin. Die
Mauer des Dorfes ist ebenfalls kaum früher anzunchincn. Das erwahntc Tor cnrstaminr, nach den
Archicekturforincn zu schließen, erft dein l5- Iahrhundert.

Scine Durchfahrr ist inir einer rundbogigen Tonne überwölbr. Die spitzbogigcn Tor-
öffnungen zeigen gur profilierte Rainpfersteine und Basen. Die Tore schlugcn nach inncn
auf; die Pfannen sind noch erhalten. An der Leldseice war ein Lallgatter vorgesehen, dessen H Scein-
klauen (Abb. 4) noch vorhanden sind. llber einer dcr feldseitigen Räinpferkonsolen ist ein
Heiligenhäuschen angebracht. Zugänglich durch den an die Gftseice angelegcen Treppenrurin enrhälc
das Gbergeschoß in Z m riefen l7ischen Lichtöffnungcn inic darunrer angeordnctcn Gchlüsselscharren.
Der Dachstuhl und der Dachrcirer gehören dein l7. Iahrhunderr an und die beidcn darin befindlichen
Glocken entstannnen wohl der vorerwähnren Rapelle. Die größere weist die Inschrifr auf^ „inaria-
heißen - ich - al - bose - weder - vor. driben - Lch. NLddlX"; die kleinere: ,,l?ENE - LGM - PALE -
AMElA - ORX GLORIE".

Die Architcktur des Torcs ist in rorein Marburger Sandstein gebilder, die übrigen Teile weisen
vcrputzces Bruchstcinmauerwerk auf. vor dem Tor läuft westlich noch ein Gcück Nlauer hin, das
zwei Schlüsselscharcen aufweist; es ist möglich, daß zwischen dieser und der gegcnüberliegenden Rirch-
hofsmauer noch ein vorror früher gelegen hac. Die Straße vor dem Tor zeigr in mächcigen Stein-
placrcn viellcicht noch dic mlttelaltcrliche Pfiasterung.

Har man, vom Felde kommcnd, das Tor durchschrircen, so zeigt sich am Gockcl des ersten
Hauses rcchcs ein Gcein mit dreifachem ävappenbild. Es ist leider sehr verstümmelr und läßc eine
 
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